Suchen
Menü
Schließen

Wie Medizin bei Schlafstörungen helfen kann

Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem, das Menschen aller Altersgruppen betrifft und tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensqualität haben kann. Ob Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Aufwachen in der Nacht oder frühzeitiges Erwachen – Schlafprobleme können zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Sie erhöhen das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und psychische Störungen und beeinträchtigen die kognitive Leistungsfähigkeit und emotionale Stabilität.

 

Im Kurzinterview gibt Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Blödow, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Kopf- und Halschirurgie und Leiter des interdisziplinären Schlaflabors am Helios Klinikum Pirna wertvolle Tipps und Einblicke, wie man Schlafstörungen vorbeugen und die Schlafqualität nachhaltig verbessern kann.

03. Juni 2024
Schlaflabor Patientin Helios Klinikum Pirna

Was sind die häufigsten Ursachen von Schlafstörungen?

Die häufigsten Ursachen für Schlafstörungen, die ich beobachte, sind Stress, unregelmäßige Schlafgewohnheiten, sowie ungesunde Lebensstilfaktoren wie übermäßiger Koffeinkonsum oder mangelnde körperliche Aktivität. Auch medizinische Probleme wie Schlafapnoe oder Restless-Legs-Syndrom spielen eine wichtige Rolle.

 

Welche weiteren körperlichen Ursachen können außerdem zu Schlafstörungen führen?

Auch chronische Schmerzen, wie sie bei Arthritis oder Fibromyalgie auftreten, sowie die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), können das Ein- bzw. Durchschlafen erschweren. Weiterhin können hormonelle Veränderungen, wie sie bei der Menopause oder Schilddrüsenerkrankungen vorkommen, den Schlaf negativ beeinflussen. Zusätzlich können neurologische Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose ebenfalls Schlafstörungen verursachen. Es ist wichtig, diese körperlichen Ursachen ärztlich abklären zu lassen, um gezielte Behandlungen einleiten zu können.

 

Welche präventiven Maßnahmen können Menschen ergreifen, um Schlafstörungen vorzubeugen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die sehr effektiv sein können. Dazu gehört die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen Schlafrhythmus, also jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch an Wochenenden. Darüber hinaus ist es wichtig, eine entspannende Schlafumgebung zu schaffen – das bedeutet, das Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig zu halten und elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen zu meiden. Regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung tragen ebenfalls zur Verbesserung der Schlafqualität bei.

 

Wie wichtig ist die Rolle der mentalen Gesundheit in Hinblick auf Schlafstörungen und welche Strategien empfehlen Sie in diesem Zusammenhang?

Stressmanagementtechniken wie Meditation, tiefes Atmen oder Yoga können helfen, das Einschlafen zu erleichtern. Außerdem empfehle ich, einen festen Abendritual zu etablieren, das den Körper signalisiert, dass es Zeit zum Schlafen ist. Das kann das Lesen eines Buches, ein warmes Bad oder das Hören von beruhigender Musik sein. 

Helios Klinikum Pirna

Chefarzt Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Plastische Kopf- und Halschirurgie

Es ist wichtig, eine entspannende Schlafumgebung zu schaffen – das bedeutet, das Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig zu halten und elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen zu meiden.