Jeder Schritt schmerzt, jede Bewegung wird zur Qual – Hüftschmerzen können das Leben stark einschränken. Was früher ein aktiver Alltag war, wird plötzlich zu einem mühsamen Kampf: Spaziergänge werden kürzer, Sport ist kaum noch möglich, selbst einfaches Aufstehen fällt schwer. Eine künstliche Hüfte kann den entscheidenden Wendepunkt bringen – hin zu mehr Beweglichkeit, Schmerzfreiheit und neuer Lebensqualität.
Warum schmerzt die Hüfte – und welche Therapieoptionen gibt es?
Hüftschmerzen entstehen häufig durch Verschleißerscheinungen, auch Arthrose genannt. Dabei nutzt sich der Knorpel im Hüftgelenk ab, wodurch Knochen schmerzhaft aufeinander reiben. Ursachen sind unter anderem Alterungsprozesse, Fehlbelastungen, Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen wie Rheuma. „Vor jeder Operation sollten konservative Therapieoptionen wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, Gewichtsreduktion und gelenkschonende Sportarten ausprobiert werden, um die Beschwerden zu lindern“, sagt Sportmediziner und Gelenkexperte Prof. Christian Konrads, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am Hanseklinikum.
Wann ist eine Hüftprothese sinnvoll?
Wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen trotz dieser Maßnahmen weiter zunehmen, kann eine Hüftendoprothese eine langfristige Lösung bieten. Dabei wird das geschädigte Gelenk durch eine künstliche Hüfte ersetzt. Der Eingriff hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt – moderne Materialien und minderinvasive, muskelschonende Operationstechniken ermöglichen eine rasche Heilung und hohe Haltbarkeit der Implantate.
„Die Hüftendoprothesenimplantation wird häufig als die erfolgreichste Operation in der Orthopädie bezeichnet. Sie gibt vielen Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, wieder schmerzfrei zu gehen, Sport zu treiben und aktiv am Leben teilzunehmen“, betont Prof. Konrads.
Rehabilitation und langfristige Erfolge
Nach dem Eingriff beginnt die Rehabilitation, bei der Patientinnen und Patienten Schritt für Schritt wieder an Bewegung herangeführt werden. Physiotherapie und gezieltes Training sind essenziell, um Kraft und Mobilität zurückzugewinnen. Die Muskeln müssen sich an das nun wieder „glatt laufende“ Gelenk anpassen. „Früher herrschte der Irrglaube, man müsse das neue Gelenk nach einer Operation übertrieben schonen. Tatsächlich erfolgt schon am ersten Tag nach der OP die Mobilisation“, erklärt der Chefarzt. Schon wenige Wochen später sind Alltagsaktivitäten wie Spazierengehen oder Treppensteigen wieder problemlos möglich.
Der Vortrag im Hanseklinikum bietet Betroffenen, Angehörigen und Interessierten die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und ihre Fragen direkt an den Chefarzt zu stellen.