Mit jährlich rund 270 Vorhofflimmer-Ablationen ist das Helios Klinikum Siegburg eines der größten Zentren für derartige Eingriffe in der Region Köln-Bonn. Vorhofflimmern ist eine häufig auftretende Herzrhythmusstörung. Viele Betroffene leiden unter Unruhegefühl, Herzrasen und Leistungsschwäche, manche unter schwerwiegenden Folgen, wie einem Schlaganfall. Bei der Ablationsbehandlung werden mithilfe eines Katheters krankhafte Erregungsherde, die den Herzrhythmus stören, durch Hitze- oder Kälteenergie verödet und somit gezielt unterbunden.
„Vorhofflimmern ist eine komplexe Herzrhythmusstörung – daher nutzen wir dreidimensionale Röntgen-Darstellungsverfahren für das Herz, die ein virtuelles Organ entstehen lassen. In dieser Umgebung können wir uns dann bewegen, zielgenau mit dem Herzkatheter arbeiten und die Energie exakt platzieren. Für dieses Verfahren ist es entscheidend, dass alle beteiligten Ärzte hoch spezialisiert sind, über langjährige Erfahrungen verfügen und im Vorfeld eine genaue Indikation gestellt wird“, erklärt Prof. Dr. René Andrié, Chefarzt Kardiologie, Rhythmologie und Angiologie am Helios Klinikum Siegburg.
Als wissenschaftliche Fachgesellschaft verfolgt auch die DKG den Standpunkt, dass die Standards zur Durchführung einer Katheterablation bei Patienten mit Vorhofflimmern stetig kritisch betrachtet und angepasst werden müssen, um dauerhaft eine gute Behandlungsqualität mit hoher Erfolgs- und geringer Komplikationsrate zu gewährleisten. Dies sei insbesondere auch deshalb notwendig, weil die Zahl der Kliniken, die diese Intervention durchführen, schnell größer geworden ist. Zur Qualitätssicherung werden daher im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens vor allem die Kompetenz, die Prozess- und Strukturqualität, die technische Ausstattung und das Komplikationsmanagement in der kathetergeführten Behandlung (Ablation) von Vorhofflimmern geprüft.
„Die Zertifizierung medizinischer Behandlungsformen gewinnt in allen Fachrichtungen, insbesondere bei komplexen und schwierigen Eingriffen, zunehmend an Bedeutung, um eine möglichst hohe Versorgungsqualität und Sicherheit für Betroffene zu gewährleisten. Dabei richtet sich der Fokus auch auf die Durchführungshäufigkeit, die mit der Behandlungsqualität und Komplikationsrate, das haben Studien belegt, in einem direkten Zusammenhang steht“, erläutert Prof. Dr. Andrié seinen Einsatz für eine maximale Spezialisierung des Siegburger Klinikums.