Was erst einmal ungewöhnlich klingt, ist eine neue Therapiemethode in der Kardiologie. Die Helios Kliniken Schwerin haben diese erstmals in Mecklenburg-Vorpommern zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt, der sich bisher trotz Therapie nicht einstellen ließ. Eine resistente Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck unter Behandlung mit einem Diuretikum (entwässerndes Medikament) und zwei weiteren Antihypertensiva (Blutdrucksenker) in adäquater Dosierung schlecht eingestellt ist.
Bei der "renalen Denervierung" werden die überaktiven Nerven im Bereich der Nierenarterien mit Hilfe eines spiralförmigen Katheters gezielt durch Radiofrequenzenergie ausgeschaltet.
In den Helios Kliniken Schwerin sowie in MV wurden nun zum ersten Mal Patienten mit einem solchen spiralförmigen Katheter für therapieresistenten Bluthochdruck behandelt.
Dr. Sasho Stanisavljevikj betont, dass es wichtig sei, vor der Behandlung eine sekundäre Hypertonie abzuklären und die Medikation systematisch anzupassen.
Das Verfahren kann grundsätzlich für Patienten in Frage kommen, die medikamentös nicht ausreichend behandelt werden können oder eine substanzielle Arzneimittelunverträglichkeit haben. Auch Patienten, die sich bisher nicht an Therapiepläne halten konnten, könnten relevant sein, da für die renale Denervation keine formale Therapietreue erforderlich ist, so Chefarzt Prof. Alexander Staudt. Er und sein Oberarzt freuen sich, nun ein weiteres Hilfsangebot für ihre Patientinnen und Patienten anbieten zu können.