Erste Maßnahmen nach Insektenstich
Nach einem Stich von einer Wespe, Biene oder einem anderen Insekt sollte vor allem Ruhe bewahrt werden. Meist kommt es aufgrund der toxischen Wirkung des Giftes zu einer weniger als 10 Zentimeter großen, lokalen Entzündungsreaktion, die sich durch Rötung, Schwellung und Juckreiz bemerkbar macht. „Diese bildet sich meist innerhalb eines Tages deutlich zurück“, erklärt Dr. med. Daniel El-Hifnawy, leitender Oberarzt am Helios Klinikum Pirna. Gesteigerte örtliche Reaktionen über 10 Zentimeter Größe sind jedoch ebenfalls möglich. Diese dauern ca. ein bis drei Tage an und können von milden Allgemeinsymptomen begleitet sein.
Der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit einer Spezialisierung in der Allergologie empfiehlt, einen evtl. noch vorhandenen Stachel umgehend vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen, die Einstichstelle zu kühlen und zu desinfizieren. Zusätzlich können Gels und Cremes zur Linderung des Juckreizes und der Schwellung verwendet werden.
Spannend ist sicherlich, dass Insektengift für Kinder nicht per se gefährlicher ist als für Erwachsene. „Aber man muss dennoch mehr auf die Kleinsten achten, da sie oft hektischer reagieren und dadurch noch Wespen aggressiver werden lassen“, so Dr. El-Hifnawy.
Achtung bei Insektenstichen im Mundraum
Im Gespräch vertieft kann es schnell passieren, dass man unbedacht am Glas nippt oder die Gabel ansetzt und so ein Insekt in den Mundraum gelangt und in Notwehr zusticht. Hier rät Dr. El-Hifnawy, den Rettungsdienst zu alarmieren, da es durch anschwellende Schleimhäute zur Verlegung des Atemweges mit Gefahr des Erstickens kommen kann. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes empfiehlt es sich, z.B. durch das Lutschen eines Eiswürfels oder kalte Umschläge am Hals den Stich zu kühlen. „Stellt der Betroffene bereits Atemprobleme fest, sollte nicht mehr getrunken werden, um ein Verschlucken zu vermeiden“, erklärt Dr. El-Hifnawy. Kommt es durch den Stich zu einem Atemstillstand, sollte sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Was Allergiker beachten sollten
Eine Allergie entwickelt sich erst nach dem ersten Kontakt des Immunsystems mit dem Insektengift. Das bedeutet, dass es im Falle einer Allergie auf ein Insektengift erst nach einem neuerlichen Stich zu einer Überreaktion des Immunsystems kommen kann. „In Deutschland treten nach Insektenstich bei circa 25 Prozent der Menschen gesteigerte örtliche Reaktionen auf. Bei ca. drei Prozent der Bevölkerung kommt es sogar zu Ganzkörperreaktionen, sog. anaphylaktischen Reaktionen, die mit Hautausschlag, Atemnot bis hin zu Herz-Kreislauf-Reaktionen einhergehen und zum Tode führen können“, so Dr. El-Hifnawy.
Allergiker sollten immer ein Notfallset bestehend aus einem Antihistaminikum, einem Cortisonpräparat sowie einem Adrenalin-Autoinjektor mitführen, in dessen Handhabung sie vom verordnenden Arzt eingewiesen wurden. Für Kinder gibt es außerdem spezielle Notfallarmbänder, die Ersthelfer auf die Allergie gegen Insektengifte aufmerksam machen. Auch nach Einleitung der Erstmaßnahmen sollte bei Auftreten von Ganzkörperreaktionen wie Hautausschlag, Luftnot, Herzrasen, Verschwommensehen, Schweißausbrüchen oder Schwindel ein Notruf (Tel. 112) abgesetzt werden, da zusätzliche Reaktionen des Körpers auch nach einer Medikamentengabe nicht immer kalkulierbar sind.
Testung auf Allergie
Ob Personen tatsächlich auf das Gift von Bienen- oder Wespen allergisch sind, kann mittels Blutuntersuchungen und Hauttests im Medizinischen Versorgungszentrum Pirna, direkt auf dem Gelände des Helios Klinikum Pirna festgestellt werden. „Liegt eine Allergie vor, besprechen wir mit den Patienten entsprechende Vorsorge-Maßnahmen und verordnen ein entsprechendes Notfallset“, so der HNO-Arzt.
„In der Regel wird Insektengiftallergikern eine sogenannte spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung oder Allergieimpfung genannt, empfohlen. Damit wird erreicht, dass das Immunsystem durch regelmäßigen Kontakt mit dem Gift eine Toleranz entwickelt“, erklärt Dr. El-Hifnawy. In der Folge nimmt die Stärke der allergischen Reaktion ab. Die Erfolgsquote dieser Therapie liegt bei ca. 90 Prozent.
Dr. med. Daniel El-Hifnawy bietet neben seiner Tätigkeit im Helios Klinikum Pirna immer montags von 8-12 und 13-17 Uhr im Medizinischen Versorgungszentrum Pirna eine Allergiesprechstunde an. Termine können unter 03501/7118-6001 vereinbart werden.
- Essen und Getränke sollten entsprechend abgedeckt werden, damit die Wespen nicht vom Duft des Essens angelockt werden können. Nutzen Sie Strohhalme.
- Lenken Sie die Wespen mit einem süßen „Räuberteller“ mit z.B. überreifem Obst oder Grillgut ab.
- Nutzen Sie festes Schuhwerk beim Betreten von Wiesen.
- Halten Sie Abstand von Bienen- und Wespennestern.
- Tragen Sie kein starkes Parfum und keine Kleidung in knalligen Farben. Das kann die Wespen anlocken.
- Vermeiden Sie schnelle Bewegungen, Bewahren Sie Ruhe.
- Pusten Sie die Wespe nicht weg, da Kohlenstoffdioxid von Wespen als Angriffsstoff wahrgenommen wird.
- Von Wespenfallen wird abgeraten, da diese von Wespen schnell durchschaut und umgangen werden. Zudem fallen für das vorsätzliche Fangen, Verletzen und Töten von Wespen saftige Bußgelder an. Ohne triftigen Grund kann das in Sachsen bis zu 5.000 Euro kosten, da die Tiere unter Naturschutz stehen.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, 123 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sieben Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland fast 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
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