„Jedes Jahr erkranken in Deutschland 60.000 Männer und Frauen an Darmkrebs. Damit zählt er zu den drei häufigsten Krebserkrankungen. Rund 90 Prozent der Tumoren entwickeln sich aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, den Darmpolypen. Sie lassen sich bei einer Darmspiegelung sehr gut feststellen und entfernen. „Die Koloskopie ist eine der wichtigsten Vorsorgemaßnahmen bei Darmkrebs. Damit können wir den Krebs verhindern, bevor er entsteht“, erklärt Dr. Horn. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Daher rät der Chefarzt allen Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlte Vorsorgeuntersuchung zu nutzen.
Auch wenn die Ursachen für Darmkrebs nicht eindeutig geklärt sind, gibt es einige Faktoren, die die Entstehung begünstigen. Dazu zählen unter anderem Rauchen, Übergewicht, Alkohol, Diabetes und sogar der häufige Verzehr von rotem Fleisch. „Die Ernährung ist der wahrscheinlich größte Einflussfaktor. Wir wissen, dass der Darm eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr spielt. Geht es unserem Darm gut, geht es auch uns gut“, erklärt Dr. Horn. Was sich positiv auf die Darmgesundheit auswirkt, wie eine Darmspiegelung abläuft und vieles mehr wird Dr. Horn in seinem Vortrag erläutern.
Darmkrebs erfolgreich behandeln
Doch trotz guter Vorsorge lässt sich Darmkrebs nicht immer vermeiden. Zudem handelt es sich in 30 Prozent der Fälle um eine familiäre oder erblich bedingte Erkrankung. Zum Glück ist Darmkrebs, medizinisch Kolonkarzinom genannt, in vielen Fällen gut behandelbar und auch heilbar. Im zweiten Teil der Patientenakademie wird Dr. Abdallah daher auf die Entfernung von Darmkrebstumoren eingehen. „Je früher Darmkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Dabei stellt die Operation die wichtigste therapeutische Maßnahme dar“, erklärt der Chirurg. Bei der Behandlung sollten sich Patientinnen und Patienten gut beraten lassen und gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin den Therapieplan abstimmen. Das Helios Hanseklinikum Stralsund bietet in diesem Bereich viel Erfahrung und will sich aufgrund der vorhandenen Expertise und guter Strukturen noch in diesem Jahr als Darm- und Pankreaskrebszentrum zertifizieren lassen.
Im Hanseklinikum profitieren Patientinnen und Patienten zudem von modernster Technik mit dem OP-Roboter Da Vinci, der seit zweieinhalb Jahren am Stralsunder Klinikum eingesetzt wird. Studien belegen, dass die durch Roboter unterstützten Eingriffe zahlreiche Vorteile gegenüber einer klassischen Operation bieten. Dazu zählen kleinere Narben, geringerer Blutverlust, schnellere Wundheilung und kürzere Krankenhausaufenthalte. Für die Operateure ermöglicht der Roboter ein noch präziseres Arbeiten durch eine dreidimensionale, hochauflösende Optik 3D-HD-Optik und zehnfacher Vergrößerung bei gleichzeitig mehr Bewegungsfreiheit als die menschliche Hand. Wie eine solche Operation abläuft und für wen sie geeignet ist, erklärt der Oberarzt in der Patientenakademie.
Durch den Abend führt Chirurgie-Oberärztin Dr. Beate Drews, die auch auf die Angebote der Selbsthilfegruppe hinweisen wird.
