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Intensivmedizin

Die Intensiv- und Überwachungsmedizin hat sich bis heute zu einem großen Fachgebiet entwickelt und beinhaltet viele Aspekte, die eine besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Leistungsspektrum

Wir kümmern uns mit modernster Technik und spezialisierten Ärzten und Pflegekräften rund um die Uhr um Sie.

Unsere Patienten auf der Intensiv- und Überwachungsstation werden in einem besonderen Maße überwacht, um Veränderungen gesundheitlichen Zustands rasch erkennen zu können und somit die Möglichkeit zu haben, bei Bedarf in einem adäquaten Zeitraum darauf zu reagieren.

 

Unsere Klinik für Interdisziplinäre Intensivmedizin ist mit besonderen Überwachungsmöglichkeiten ausgestattet. Das Ausmaß der Überwachungsmaßnahmen wird an den jeweiligen Zustand des Patienten individuell angepasst.

 

  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Messung des Blutdrucks
  • Messung der Sauerstoffsättigung
  • Messung der Körpertemperatur
  • Erweiterte Überwachung

Unter Umständen sind Patienten aufgrund von Erkrankung oder Verletzung nicht in der Lage, selbständig ausreichend zu atmen. In diesem Fall können verschiedene Formen der künstlichen Beatmung auf unserer Intensivstation zum Einsatz kommen.

 

Verschiedene Erkrankungen und Verletzungen können dazu führen, dass unsere Patienten nicht mehr in der Lage sind, durch selbständige Atmung ausreichend Sauerstoff aufzunehmen oder Kohlendioxid abzugeben. In diesem Fall kann die Atmung des Intensivpatienten künstlich übernommen werden. Die Beatmungstherapie kann auf unterschiedliche Weise unterteilt werden. Für unsere Patienten und deren Angehörige ist einer der wesentlichen Aspekte die Unterscheidung in die invasive und die nicht-invasive Beatmung.

 

Bei der nicht-invasiven Beatmung wird der Patient durch eine angepasste Maske beatmet. Über diese Masken unterstützt die Beatmungsmaschine die Atmung des Patienten. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens ist, dass unsere Patienten für die Anwendung der nicht-invasiven Beatmung keine Narkose benötigen. Allerdings ist die nicht-invasive Beatmung nicht für alle Verletzungen und Erkrankungsbilder sowie Patientenzustände geeignet. Kommt die nicht-invasive Beatmung an ihre Grenzen oder kann aufgrund unterschiedlicher Gründe nicht angewendet werden, kann der Intensivmediziner die Unterstützung der Beatmung auf eine invasive Beatmungsform eskalieren.

 

Die invasive Beatmung erfolgt nach Platzierung eines Beatmungsschlauchs (Endotrachealtubus oder Tubus). Um diesen über den Mundraum in der Luftröhre platzieren zu können, ist eine Narkose notwendig. In Abhängigkeit des individuellen Erkrankungs- oder Verletzungszustandes wird die eingeleitete Narkose bei unseren beatmeten Patienten entweder aufrechterhalten oder kann rasch beendet werden. Grundsätzlich ist es unser Ziel, so wenig Narkose wie möglich einzusetzen und unsere Patienten wenn möglich auch während der Beatmungstherapie wach am Alltag und ihrer Therapie teilhaben zu lassen. Dies ist unter Berücksichtigung vieler intensivmedizinischer Aspekte ein erstrebenswertes Ziel, welches stets durch unsere Mitarbeiter zu erreichen versucht wird. Ist keine weitere Beatmungstherapie mehr notwendig, kann der ursprünglich eingeführte Tubus problemlos wieder entfernt werden.

 

Muss der Intensivpatient über viele Tage hinweg beatmet werden, ist es sinnvoll, den Beatmungsschlauch durch einen Luftröhrenschnitt im Bereich des Halses zu platzieren und anschließend den bis dahin verwendeten Entotrachealtubus zu entfernen.

Intensivpatienten müssen unter Umständen über einen längeren Zeitraum künstlich invasiv beatmet werden. In diesem Falle ist aus medizinischen Gründen häufig die Platzierung einer Beatmungskanüle im Bereich des Halses in Form eines sogenannten Luftröhrenschnitts (Tracheotomie) sinnvoll.

 

Auf unserer Intensivtherapiestation wird regelmäßig die sogenannte Dilatationstracheotomie durchgeführt. Dieses schonende Verfahren erfolgt in Narkose und gewährleistet die Platzierung einer Beatmungskanüle (Trachealkanüle) unter kontinuierlicher Videodarstellung der Luftröhre. Nach kleinem Hautschnitt wird hierbei die Punktionsstelle schrittweise erweitert bis letztlich die Trachealkanüle eingelegt werden kann. Besteht im weiteren Verlauf der Therapie die Möglichkeit, die Trachealkanüle zu entfernen, ist hierfür keine chirurgische Wundversorgung notwendig. Vielmehr kann die Trachealkanüle einfach gezogen werden. Wie Wundfläche wird verbunden und die normale Wundheilung sorgt für den Verschluss der ursprünglichen Punktionsstelle.

Die Bronchoskopie (Lungenspiegelung) gehört zu den endoskopischen Untersuchungen, die häufig auf der Intensivtherapiestation am Patientenbett durchgeführt werden. Hierdurch geling es, sich von der aktuellen Situation der unteren Atemwege ein Bild genaues zu machen.

 

Die Bronchoskopie ist ein Verfahren, das häufig am Patientenbett auf unserer Intensivtherapiestation Anwendung findet. Durch die Lungenspiegelung erhält der Behandler nicht nur einen direkten Einblick in das Bronchialsystem. Vielmehr können durch die Bronchoskopie auch Proben am Ort des Geschehens entnommen werden. Diese Proben können je nach Erkrankungsbild hilfreich und unter Umständen auch wegweisend für weitere Therapieentscheidungen sein. Gleichzeitig kann durch die Bronchoskopie auch übermäßiges Sekret aus den Bronchien entfernt werden, wodurch die Atmung der Patienten erleichtert werden  kann.

 

Diese Untersuchung kann sowohl im wachen Zustand als auch in Narkose durchgeführt werden. Ob eine Narkose notwendig ist oder nicht, ist abhängig vom Grund der notwendigen Untersuchung sowie dem allgemeinen Patientenzustand und wird individuell entschieden.

Die Ultraschalluntersuchung hat in der Vergangenheit einen zunehmend hohen Stellenwert in der Intensivmedizin eingenommen. In unserer Klinik für interdisziplinäre Intensivmedizin kommt das Ultraschallgerät täglich zum Einsatz.

 

Durch die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) können wichtige und alltägliche Fragestellungen der Intensiv- und Überwachungsmedizin beantwortet werden. Hierbei steht die Untersuchung der Bauchorgane, des Herzes und der Lunge im Mittelpunkt. Durch diese Untersuchung kann nicht nur der aktuelle Stand beurteilt werden. Vielmehr dient die regelmäßige Ultraschallkontrolle bei unseren Patienten auch der Verlaufskontrolle, wodurch sichergestellt werden kann, das der richtige Therapieansatz bestätigt wird und an den aktuellen Zustand des Patienten bei Bedarf angepasst werden kann.

Verschiedene Erkrankungsbilder und Verletzungen können zur Folge haben, dass der Körper nicht mehr selbständig dazu in der Lage ist, den Blutdruck aufrecht zu erhalten und somit die lebenswichtigen Organe ausreichend zu durchbluten. In solchen Fällen kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz, die den Blutdruck aufrechterhalten sollen, um eine ausreichende Blutversorgung der Organe zu gewährleisten.

 

Ist die Erkrankung oder Verletzung unserer Patienten so schwer, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, selbständig einen adäquaten Blutdruck sicherzustellen, können unterschiedliche Medikamente zur Anwendung kommen. Die Art des verwendeten Wirkstoffs richtet sich nach der Ursache des zugrunde liegenden Problems. Aus vielerlei Gründen muss für die Anwendung solcher Medikamente ein zentraler Venenkatheter (ZVK) gelegt werden. Dieser wird in lokaler Betäubung im Bereich des Halses, unterhalb des Schlüsselbeins oder in der Leiste platziert und endet in der großen Hohlvene. Um sicherzustellen, dass die Medikamente auf den Punkt genau dosiert werden, erfolgt im Rahmen dieser Therapie die invasive Blutdruckmessung, sodass in Echtzeit der aktuelle Blutdruck sekundengenau im Überwachungsmonitor angezeigt wird und jede Schwankung umgehend wahrgenommen werden kann. Bei Notwendigkeit kann somit auch rasch auf Veränderungen reagiert werden.

Im Falle einer zu langsamen Herzfrequenz, kann die Unterstützung durch einen Herzschrittmacher notwendig sein. In Notfallsituationen ist häufig jedoch eine operative Anlage eines solchen Schrittmachers nicht umgehend möglich. Aus diesem Grund kann in Notfallsituationen die Platzierung eines passageren Schrittmachers indiziert sein.

 

Die Anlage passagerer (also vorübergehend platzierter)  Schrittmacher erfolgt durch Punktion einer Vene. Über diese Vene wird ein Schrittmacherkabel zum Herzen geführt. Nach erfolgreicher Platzierung kann dieser vorübergehende Schrittmacher die zu langsame Herzfrequenz ausgleichen. Abhängig von der Ursache ist in den meisten Fällen im weiteren Verlauf die operative Anlage eines internen Schrittmachers durch unsere Kollegen der Kardiologie angezeigt.

Die Verminderung der Nierenleistung ist bei Patienten auf Intensivstation häufig zu beobachten. Entweder handelt es sich hierbei um einen akuten Nierenschaden, der aufgrund der jeweiligen Erkrankung oder Verletzung als Begleiterscheinung entstanden ist, oder um eine bereits bekannte Einschränkung der Nierenfunktion, die sich zunehmend verschlechtert hat. Nach Ausschöpfung alternativer Therapieversuche kann der Einsatz einer Nierenersatztherapie notwendig werden.

 

In unserer Klinik für interdisziplinäre Intensivmedizin kann die Nierenersatztherapie sowohl durch kontinuierliche Verfahren als auch durch intermittierende Dialyse erfolgen. Die sogenannte kontinuierliche veno-venöse Nierenersatztherapie kann in unterschiedlicher Form (CVVH, CVVHD, CVVHDF) durchgeführt werden. Die Antikoagulation wird hier mittels Citrat („CiCa“) sichergestellt. Alternativ kann im Bedarfsfall auch Heparin zur Anwendung kommen.
Die intermittierende Nierenersatztherapie wird in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Nephrologie sowohl auf der Überwachungsstation als auch auf der Intensivstation angeboten. Welches Verfahren letztlich zur Anwendung kommt ist sowohl von der der Ursache der Niereninsuffizienz als auch von Begleitaspekten hinsichtlich des gesundheitlichen Allgemeinzustandes unserer Intensivpatienten  abhängig. Aus diesem Grunde wird für jeden Patienten aufs Neue entschieden, welche Form der Nierenersatztherapie im jeweiligen Fall zur  Anwendung kommt.