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Hammer, Bohrer und Metallplatte – Wie der OP-Saal zur Werkstatt wird

Im Operationssaal der Unfallchirurgie sieht es manchmal aus wie in einer Profiwerkstatt. Schrauben, Bohrer, Metallplatten, Nägel, Drähte, Röntgen und Monitore – alles ist vorhanden. Damit der richtige Umgang damit funktioniert, trainierten alle chirurgischen Bereiche und die OP-Pflege der Helios Kliniken Schwerin gemeinsam.
24. September 2021

Bei vielen Unfällen mit gebrochenen Knochen reicht es nicht aus, den Bruch mit einem Verband zu fixieren – oder es ist aufgrund der Position gar nicht möglich. „Im Prinzip ist das dann wie beim Handwerken“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Stefan Schulz-Drost. Er ist Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Traumatologie. „Ich kann Gerüstteile nicht einfach hinstellen und hoffen, dass sie stabil stehen. Erst die Verbindung und Verstrebung der Einzelteile macht ein stabiles Gerüst daraus.“ Ähnlich muss man sich das auch beim Knochen vorstellen. Knochenbrüche können mit hochpräzisen Schrauben und Platten wieder zu einem übungsstabilen Verbund zusammengefügt werden. Bei langen Röhrenknochen ist sogar eine innere Schienung mit Nägeln möglich, damit sie den auf sie wirkenden Kräften standhalten.

Ziel bei der Osteosynthese, so der Fachbegriff für die Knochenverbindungen, ist es immer, dass die Knochen wieder zusammenwachsen. „Dafür ist natürlich Präzision gefragt und Routine in der Anwendung verschiedener Verfahren “, so Dr. Schulz-Drost. Deshalb organisierte er einen Trainingstag für alle chirurgischen Bereiche. Die Teams können sich so mit den verschiedenen Materialien vertraut machen, die neu in der Schweriner Traumatologie verfügbar sind. Auch die Pflegekräfte aus dem OP-Bereich waren mit dabei. Eine Mischung aus Kraft, Feingefühl und einem guten Auge sei wichtig, erzählt der Chefarzt.

In besonders sensiblen Bereichen wie der Wirbelsäule nutzen die Chirurgen und Neurochirurgen zusätzlich ein Navigationsgerät. Dieses zeigt millimetergenau an, wo der Bohrer angesetzt werden muss. Eine falsche Bewegung reicht aus, damit die Patienten möglicherweise ihr Leben lang unter den Folgen leiden. Dr. Schulz-Drost: „Das wollen wir auf jeden Fall verhindern. Deshalb haben die Kolleginnen und Kollegen auch dort fleißig trainiert. Dieses Vorgehen sichert seit langem die hohe Patientensicherheit in unserem Haus.“

Hammer, Bohrer und Metallplatte – Wie der OP-Saal zur Werkstatt wird