Der eigenen Familie den Arbeitsplatz zu zeigen oder Einblicke in die vielen spannenden Bereiche des eigenen Hauses zu gewinnen, ist für Klinikmitarbeitende im laufenden Krankenhausbetrieb nur schwer möglich. Deshalb hat das Helios Klinikum Pforzheim erstmals seine Mitarbeiter:innen und deren Familien eingeladen, um ihnen bei einem abwechslungsreichen Programm einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren: So konnten die Mitarbeiter:innen und ihre Begleitungen beispielsweise den Operationsroboter daVinci Xi selbst über die Konsolen steuern und die präzisen Bewegungen der vier Roboterarme verfolgen. Normalerweise obliegt diese Steuerung den Operateuren der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Urologie, der Gynäkologie und der Thoraxchirurgie, während sie besonders schonende roboterassistierte Eingriffe durchführen.
Im Herzkatheterlabor werden täglich minimalinvasive Eingriffe am Herzen durchgeführt, insbesondere bei Patient:innen, für die eine OP am geöffneten Brustkorb zu riskant wäre. Wie das funktioniert, haben die Kardiologen am Beispiel eines Stents zur Eröffnung verschlossener Gefäße und anhand von Clips zur Versorgung einer Herzklappeninsuffizienz gezeigt. In Pforzheim und dem Enzkreis ist die Chefärztin der Kardiologie, Prof. Dr. Ilka Ott, die einzige Expertin, die mit dem sogenannten Triclip eine Trikuspidalklappeninsuffizienz und mit dem Mitraclip eine Mitralklappeninsuffizienz behandeln und damit die Lebensqualität betroffener Patienten signifikant steigern kann.
Wie die Übergabe eines Notfallpatienten vom Rettungswagen in den Schockraum abläuft, präsentierte das Team der Zentralen Notaufnahme gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz eindrucksvoll. Im Anschluss durften die Besucher:innen beim Reanimationstraining selbst Hand anlegen. Schließlich können mit sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand allein in Deutschland 10.000 Leben zusätzlich gerettet werden.
In der zertifizierten Stroke Unit des Klinikums werden Schlaganfallpatienten von einem speziell ausgebildeten interdisziplinären Team behandelt und konsequent überwacht. An einem Infostand haben Besucher:innen vom Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. Benjamin Berger, gelernt, wie man einen Schlaganfall mit dem FAST-Score zuverlässig erkennt:
• Face – hängt ein Mundwinkel?
• Arms – lässt sich nur ein Arm richtig anheben?
• Speech – ist die Sprache undeutlich?
• Time – wurde mind. eine der Fragen mit „ja“ beantwortet, zählt jede Sekunde und es muss unter -112 Hilfe gerufen werden.
Anschließend konnten Interessierte per Ultraschall prüfen lassen, ob sich in ihrer Halsschlagader Kalkablagerungen befinden, die beobachtet werden sollten.
Wie das Endoskop zum Einsatz kommt, wenn ein Patient eine Magen- oder Darmspiegelung benötigt oder ein Fremdkörper aus dem Magen-Darm-Trakt entfernt werden muss, zeigten die Ärzt:innen der Klinik für Gastroenterologie. Selbst ausprobieren durften das die großen und kleinen Gäste an der Übungspuppe Paul, der sie Gummibärchen aus dem Magen angeln konnten.
Der Chefarzt der Radiologie, Dr. Jonas Apitzsch, führte eine Computertomografie (CT) vor, welche anhand von 3D-Röntgenbildern präzise Einblicke in unseren Körper liefert. So können beispielsweise Knochenbrüche oder Tumore diagnostiziert werden. Beim Familientag haben vor allem die kleinen Besucher:innen diese „Superkraft Röntgenblick“ genutzt, um zu erraten, welche Überraschung im Ü-Ei steckt.
Neben weiteren Aktionsständen, wie einem Gesundheits-Check durch die Pflegeschüler:innen, bot das Rahmenprogramm ein Familienshooting, Kinderschminken der Kunsttherapeutin sowie professionelles Wundenschminken. Klinikgeschäftsführer Emre Nazli ließ es sich nicht nehmen, selbst am Grill zu stehen und die Mitarbeitenden und ihre Begleitungen zu verpflegen.
„Mein Ziel war es, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, den eigenen Kindern, Partnern, Eltern und Großeltern zu zeigen, was für eine wertvolle Arbeit sie jeden Tag leisten. Die strahlenden Kinderaugen, faszinierten Erwachsenen und begeisterten Kolleg:innen haben bestätigt: Wir bieten modernste Medizin auf Spitzenniveau und darauf können wir stolz sein“, betont Emre Nazli.
