Die Verengung der Aortenklappe ist eine der häufigsten Herzklappenerkrankungen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Verschleißerscheinung, bei der es zu Kalkeinlagerungen an der Klappe kommt und ihre Segel nicht mehr richtig schließen. Die Folge: Der Blutstrom aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader wird zunehmend erschwert. Das kann zu Luftnot, Leistungsabfall, Brustschmerzen und Ohnmachtsanfällen führen. „Wir behandeln die Verengung zumeist erst im höheren Lebensalter und zwar in der Regel durch eine so genannte kathetergestützte Aortenklappenimplantation, kurz TAVI“, erklärt Prof. Dr. Marc Vorpahl, Chefarzt Kardiologie, Rhythmologie und Angiologie am Helios Klinikum Siegburg. Für diese Art von Eingriff ist das Klinikum jetzt zum dritten Mal von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., kurz DKG, als TAVI-Zentrum zertifiziert worden. „Wir freuen uns sehr über die erneute Zertifizierung, denn sie zeigt die seit vielen Jahren kontinuierlich hohe Behandlungsqualität in unserem Herzzentrum“, so Dr. Peter Noetges, Ärztlicher Direktor. Dazu heißt es im DKG-Bericht: „Das Herzzentrum des Helios Klinikum Siegburg überzeugt als Team und führt ca. 400 TAVI pro Jahr mit hoher Qualität durch. Entsprechend zeigen sich Mortalitäts- und Morbiditätszahlen für Patienten mit Aortenklappenstenose nach TAVI-Prozedur mit […] niedrigen Komplikationsanteil. […] Der Gutachter stimmt einer erneuten Zertifizierung in vollem Umfang zu.“
Teamarbeit seit fast 20 Jahren
In Siegburg wurde erstmals 2005 eine verengte Aortenklappe durch eine TAVI ersetzt. Die Eingriffe führt ein Team aus Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam durch. Die kranke Aortenklappe wird durch eine neue biologische Herzklappe ersetzt, die in ein Drahtgerüst (Metallstent) vormontiert ist und mittels eines Katheters in Position gebracht wird. Der Zugang erfolgt in der Regel über die Leistengefäße. Sobald sich die neue Herzklappe an der richtigen Position befindet wird sie dort entfaltet und fest verankert. Die körpereigene Klappe bleibt im Körper und wird durch das Implantat lediglich verdrängt.