Angst davor, im Alter aus der Spur zu geraten und verwirrt zu sein. Diese Angst tragen viele in sich. Laut Statistik gehört Verwirrtheit unter älteren Patienten im Krankenhaus zu den sehr häufigen Komplikationen. So weisen von den 65-Jährigen etwa 20 % bei Krankenhausaufnahme ein Delir auf. Delir ist dabei aber keineswegs gleichzusetzen mit Demenz.
Delir als vorrübergehender Verwirrtheitszustand
„Wir sprechen von Delir, wenn es sich um einen akuten Zustand handelt, der plötzlich auftritt und eine vorrübergehende Desorientierung mit sich bringt“, erklärt Dr. med. Carolin Höhlig, Neurologin und Chefärztin der Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Helios Klinikum Pirna. Das kann verschiedenste Ursachen haben. „Hier spielt Flüssigkeitsmangel eine große Rolle, aber auch Infektionen und Medikamente können die Ursache für eine akute Verwirrtheit sein. Und auch Operationen können ein Delir auslösen“, ergänzt Höhlig. Ein Delir zeigt sich dadurch, dass die Betroffenen Schwierigkeiten beim Denken, bei der Orientierung, in der Wachheit und in ihrer Aufmerksamkeit erleben. „Allerdings variieren die Symptome stark und können sich durchaus schnell ändern“, weiß die Chefärztin. Für eine bestmögliche Behandlung ist es wichtig, das Delir frühzeitig zu erkennen. „Durch die Therapie der zugrundeliegenden Ursache und zum Beispiel die Anpassung von Medikamenten kann das Delir gelindert werden“, so Höhlig.
Demenz als unumkehrbarer Gedächtnisverlust
Bei Demenz verhält es sich anders. Bei der Erkrankung kommt es zu einer allmählichen und oft dauerhaften Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten. „Die Alzheimer-Krankheit gehört zu den häufigsten Formen von Demenz“, erklärt Höhlig. „Betroffene leiden unter langfristigem Gedächtnisverlust. Es kommt häufig auch zu einer Veränderung der Persönlichkeit und sie sind zunehmend nicht mehr urteilsfähig“, ergänzt die Neurologin. Wird die Krankheit diagnostiziert, liegt bei der Behandlung der Fokus auf der Bewältigung der Symptome und der Unterstützung der Betroffenen sowie ihrer Angehörigen.
Insgesamt ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Delir und Demenz zu verstehen, um eine angemessene Versorgung und Unterstützung für ältere Menschen zu gewährleisten. Indem wir das Bewusstsein für diese Zustände schärfen, können wir dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Medizin für Jedermann: Klinikum informiert zum Thema „Delir/Demenz“
Am Donnerstag, den 24. August, um 17:30 Uhr, lädt das Helios Klinikum Pirna in gewohnter Umgebung in den Konferenzraum des Klinikums auf den Sonnenstein, Struppener Straße 13, 01796 Pirna - zur Medizinischen Vorlesung für Jedermann „Aus der Spur geraten: Akute Verwirrtheitszustände im Alter und ihr Unterschied zur Demenz“ ein. Vor Ort informiert Chefärztin Dr. med. Carolin Höhlig über Ursachen und Behandlungsansätze bei Delir und erläutert die Unterschiede zur Demenz. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um Anmeldung vorzugsweise per E-Mail an kristin.wollbrandt@helios-gesundheit.de oder per Tel. (03501)7118-1246 gebeten.
Über die Pirnaer Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation:
Die Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation wurde 2015 als neuer Fachbereich des Helios Klinikums Pirna etabliert. Auf einer den Bedürfnissen betagterer Patienten ausgerichteten Station werden jährlich mehr als 500 Patienten behandelt. Zur Behandlung kommen Patienten aus den Inneren Kliniken nach Schlaganfall, mit Herzschwäche oder Lungenentzündung, die zur Genesung mehr Zeit benötigen. Aus der Klinik für Unfallchirurgie werden Patienten nach Stürzen und Knochenbrüchen, insbesondere Schenkelhalsfrakturen, wieder für die Entlassung nach Hause mobilisiert oder es erfolgt die Vorbereitung für eine Anschlussheilbehandlung. Hausärzte weisen Patienten mit zunehmender Immobilität, zur Diagnostik einer Demenz oder zur Optimierung eines Parkinsonsyndroms ein.
Pressekontakt
Kristin Wollbrandt
Referentin Unternehmenskommunikation und Marketing
Abt. Marketing, Kommunikation und Technologien
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