Wenn es eisig durch die Straßen fegt, arbeitet die Haut unter Hochdruck. „Die Blutgefäße ziehen sich bei Kälte zusammen“, erklärt Dr. Gaston Schley, Chefarzt der Klinik für Dermatologie in den Helios Kliniken Schwerin. „Damit wird die Wärme im Körperinneren gehalten.“ Allerdings gelangen so auch weniger Sauerstoff und andere Nährstoffe in die Haut. Ebenfalls wird die Produktion von Talg heruntergefahren, der normalerweise einen schützenden Film über die Haut legt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt produzieren die Drüsen gar keinen Talg mehr. Die Haut wird rissig und schuppig.
Geht es dann in einen wohlig beheizten Raum, weiten sich die Gefäße wieder, das Blut fließt schneller. Passiert das mehrmals in kurzer Zeit, ist es Schwerstarbeit für den Körper und die Haut. Wenn der Fettfilm auf der Haut fehlt, verdunstet Feuchtigkeit auch schneller. „Das ist der Grund, warum viele Sportler das Schwitzen im Winter unterschätzen“, so Dr. Schley. Hier gilt es laut Chefarzt, mit ausreichend Flüssigkeit gegenzusteuern.
Beim morgendlichen Duschen oder nach dem Sport ist eine ph-neutrale Duschlotion das Mittel der Wahl. Auch wenn es nach einem kalten Tag verlockend klingt, sollte die Wassertemperatur nicht zu heiß gewählt werden. Dr. Schley: „Nach dem Duschen ist das Eincremen ganz wichtig. Bei Kälte wird von Pflegecremes mit einem hohen Wassergehalt abgeraten. Der Grund: Sie können Ihrer Haut Feuchtigkeit entziehen und bei frostigen Temperaturen sogar auf der Haut zu Schäden führen.“ Stattdessen empfehlen Dermatologen Cremes mit einem hohen Öl-beziehungsweise Fettanteil. Sie bewahren die Feuchtigkeit in der Haut und schützen im Winter vor Trockenheit und Hautirritationen. Das Eincremen reicht im Normalfall einmal am Tag aus.
Der Chefarzt weist außerdem darauf hin, dass auch die Sonne im Winter noch kraftvoll scheinen kann. „Die meisten Wetter-Apps zeigen den UV-Index an. Bei Sonnenschein oder dem Aufenthalt im Gebirge sollte deshalb auch Sonnencreme mit zum Hautschutz gehören.“