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Frühjahrsputz für die Seele - Wieso Aufräumen auch der Psyche hilft

Wenn die Sonne im Frühjahr das erste Mal ihre Kraft zeigt, verspüren viele Menschen das Bedürfnis, auszumisten und aufzuräumen. Doch nicht nur das Zuhause profitiert von dieser Reinigung – auch die Psyche kann durch den Frühjahrsputz positive Effekte erfahren, erklärt Prof. Christian Brünahl aus den Helios Kliniken Schwerin.

10. März 2025

Die vermehrten Sonnenstrahlen wecken den Lebensgeist und bringen neue Energie, die in den dunklen Wintermonaten fehlt. "Da erwachen wir fast wie aus einem Winterschlaf ", sagt Prof. Christian Brünahl, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an den Helios Kliniken Schwerin. Diese neue Energie führt dazu, dass man sich Aufgaben widmet, die lange aufgeschoben wurden – wie etwa dem Frühjahrsputz. Die äußere Ordnung, die dabei entsteht, kann sich auch auf das innere Wohlbefinden übertragen. Der bewusste Akt des Aufräumens und Entstaubens hilft dabei, Ballast abzuwerfen, Platz für Neues zu schaffen und herkömmliche Dinge in neuem Glanz erscheinen zu lassen.

Ein überfüllter Keller oder Dachboden, ein unsortierter Schrank oder Kofferraum stellen nicht genutzten Raum dar, der emotional und mental belasten kann. Manchmal nehmen auch besondere Erinnerungsstücke viel Platz ein. "Solche Stücke können wertvoll sein, doch man sollte sich fragen, ob sie tatsächlich noch von Bedeutung sind oder eher die persönliche Entwicklung blockieren", erklärt Prof. Brünahl. Wer sich eingesteht, dass eine schöne Erinnerung auch ohne das dazugehörige Objekt bestehen bleibt, kann loslassen und dadurch Raum für neue Erlebnisse und Erfahrungen schaffen. Das bewusste Aussortieren wirke befreiend und fördere das Gefühl von Klarheit und Leichtigkeit.

Frühjahrsputz für die Seele - Wieso Aufräumen auch der Psyche hilft

Helios Kliniken Schwerin

Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie | Helios Kliniken Schwerin

Erinnerungsstücke können wertvoll sein, aber manchmal auch die persönliche Weiterentwicklung blockieren.

Zudem kann das Putzen selbst in stressigen Zeiten ein Gefühl von Kontrolle vermitteln. "Wer vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Problemen steht, schafft durch das Aufräumen ein Erfolgserlebnis ", erklärt Prof. Brünahl. "Monotone, repetitive Tätigkeiten helfen, die Gedanken zu beruhigen und den Kopf freizubekommen. Wichtig dabei ist, dass dies nicht zwanghaft ablaufen soll, sondern positive Effekt für das Wohlbefinden ermöglicht." Wer sich auf einfache, greifbare Aufgaben, wie das Wischen des Bodens oder das Sortieren von Schubladen konzentriert, lenkt sich bewusst von belastenden Gedanken ab. „Viele Studien bestätigen, dass man in einem aufgeräumten Umfeld produktiver arbeiten und sich besser konzentrieren kann. Das ist in der heutigen Zeit natürlich ausschlaggebend bei vielen Menschen, die im Home-Office arbeiten.“

Letztendlich geht es beim Frühjahrsputz nicht nur um Sauberkeit, sondern auch um innere Klarheit und Wohlbefinden. „Das bewusste Ordnen des eigenen Umfelds kann ein erster Schritt sein, um neue Energie zu tanken, sich von altem Ballast zu befreien und gestärkt in den Frühling zu starten.