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Minimal-invasive OP an der Prostata: Symptome und Warnzeichen bei einer Prostataerkrankung

Eine wachsende Prostata betrifft im Alter nahezu jeden Mann – auch König Charles ist betroffen und musste sich einer Behandlung unterziehen. Wir beleuchten Anzeichen sowie Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten bei gutartiger Prostatavergrößerung und Prostatakrebs. 

08. Februar 2024

Etwa 85 Prozent der Männer über 60 Jahre sind in Deutschland von einer gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Ist die Prostata deutlich vergrößert, drückt sie auf die Blase und die Harnröhre. Bei starken Beschwerden und in Fällen, in denen die Einnahme von Medikamenten nicht die erwünschte Besserung bringt, ist eine Operation notwendig. So auch beim Britischen Staatsoberhaupt König Charles, der erst in der vergangenen Woche nach einem Eingriff an der Prostata aus einer englischen Klinik entlassen wurde und bei dem nun ein Krebsleiden diagnostiziert wurde.

Fast jeder Mann leidet im Alter an einer vergrößerten Prostata

Die Größe einer Prostata ähnelt bei jüngeren Männern dem Volumen einer Walnuss. „Das Risiko für eine Vergrößerung der Prostata nimmt nach dem 40. Lebensjahr merklich zu. Dabei können die Symptome bei betroffenen Personen an Intensität und Schwere stark variieren", erklärt Dr. med. Anka Baldauf-Twelker, Chefärztin der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Helios Klinikum Pirna.

Häufig wird eine Prostatavergrößerung über einen längeren Zeitraum nicht erkannt, da sie zu Beginn nur unspezifische oder gar keine Beschwerden verursacht. Da die Prostata unterhalb der Blase liegt und die Harnröhre umschließt, erhöht sich durch eine zunehmende Prostatavergrößerung der Druck auf Harnröhre und Blase.

Das kann zu verschiedenen Problemen führen:

Harndrang tritt häufiger und stärker in Erscheinung.

  • Häufig nächtlicher Harndrang und nächtliches Wasserlassen.
  • Es kommt zu Startschwierigkeiten beim Wasserlassen.
  • Der Harnstrahl ist schwächer und das Wasserlassen dauert in der Regel länger als früher.
  • Urin tropft auch nach dem Wasserlassen nach.
  • Die Blase fühlt sich nicht richtig leer an.
  • Im späteren Verlauf kann es zu unkontrolliertem Harnverlust und Inkontinenz kommen.

Betroffene sollten bei diesem Problem immer die hausärztliche Praxis oder Urolog:innen aufsuchen. Die Ursachen für eine vergrößerte Prostata sind vielfältig. Je älter der Patient, desto höher jedoch das Risiko. Neben der individuellen Veranlagung spielen schlechte Ernährung, Übergewicht sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum eine entscheidende Rolle. „Leiden Patienten unter erheblichen Symptomen und verschaffen Medikamente keine ausreichende Linderung, wird ein urologischer Eingriff erforderlich", erklärt Dr. med. Anka Baldauf-Twelker. Während des operativen Verfahrens wird die Größe der Prostata reduziert, um die Verengung in der Harnröhre zu beheben und den Urinfluss wieder zu normalisieren.

Prostatakrebs: in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern

Nicht selten wird im Zuge der oben genannten Beschwerden Prostatakrebs diagnostiziert. Das Karzinom entsteht meist weiter entfernt von der Harnröhre im äußeren Teil der Vorsteherdrüse, wo er oft lange Zeit unbemerkt bleibt. Das Prostatakarzinom stellt die häufigste Krebserkrankung des Mannes dar. Rund 15 bis 20 Prozent der Männer erhalten im Laufe ihres Lebens die Diagnose Prostatakarzinom. Fortschritte der vergangenen Jahre erlauben heute aber eine effektivere und schonendere Behandlung als der allermeisten anderen Krebsleiden des Mannes. „Minimal-invasive OP­-Techniken haben in den vergangenen Jahren die Urologie revolutioniert. Diese sogenannte Schlüssellochtechnik wenden wir heute auch für Tumoroperationen routinemäßig in Pirna an“, erklärt Dr. med. Anka Baldauf-Twelker. Durch neue OP-Verfahren und modernste Technik ist das Risiko, an einem Prostatatumor zu versterben, stark gesunken.

Baldauf Twelker bei einer urologischen Op