Frau P. litt seit ihrer Kindheit an einem ungeahnten Herzfehler. Sie hatte ein sogenanntes persistierendes Foramen ovale (PFO), ein dauerhaftes lappenförmiges Loch zwischen linkem und rechtem Vorhof. Eigentlich schließt sich dieses Loch selbstständig nach der Geburt, spätestens bis zum zweiten Lebensjahr. Aber bei etwa 25 Prozent aller Menschen geschieht das nicht. Nie hatte das bei Frau P. zu Problemen oder Einschränkungen geführt, aber als sich ein Blutgerinnsel löst, erleidet die junge Frau einen Schlaganfall. „Beim Husten oder Pressen kann sich die Flussrichtung durch das PFO kurzzeitig umkehren. Sind zugleich kleine Blutgerinnsel im Bein vorhanden, die sich lösen, kann das zu einem Schlaganfall führen,“ erklärt Kardiologie-Chefarzt PD Dr. Mathias Busch.
Frau P. hat Glück. Auf der Schlaganfallstation des Helios Hanseklinikum Stralsund wurde sie schnell erstversorgt und das Team um Dr. Busch behob den Grund für ihre Erkrankung. Sie verschlossen das Loch im Herzen mit einem Daumennagel großen Schirmchen aus Nitinol, einem Material mit Formgedächtnisfunktion. Der Doppelschirm spannt sich vor und hinter dem Loch in der Herzscheidewand auf und verschließt es damit dauerhaft. Nach einer minimalinvasiven Katheter-Operation über die Leiste und einer anschließenden Reha kann die Patientin schon wieder ein normales Leben führen, ihrem Beruf nachgehen und Sport treiben. „Ich bin überglücklich, dass die Ärzte mir so schnell geholfen haben und sich das Team von Dr. Busch an die Ursache des Schlaganfalls begeben hat. Das bringt mir eine Menge Sicherheit“, sagt die Patientin. Sie ist inzwischen wohlauf, aber sie habe kaum für möglich gehalten, mit Mitte 40 einen Schlaganfall zu erleiden.
Den PFO-Verschluss mit Doppelschirm bietet die Kardiologie im Helios Hanseklinikum Stralsund seit März dieses Jahres mit der Neuaufstellung des Fachbereiches um Chefarzt Dr. Busch an.