Mit dem neuen leitenden Oberarzt Shadi Sued im Team von Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, hat das Helios Klinikum Pforzheim einen zertifizierten Adipositaschirurgen gewonnen. Seine langjährige Erfahrung bestätigen über 1.500 bariatrische Eingriffe, die er zuletzt im Exzellenzzentrum für Adipositaschirurgie Stuttgart Bad Cannstatt durchgeführt hat. Spezialisiert ist Sued auf besonders schonende minimalinvasive Eingriffe und komplexe Revisionsverfahren, also Korrektureingriffe nach vorherigen Adipositas-Operationen.
„Ich freue mich, dass wir mit Herrn Sued einen ausgewiesenen Experten gewonnen haben, der auch Patient:innen mit extremer Adipositas helfen kann. Wir können somit in unserem Adipositaszentrum auch Patient:innen mit einem Body Maß Index von 100 behandeln, das entspricht einem Körpergewicht von 250 Kilogramm,“ so Chefarzt Prof. Dr. Wolfram Lamadé.
Adipöse Patienten kämpfen häufig mit gesundheitlichen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe sowie Gelenkbeschwerden und haben zudem ein erhöhtes Krebsrisiko. Gleichzeitig erleben sie oft einen psychischen Leidensdruck. Treten Begleiterkrankungen auf und liegt eine Adipositas Grad II (≥ 35 kg/m²) oder Grad III (BMI ≥ 40 kg/m²) vor, kann die Adipositaschirurgie für Betroffene ein Ausweg aus dem Krankheitskreislauf sein.
Für die Behandlung benötigen Patienten eine Überweisung durch den Hausarzt. Das Team des Adipositaszentrum am Helios Klinikum entscheidet individuell, welcher Eingriff der geeignetste ist: eine Teilentfernung des Magens für ein früheres Sättigungsgefühl und somit eine reduzierte Nahrungsaufnahme oder ein Magenbypass, der besonders für Diabetes-Patienten geeignet ist.
Voraussetzung für eine operative Behandlung der Adipositas ist, dass Betroffene bereits konservative Therapieversuche, wie Bewegungs-, Ernährungs- und Verhaltenstherapie unternommen haben und Kontraindikationen, wie bspw. unbehandelte Essstörungen, ausgeschlossen werden können.
Alle dafür notwendigen leitlinienkonformen Untersuchungen können Patient:innen vor der Operation direkt im Helios Klinikum Pforzheim durchführen lassen. Dazu zählen die ernährungsmedizinische und endokrinologische Abklärung, weiterführende Diagnostiken, wie Magenspiegelung und Labordiagnostik sowie bei Bedarf eine kardio- und pulmologische Untersuchung. Es erfolgt auch eine psychologische Evaluation, da die psychische Stabilität ebenfalls eine Voraussetzung für eine solche OP darstellt. Für Patienten mit einem BMI über 50 bzw. über 40 in Verbindung mit einem diagnostizierten Diabetes mellitus Typ 2 besteht eine sogenannte primäre OP-Indikation, d.h. dass keine weiteren Abnehmversuche vor der Operation erforderlich sind, da diese keine Erfolgsaussichten mehr haben.
„Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, können wir mit einem adipositaschirurgischen Eingriff unseren Patient:innen zu mehr Lebensqualität verhelfen. Selbstverständlich erfolgt daraufhin eine engmaschige ambulante Nachsorge in unserem Klinikum, um den Heilungsverlauf und den gewünschten Gewichtsverlust zu überwachen. So können wir auch eventuell auftretende Mangelerscheinungen frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln. Wir begleiten unsere Patient:innen sowohl vor, während als auch nach dem Eingriff und sind bei Fragen und Gesprächsbedarf jederzeit für sie da,“ erklärt Shadi Sued, leitender Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie.