Obstruktive Schlafapnoe
Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe leiden unter häufigen Atemaussetzern in der Nacht. Im Schlaf erschlafft die Rachenmuskulatur und verengt somit die Atemwege. Die Atempausen können von einigen Sekunden bis weit über eine Minute dauern. Der Körper reagiert mit einer Weckreaktion, damit der Patient im Schlaf nicht erstickt: Dabei schlägt das Herz schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an. Der Wechsel aus Atempausen und Weckreaktionen verhindert einen erholsamen Schlaf.
Die Ursachen für eine obstruktive Schlafapnoe sind vielfältig. Alter, Gewicht, Lebensstil oder anatomische Besonderheiten im Rachenraum spielen eine Rolle. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen.
Schnarchen an sich ist harmlos. Erst wenn Atemaussetzer hinzukommen, spricht man von einer Schlafapnoe.
Symptome, die auf eine Schlafapnoe hinweisen können, sind
in der Nacht:
- lautes, unregelmäßiges Schnarchen
- auffällige Atempausen
- unruhiger Schlaf
- häufiger nächtlicher Harndrang
- Schwitzen, Kopfschmerzen, trockener Rachen
und am Tag:
- morgendliche Abgeschlagenheit
- Tagesmüdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Reizbarkeit
- Libido- und Potenzverlust
Die Polysomnographie (PSG) ist der »Goldstandard« der Schlafuntersuchung. Die Messung ist international standardisiert. Dabei werden folgende Werte aufgezeichnet:
- der Atemfluss über Mund und Nase
- der Puls
- die Sauerstoffsättigung im Blut
- die Atemexkursion von Bauchraum und Brust
- Schnarchgeräusche.
Des Weiteren erfassen wir Ihr Hirnströme, die Augenbewegungen und über das Kinn und beide Schienbeinen die Muskelaktivität.
Mit diesen Daten können wir zusätzliche Aussagen treffen:
- zur Einschlafzeit
- zum Schlafverlauf
- zur Schlafverteilung (Leicht-, Tief-, Traumschlaf)
- zu nächtlichen Wachphasen
- über Bruxismus (Zähneknirschen)
- periodische Beinbewegungen.
- zu Atemaussetzern und anderen Atmungsstörungen
Zudem erfolgt eine Videokontrolle über eine Infrarotkamera.
Bei Schlafstörungen basiert die Therapie auf verschiedenen Säulen:
- Verhaltenstherapie: Bei Schnarchen und Schlafapnoe wird als Basistherapie angestrebt, das Gewicht zu reduzieren und zumindest am Abend auf Alkohol und Rauchen zu verzichten. Neben einer verbesserten Schlafhygiene unterstützt ein Weniger an Körpergewicht dabei, die Anzahl der nächtlichen Atempausen zu senken.
- Lagerungstherapie: Der Schlaf in Rückenlage ist einer der häufigsten Ursachen für Schnarchen und Atempausen. Sogenannte Seitlagerungshilfen, wie zum Beispiel Lagerungskissen, Somnoshirts oder Rückenlageverhinderungswesten regen zum Schlaf auf der Seite an und verhindern die Rückenlage.
- Maskenbeatmung: Wenn die Atmung beim Schlafen deutlich gestört ist, werden die Patienten zumeist mit einer Atemmaske ausgerüstet. Diese internationale Standardtherapie wird mit CPAP abgekürzt (continuous positive airway pressure). CPAP unterstützt die spontane Atmung der Patienten. Mit Hilfe von Überdruck werden die Atemwege offengehalten. Der Schlaf wird erholsamer. Das Gerät passt sich dabei Ihrer spontanen Atmung an. Es wird Ihnen kein Atemrhythmus durch das System aufgezwungen.
- Operative Behandlung: Bei anatomischen Besonderheiten können wir mit operativen Verfahren ein Schlafapnoesyndrom, beziehungsweise das Tragen einer Schlafmaske verbessern.
Dazu zählen:- Entfernung zu großer Mandeln (Tonsillektomie)
- Begradigung der Nasenscheidewand (Septumplastik)
- Verkleinerung der Nasenmuscheln (Conchotomie)
- Plica-Plastik (Die Plica glossoepiglottica mediana ist eine mittig gelegene Schleimhautfalte zwischen Zungengrund und Kehldeckel.)
- Zungengrundschrittmacher (im Zentrum)
Das Atemcenter der Firma IfM (Ingenieurbüro für Medizintechnik) übernimmt in unserem Schlaflabor durch speziell ausgebildetes Personal die präzise und individuelle Anpassung Ihrer persönlichen Maske. Sie weisen die Patienten, Angehörige oder den Pflegedienst zudem detailliert ein. Das Atemcenter ist ebenso Anlaufstelle für Patienten, die bereits außerklinisch in häuslicher Umgebung oder in speziellen Heimen beatmet werden und Probleme mit ihren Masken haben.
Akupunktur und Akutaping zur Entspannung und Schmerzlinderung
Akupunktur und Akutaping zur Entspannung und Schmerzlinderung
Und was zu tun ist, wenn es nicht klappt
Wissenswertes rund ums Stillen