Der Preis, der alle zwei Jahre vom Sozialministerium mit finanzieller Unterstützung des Diakonischen Werks Schleswig-Holsteins und des Erzbistums Hamburg verliehen wird, würdigt herausragende Projekte und Einrichtungen, die sich mit innovativen Projekten für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
Auszeichnung für ein wegweisendes Projekt
Die Helios Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Schleswig wurde für ihr innovatives Projekt „klinikübergreifende multiprofessionelle Angehörigenabende“ ausgezeichnet.
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie überreichten Sozialministerin Aminata Touré, Landtagspräsidentin Kristina Herbst und Jury-Mitglied Günther Jesumann den Preis an Hauke Neumann, Michael Völkner, ehemalige Stationsleitung K4, und Lisa Römers vom Helios Klinikum Schleswig sowie Dr. Lisa Ruby, ehemalige Oberärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Das Projekt fokussiert den partizipativen Gedanken und fördert das Prinzip des Empowerments, indem es Angehörigen von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen einen Raum für angeleitete Austauschmöglichkeiten bietet.
Verbesserung der Unterstützung für Angehörige
Ein besonderer Aspekt dieses Projekts ist die geplante klinikübergreifende Durchführung der Angehörigenabende. Dadurch wird eine wichtige Versorgungslücke für Angehörige und Familien in den ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins geschlossen. Angehörige profitieren dabei nicht nur von einem besseren Verständnis für die Erkrankungen ihrer Kinder, sondern auch von einem entlasteten Familiensystem. Durch den Austausch und die gegenseitige Unterstützung können die Familien neue Wege der Selbsthilfe finden, um mit den Herausforderungen umzugehen, die psychische Erkrankungen mit sich bringen.
Die Jury, bestehend aus Fachleuten und Vertreter:innen des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein sowie des Erzbistums Hamburg, lobte das Projekt für seine Möglichkeiten zur Stärkung der Familien. Das Preisgeld, das mit der Auszeichnung verbunden ist, wird dazu verwendet, gemeinsam mit den Kindern einen Stationsgarten zu gestalten – ein weiterer Schritt zur Förderung von Therapie und Erholung.
Der Praxispreis hat nicht nur symbolischen Wert, sondern trägt auch einer besonderen Verantwortung Rechnung: Zwischen 1949 und 1975 erlebten viele Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Jugendpsychiatrie Leid und Unrecht. Heute ist es umso wichtiger, innovative Ansätze zu fördern, die das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen.