Es passiert ganz plötzlich: Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn aufgrund einer Durchblutungsstörung oder Blutung schlagartig nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schon nach wenigen Minuten sterben dadurch Nervenzellen unwiederbringlich ab. Nur eine schnellstmögliche medizinische Behandlung kann das Leben und die Selbständigkeit der Betroffenen retten und langfristige Schäden vermeiden.
Jede Minute zählt – sprichwörtlich und im Ernstfall, denn nach einem Schlaganfall gehen pro Minute zwei Millionen Nervenzellen zu Grunde. Je früher deshalb ein Patient oder sein Angehöriger einen Schlaganfall bemerkt und dadurch eine medizinische Behandlung schnellstmöglich beginnen kann, umso höher sind die Chancen, den Schlaganfall ohne größere Beeinträchtigungen zu überstehen.
Warnsignale für einen Schlaganfall
„Zu den klassischen Warnsignalen zählen eine plötzliche einseitige Lähmung, die eine Körperhälfte oder nur einen Arm, ein Bein oder eine Hand betreffen kann. Aber auch ein einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein oder Gesicht, ein einseitig herabhängender Mundwinkel und eine unbewegliche Gesichtshälfte können auf einen Schlaganfall hindeuten“, erklärt Dr. Martin Braun, Neurologe und Oberarzt im Internistischen Zentrum des Helios Klinikums Pirna.
Zusätzlich können auch Sehstörungen wie verschwommenes, doppeltes oder eingeschränktes Sehen vor einem Schlaganfall warnen. Und auch plötzliche Sprech- und Schluckstörungen, Störungen des Gleichgewichts sowie blitzartig auftretende, sehr starke Kopfschmerzen, die zum Teil von Übelkeit begleitet werden, gehören zu den Symptomen, die auf einen Schlaganfall hinweisen. „Sobald eines dieser plötzlichen Symptome auftritt, sollte sofort die Nummer des Notrufs 112 gewählt werden“, appelliert der Neurologe.
„Auch vorübergehende Lähmungen, kurze Sprach- oder Sehstörung sollten ernst genommen werden, denn das können mögliche Vorboten eines großen Schlaganfalls sein“, so Dr. Braun.
FAST-Test, um Symptome zu erkennen
Bemerkt ein Angehöriger oder Freund Schlaganfall-Anzeichen, hilft der FAST-Test. Die Abkürzung steht für Face (Gesicht), Arm (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). Zeigt der Betroffene nur eine der folgenden aufgeführten Reaktionen, muss sofort der Notruf 112 gewählt werden.
- Face: Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Verzieht sich das Gesicht einseitig, deutet das auf eine Gesichtslähmung hin.
- Arm: Bitten Sie den Betroffenen, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer einseitigen Lähmung kann ein Arm diese Bewegung nicht oder nur verzögert ausführen.
- Speech: Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Gelingt dies nicht oder nur undeutlich, ist das als Warnsignal zu werten.
- Time: Es zählt jede Minute. Wählen Sie sofort den Notruf 112!
Schnellstmögliche Behandlung
Die Schlaganfalltherapie zielt darauf ab, möglichst schnell die Durchblutung im Gehirn durch die Öffnung der verschlossenen Arterie wiederherzustellen. „Wir arbeiten eng mit anderen spezialisierten Medizinern im Schlaganfallnetz Ostsachsen zusammen. Rund um die Uhr können wir per Videotelefonie schnellstmöglich gemeinsam Entscheidungen zur weiteren Behandlung treffen. Dadurch sind wir auf die Behandlung eines Schlaganfalls sehr gut vorbereitet“, erläutert Dr. Braun.
Vorlesung für Jedermann an neuem Veranstaltungsort
Am Dienstag, den 21. März, um 17:00 Uhr, lädt das Helios Klinikum Pirna erstmals an einem neuen Veranstaltungsort – der Volkshochschule Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Geschwister-Scholl-Straße 2, Pirna - zur Medizinischen Vorlesung für Jedermann „Wenn es im Kopf einschlägt – Dem Schlaganfall vorbeugen und Symptome rechtzeitig erkennen“ ein. Vor Ort informiert Neurologe Dr. med. Martin Braun über das Krankheitsbild Schlaganfall, dessen Symptome und wie eine akute Behandlung aussieht. Im Anschluss gibt es eine kleine Fragerunde. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um Anmeldung per E-Mail an kristin.wollbrandt@helios-gesundheit.de oder per Tel. (03501)7118-1246 gebeten.
Pressekontakt
Kristin Wollbrandt
Referentin Unternehmenskommunikation und Marketing Abt. Marketing, Kommunikation und Technologien
Telefon: (03501) 71 18-12 46
E-Mail: ukm.pirna@helios-gesundheit.de