Videosprechstunde Darmkrebszentrum erklärt
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Voraussetzung für eine optimale Therapie ist eine zuverlässige und an den zur Behandlung notwendigen Erfordernissen ausgerichtete Diagnostik. Dabei ist der Zeitpunkt der Diagnosestellung von entscheidender Bedeutung.
Etwa 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen entstehen aus gutartigen Vorstufen, die als Polypen oder auch - nach dem mikroskopischen Gewebebild - als Adenome bezeichnet werden. Diese oder auch die bereits vorliegende Krebserkrankung sind im Darm als Schleimhautwucherung erkennbar.
Die zuverlässigste Methode, um Polypen festzustellen ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Bei dieser können Polypen nicht nur frühzeitig entdeckt, sondern auch komplett entfernt werden, damit eine Krebserkrankung gar nicht erst entsteht. Diese sogenannte Polypektomie stellt eine effektive Krebsvorsorge dar.
Aus diesem Grund wird die sogenannte Vorsorgekoloskopie empfohlen und seit dem Jahre 2002 auch von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Diese sollte ab dem 55. Lebensjahr oder 10 Jahre vor dem Auftreten einer Darmkrebserkrankung bei einem Verwandten ersten Grades durchgeführt werden. Alternativ ist ab dem 50. Lebensjahr jährlich im Stuhl der Test auf nicht sichtbare Hinweise auf eine bereits vorliegende Schleimhautwucherung möglich, der bei positivem Nachweis dann aber mit einer Koloskopie überprüft werden sollte.
Die Koloskopie wird von den Ärzten unserer Abteilung mehr als 1.000 Mal im Jahr durchgeführt. Dabei werden vorrangig stationär im Krankenhaus behandelte Patienten untersucht. Aber es besteht auch die Möglichkeit ambulant in der Endoskopieabteilung eine Koloskopie durchführen zu lassen. Die Klinik für Gastroenterologie verfügt dazu über eine Endoskopietechnik, die dem modernsten Entwicklungsstand entspricht und die kontinuierlich weiterentwickelt wird.
Zur Polypenentfernung sind, je nach Erfordernis, verschiedene Techniken möglich. Diese reichen von der einfachen Polypektomie auch großer Befunde bis hin zur sogenannten Mukosektomie und endoskopischen Submukosadissektion, die anspruchsvoller sind und in unserer Klinik von erfahrenen Ärzten zuverlässig durchgeführt werden.
Das ausführliche Patientengespräch mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung steht an erster Stelle der Diagnostik. Hiermit kann bereits ein Hinweis auf das Ausmaß der Erkrankung, die Lokalisation, des Tumors oder der Befall von Nachbarorganen gewonnen werden und ggf. weiterführende diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden. Sinn der Diagnostik ist neben der Sicherung des Tumors durch eine Biopsie, die Abklärung, wieweit sich der Tumor im Darm und im umliegenden Gewebe ausgebreitet hat, beziehungsweise ob schon Absiedlungen in anderen Organen (Lymphknoten, Leber, Lunge) bestehen.
Wenn ein operationspflichtiger Befund vorliegt, müssen zusätzliche Untersuchungen erfolgen, um das Anästhesierisiko abzuschätzen und eine sichere Operation durchführen zu können. Hierzu zählen zum Beispiel Blutentnahmen, EKG, Lungenfunktionsuntersuchungen, Röntgen der Lunge und weitere nach Bedarf. Für die weitere Abklärung von Begleiterkrankungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit den entsprechenden Spezialabteilungen unserer Klinik.
Beim Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) und in besonderen Fällen beim Dickdarmkrebs wird neben der Darmspiegelung die endoskopische Ultraschalluntersuchung (Endosonographie) erforderlich. Diese Technik steht ebenso wie die anderen Diagnosemöglichkeiten (Ultraschall, Computertomografie, Kernspintomografie usw.) mit modernsten Geräten zur Verfügung und wird genutzt, um einen Überblick über die Ausbreitung des Tumors im Darm und einen eventuellen Befall anderer Organe (Lymphknoten, Leber, Lunge etc.) zu erhalten.
Bei der Behandlung eines bösartigen Darmtumors ist die chirurgische Entfernung des betroffenen Darmabschnittes und der regionalen Lymphahnen die Methode der Wahl, um für den Patienten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Durch die Operation können Tumoren in frühen Stadien sehr häufig geheilt werden, aber auch bei fortgeschrittenen Tumoren besteht durch die Operation in Kombination mit anderen Behandlungsverfahren (Chemotherapie, Strahlentherapie) eine gute Heilungschance. Diese Kombination mehrerer Behandlungsmethoden nennt man multimodale Therapie.
Je nach Sitz des Tumors wird bei der Operation ein mehr oder weniger großer Darmabschnitt entfernt und die beiden Enden wieder aneinander genäht. Die Anlage eines künstlichen Darmausganges kann in den meisten Fällen vermieden werden. Alle Dick- und Mastdarmoperationen werden sowohl in konventioneller offen chirurgischer Technik, als auch minimal invasiv in laparoskopischer Technik oder mit höchster Präzision mit Hilfe unseres Roboterassistenten Da Vinci durchgeführt.
Die postoperative Betreuung erfolgt im Aufwachraum des OPs und dann üblicherweise auf ihrer gewohnten Station. Sollte eine längere Überwachung oder gar eine Intensivtherapie notwendig sein, stehen hierfür besonders ausgestattete Stationen bereit. Frühe Mobilisation und eine nur wenige Stunden lange Hungerphase stellen die normale Verdauung zügig wieder her.
Sollten ein Darmkrebs bereits in andere Organe gestreut haben (Metastasen), wird in der Tumorkonferenz besprochen, ob diese Metastasen durch eine Operation oder andere Therapieverfahren behandelt werden soll. Heutzutage stehen uns eine ganze Reihe an Verfahren zur Verfügung mit denen auch fortgeschrittene Tumoren mit gutem Erfolg behandelt werden können. Hierzu zählt beispielsweise die Verödung von Lebertumoren durch die sogenannte Radiofrequenztherapie oder die chirurgische Entfernung von Bauchfellmetastasen in Verbindung mit schon im Operationssaal in die Bauchhöhle eingebrachter Chemotherapie (HIPEC).
In unserem Flyer zum Behandlungsverlauf bei Operationen am Dick- und Enddarm haben wir für Sie die wichtigsten Informationen von der Aufnahme bis zur Zeit nach Ihrem Aufenthalt zusammengefasst.
Für die Erholung des Patienten nach der OP sind viele Faktoren zu beachten. Aus diesem Wissen haben sich seit dem Beginn der 1990er Jahre Konzepte entwickelt, die die Patientenbetreuung vor, während und nach der Operation am aktuell vorhandenen wissenschaftlichen Kenntnisstand orientiert. Eines dieser Konzepte ist unter dem Begriff ERAS® bekannt geworden (Enhanced Recovery After Surgery oder auf deutsch raschere Erholung nach Operationen).
In zahlreichen Studien wurde mittlerweile die Wirksamkeit des Konzeptes nachgewiesen. U.a. konnten Komplikationen wie Lungenentzündungen nahezu halbiert und die Dauer des stationären Aufenthaltes um etwa 2 Tage reduziert werden (Greco et al. World Journal of Surgery 2014 38:1531-1541).
Seit Anfang 2020 verfügen die Helios Kliniken Schwerin über einen modernen Operationsroboter - dem sogenannten DaVinci Xi-Operationssystem (Intuitive Surgical). Mit dieser Operationstechnik ist es möglich, besonders schonend - vor allem auf einem anatomisch engen Raum - zu präparieren und operieren. Einen großen Vorteil bietet diese Art der Operation vor allem bei komplexen Tumoreingriffen im Bereich des unteren Mastdarms. Bei diesen Operationen ist es notwendig, präzise sowie Gefäß- und nervenschonend zu operieren, um postoperative Komplikationen und Funktionsstörungen zu minimieren.
In Momenten von Krankheit, Krankenhausaufenthalten und medizinischer Behandlung ist es uns wichtig, Sie nicht nur fachlich, sondern auch menschlich umfassend zu betreuen.
Hierfür stehen Ihnen auf unseren Stationen, in den Ambulanzen und im OP unsere Pflegekräfte und Ärzte mit Rat und Tat zur Seite. Sie sind Ansprechpartner für Ihre Sorgen und Fragen.
Gerade in schwierigen Behandlungssituationen kann jedoch ein vermehrter Bedarf an Aufklärung und Information entstehen. Mit unserer Angehörigensprechstunde möchten wir Ihnen daher die Möglichkeit geben, Ihre offenen Fragen auch persönlich mit den verantwortlichen Oberärzten zu besprechen.
Unser Team erarbeitet gemeinsam mit den Patienten individuelle Lösungen, die eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten erleichtern. Die Inhalte der Ernährungstherapie basieren auf den neuesten ernährungsmedizinischen Kenntnissen nach den Leitlinien der Fachgesellschaften DGE, DGEM und FKE.
Wissenswertes für Patienten
Alle Informationen kompakt zusammengefasst, finden Sie auch in unserem Flyer, den wir für Sie zum Download bereitgestellt haben.