Die Herzschwäche lässt sich in zwei Formen unterscheiden. Bei der systolischen Herzschwäche fehlt dem Herzen die Kraft, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Bei der diastolischen Herzschwäche fehlt dem Herzen die Elastizität, um genügend Blut aufzunehmen und wieder in den Kreislauf zu pumpen. „Unter dieser Schwäche leiden mehr Frauen als Männer“, erklärt der Chefarzt.
Deutliche Warnzeichen für die Herzschwäche sind laut Prof. Staudt Atemnot, Abnahme der Leistungsfähigkeit mit Luftnot etwa beim Treppensteigen oder Schwellungen und Flüssigkeitsanlagerungen an den Knöcheln und Unterschenkel. „Diese Symptome sollten unbedingt vom Hausarzt oder Kardiologen abgeklärt werden.“ Auch ständig kalte Finger oder Zehen, häufiger nächtlicher Harndrang und schnelles Herzklopfen könnten Hinweise sein.
Herzinsuffizienz ist häufig eine Folgeerkrankung. Bluthochdruck und Diabetes zählen zu den häufigsten Gründen, entzündliche Herzkrankheiten können der Herzschwäche ebenfalls Vorschub leisten. „Wir sehen die Symptome aber auch als Folgen von Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch“, so Prof. Staudt.
Doch es gibt auch Möglichkeiten, der Herzschwäche vorzubeugen. Prof. Staudt: „Vorerkrankungen müssen richtig behandelt werden, der Blutdruck richtig eingestellt. Dazu kommen die Klassiker: Regelmäßige Bewegung gegen Übergewicht und um Stress zu reduzieren. Gesunde Ernährung, um das verringerte Gewicht zu halten. Auf das Rauchen sollte komplett verzichtet werden, Alkohol nur in Maßen genossen werden.“
Damit die Herzschwäche richtig behandelt werden kann, ist es auch in der jetzigen Zeit wichtig, die Symptome beim Arzt abklären zu lassen, erläutert der Chefarzt. „Wir haben leider im Frühling vermehrt Patienten gehabt, die mit Problemen nicht zum Arzt gegangen sind. Das kann nachher zu irreparablen Schäden führen. Scheuen Sie sich also bitte nicht, ihren Arzt aufzusuchen!“