Wer jeden Morgen mit einer laufenden Nase aufwacht, mit juckenden Hautstellen und sich unausgeschlafen fühlt, leidet womöglich unter einer Hausstaubmilbenallergie. Betroffen sind rund sieben Prozent der Bevölkerung. „Das bedeutet nicht, dass jemand nachlässig mit dem Putzen ist“, erklärt Dr. Gaston Schley, Chefarzt der Dermatologie in den Helios Kliniken Schwerin. Die Milben sitzen in Polstermöbeln, auf Teppichen, Kissen und in der Matratze. „Prinzipiell sind sie harmlos, sie ernähren sich von abgefallenen Hautschuppen.“ Die allergische Reaktion erfolgt nicht, wie oft angenommen, auf den Hausstaub, sondern auf den Kot der Tiere.
Im Winter, wenn die Heizsaison beginnt, sterben die Tiere vermehrt. „Sie lieben feuchte Bedingungen. Die Heizungsluft ist eher trocken, was ihnen nicht bekommt.“ Die Heizung wirbelt den Staub und damit die Allergene zusätzlich auf. „Staubsaugen sollte für Allergiker jetzt tägliche Aufgabe sein“, so Dr. Schley. Mit feuchten Tüchern nachwischen ebenso, um den aufgewirbelten Staub aufzufangen.
Bettwäsche gehört laut dem Chefarzt nach einer Woche gewechselt und bei 60 Grad gewaschen. Weiterhin können Kissen, Decke und Matratze mit einem sogenannten „Encasing“ geschützt werden, dies sind milbendichte Bezüge. Wenn Wäsche nicht heiß gewaschen werden kann, hat der Chefarzt einen anderen Tipp: „Geben Sie die Wäsche für einen Tag in den Gefrierschrank. Das tötet die Milben ebenfalls ab. Danach kann sie auch bei geringerer Temperatur gewaschen werden.“
Für Betroffene, die weniger auf Deko im Wohnraum setzen, hat der Chefarzt eine gute Nachricht: „Staubfänger sollten vermieden werden. Auch Blumen haben im Schlafzimmer nichts zu suchen.“ Wer diese Tipps beachtet, hat gute Chancen, die Beschwerden zu lindern. Falls das nicht klappt, sollte ein Allergologe aufgesucht werden. In anhaltenden Fällen können Antihistaminika oder eine spezifische Immuntherapie zum Einsatz kommen.