Gerade spricht die Personen gegenüber noch, auf einmal sackt sie in sich zusammen. Es gibt keine Reaktion auf Ansprache oder Schütteln. „Ein Kreislaufstillstand tritt immer plötzlich auf, die Warnzeichen gibt es erst Sekunden vorher“, erklärt Prof. Alexander Staudt aus der Klinik für Kardiologie an den Helios Kliniken Schwerin. „Damit ist es zu spät, diesen zu verhindern. Aber man kann adäquat reagieren. Das wichtigste sind sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen!“ Dazu gehört auch die Alarmierung des Rettungsdienstes. Notarzt und Sanitäter kümmern sich vor Ort und bringen den Patienten in das Krankenhaus, welches am besten ausgerüstet ist. Den Helios Kliniken Schwerin wurde Ende 2023 vom Deutschen Rat für Wiederbelebung und von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bescheinigt, dass die Abläufe in der Notaufnahme für eine Reanimation nach Herz-Kreislaufstillstand bestmöglich funktionieren. Damit ist das Krankenhaus als „Cardiac Arrest Center“ zertifiziert.
Neben der Kardiologie gehören auch die Anästhesiologie, die Neurologie und die Intensivmedizin zu diesem Zentrum. „Es gibt verschiedene Ursachen für einen Kreislaufstillstand“, erläutert Prof. Staudt. „Das kann ein Herzinfarkt sein, aber auch eine Lungenembolie, Sauerstoffmangel, eine Vergiftung oder ein schwerer Schockzustand.“ Nach der Wiederbelebung sind die Patienten oft instabil und haben in frühen Phasen Komplikationen wie Sepsis, Nierenversagen oder Beatmungsprobleme. Deshalb sind Experten aus den verschiedenen Fachbereichen während und nach der Reanimation involviert.
Die internationalen Leitlinien empfehlen für die bestmögliche Prognose der Patienten eine Behandlung in einem Cardiac Arrest Center, das strukturell, organisatorisch und logistisch auf die Versorgung dieser Patienten ausgerichtet ist. Voraussetzungen dafür sind etwa ein Herzkatheterlabor mit 24h-Rufbereitschaft, eine durchgehende Verfügbarkeit von Notfallröntgen und CT, ein reservierter Platz auf der Intensivstation und ein durchgehender fachneurologischer Dienst. Dazu finden regelmäßig vorgegebene Schulungen der involvierten Mitarbeiter statt.
„Alle Fachbereiche müssen nicht nur selbst große Erfahrung im Umgang mit reanimierten Patienten haben, sondern auch sehr eng koordiniert zusammenarbeiten“, so Prof. Staudt. „Ich bin stolz auf das Team, weil es zum Wohle der Patienten wirklich sehr gut funktioniert.“