Zum Welt-Psoriasistag am 29. Oktober möchte Chefarzt Dr. Gaston Schley aus der Hautklinik der Helios Kliniken Schwerin deshalb auf die vielfältigen Probleme aufmerksam machen, die mit der Autoimmunerkrankung zusammenhängen.
„Bei etwa 30 Prozent der Patienten treten die ersten Symptome bereits im Kindesalter auf“, erklärt Dr. Schley. Eine gerötete Haut mit einer silbrig-weißen Schuppung sind die häufigsten Auffälligkeiten, die auf eine Psoriasis hindeuten. Dabei sind insbesondere die Streckseiten der Extremitäten und die Kopfhaut betroffen. Der Intimbereich kann die Flecken ebenfalls aufweisen. Dort tritt allerdings nicht die typische Schuppung auf. Geschwollene Gelenke können ein Anzeichen für eine Gelenkbeteiligung, eine sogenannte Psoriasis-Arthropathie sein. Ansteckend ist die Erkrankung nicht, es gibt allerdings eine erbliche Neigung zur Entstehung einer Schuppenflechte.
Für viele unbekannt ist, dass neben der Haut auch andere Organe betroffen sein können. Dr. Schley: „Erkrankungen der Nieren, des Herz-Kreislaufsystems, des Stoffwechsels – wie Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Gicht und Übergewicht - treten gehäuft im Zusammenhang mit einer Schuppenflechte auf.“
Um die Begleiterscheinungen so gering wie möglich zu halten, ist also eine abgestimmte Therapie zwischen verschiedenen Fachbereichen für die Patienten wichtig. Dabei sollen auch Trigger erkannt werden, welche die Psoriasis auslösen. Erkrankungen wie etwa eine Mandelentzündung im Kindesalter können eine Psoriasis begünstigen.
Viele Menschen fühlen sich durch die Erkrankung ausgegrenzt, die Rate an psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen ist erhöht. „Das kann zum Teufelskreis werden“, mahnt der Chefarzt. Die Rate an Alkoholmissbrauch bei an Psoriasis erkrankten Menschen liegt über dem Durchschnitt – sowohl Folge der seelischen Belastung als auch ein verschlimmernder Reiz. Deshalb dürften auch die Beeinträchtigungen für die Lebensqualität, Isolation und daraus resultierende Depressionen nicht unterschätzt werden, so Dr. Schley.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile moderne Therapiemöglichkeiten der Schuppenflechte. Bei schwerer bis mittelschwerer Psoriasis kann eine Lichttherapie mit ultraviolettem Licht helfen oder Immunsuppressiva, bei leichteren Fällen werden lokal Salben oder Cremes eingesetzt. So wird es den meisten Patienten gestattet, ein Leben mit einer guten Krankheitskontrolle und einer hohen Lebensqualität zu führen.