Bei Ihnen wurde eine Veränderung der Schilddrüse, Nebenschilddrüse oder Nebenniere festgestellt, bei der Sie ein beratendes Gespräch wünschen bzw. bei der eine operative Behandlung notwendig ist? Dann sind wir für Sie da.
Schilddrüse
Die Schilddrüse weist eine schmetterlingsförmige Gestalt auf und sitzt unterhalb des Kehlkopfes auf der Luftröhre. Ist ihre Funktion gestört kann es zu einer Reihe von unterschiedlichen Symptomen und Krankheitsbildern kommen, welche eine Behandlung benötigen.
- Unterfunktion („Hypothyreose“)
Wenig oder gar keine Hormone aus der Schilddrüse führen zu einem verminderten Stoffwechsel und damit Antriebsarmut und Kälteempfindlichkeit.
- Überfunktion (Hyperthyreose)
Bei der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) produziert das Organ zu viel von den Schilddrüsenhormonen Thyroxin und Trijodthyronin. Anzeichen können z.B. Gewichtsverlust trotz gutem Appetit, Ruhelosigkeit, ein beschleunigter Puls, Zittern, Durchfälle sowie übermäßiges Schwitzen sein.
- Kropf (Struma: Vergrößerung der Schilddrüse)
Die häufigste Ursache für eine Struma ist Jodmangel. Einen Kropf kann man deshalb auch bekommen, wenn die Schilddrüse scheinbar ganz normal arbeitet.
- Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)
Eine Entzündung der Schilddrüse kann akut auftreten oder sich über Jahre entwickeln. Sie ist oft schmerzhaft, kann aber auch unbemerkt oder auch mit einer Über- oder Unterfunktion einhergehen.
- Bösartige Schilddrüsenerkrankung
Krebserkrankungen der Schilddrüse müssen stadiengerecht therapiert werden. Sie haben bei adäquater, meist operativer Therapie eine sehr gute Prognose und können in den meisten Fällen komplett geheilt werden.
Die richtige Diagnose
Zunächst besprechen wir mit Ihnen Ihre Krankheitsgeschichte (Anamnese). Wir benötigen dabei genaue Informationen über Ihren Gesundheitszustand und Ihre aktuelle Medikamenteneinnahme. Bisherige Befunde vom Haus- oder Facharzt bringen Sie bitte zum Gespräch mit.
Außerdem tasten wir die Schilddrüse ab und machen eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie), um mehr über die Form, Größe und Ausdehnung der Schilddrüse zu erfahren. Außerdem untersuchen wir Ihr Blut auf Auffälligkeiten (z.B. Menge von Schilddrüsenhormonen, Bestimmung der Antikörper).
Sollten Sie mit unserer Empfehlung in der Sprechstunde einverstanden sein, vereinbaren wir einen Operationstermin und ein Narkoseaufklärungsgespräch mit Ihnen.
Die schonende Behandlung
Um bei dem Eingriff wichtige Nerven, wie den Stimmbandnerv nicht zu beschädigen, führen unsere Chirurgen während der gesamten Operation ein kontinuierliches Neuromonitoring (CIONM) durch. Dabei wird die Funktion des Nervs beobachtet, um Schäden vorzubeugen. Bei der Operation ist nur ein kleiner Schnitt am Hals notwendig.
Nach der Operation
Nach der Operation werden Sie wie nach einem längeren Schlaf wieder zu sich kommen und im Aufwachraum überwacht, bevor Sie zurück auf die Station gebracht werden. Dank der sehr schonenden Operationstechnik haben Sie in der Regel kaum Schmerzen oder Nebenwirkungen.
Am nächsten Tag werden Ihre Blutwerte kontrolliert und der HNO-Arzt im Hause überprüft die Beweglichkeit Ihrer Stimmbänder. Die weitere Therapie und Medikation wird der Stationsarzt mit Ihnen persönlich besprechen.
Entlassung und Nachsorge
Zur Entlassung, in der Regel am zweiten Tag nach der Operation, erhalten Sie den Krankenhausbericht für Ihren Hausarzt sowie eine Krankenhausaufenthaltsbescheinigung für Ihren Arbeitgeber. Der Hausarzt übernimmt die weitere Betreuung. Er kontrolliert die Blutwerte und passt ggf. die Medikation der Schilddrüsenersatzhormone an.
Nebenschilddrüse
In der Regel hat ein Mensch vier Nebenschilddrüsen, die jeweils rechts und links oben und unten hinter der Schilddrüse liegen. Sie sind nicht viel größer als eine Linse. In den Nebenschilddrüsen wird das Parathormon gebildet, das den Kalziumstoffwechsel des Körpers reguliert. Das Parathormon hat eine direkte Wirkung auf Knochen und Nieren.
- Unterfunktion (Hypoparathyreoidismus)
Wenn zu wenig oder gar kein Parathormon ausgeschüttet wird, leidet der Organismus unter Kalziummangel. Muskelkrämpfe können die Folge sein.
- Überfunktion (Hyperparathyreoidismus)
Bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüse, bei der zu viel Parathormon ausgeschüttet wird, leidet der Organismus an einem Überangebot von Kalzium. Die Folgen sind Müdigkeit, Depressionen, Knochenschmerzen, Nierensteine und Magengeschwüre, auch als „Stein- Bein- und Magenpein“ bezeichnet.
Die richtige Diagnose
Mit einem Bluttest lässt sich Ihr Parathormonspiegel bestimmen. Außerdem prüfen wir den Gehalt an Kalzium im Urin und machen ein Szintigramm. Dabei wird eine schwach radioaktive Flüssigkeit gespritzt, die sich in den überaktiven, vergrößerten Nebenschilddrüsen anreichert. Mittels einer Gammakamera lässt sich anschließend die abgegebene Strahlung messen. Eine weitere Möglichkeit, die vergrößerten Drüsen zu finden, sind Ultraschalluntersuchungen.
Die schonende Behandlung
Auch bei krankhaften Veränderungen der Nebenschilddrüse kann eine Operation notwendig sein. Die Operation lässt sich in der Regel minimal-invasiv (MIVAT) durchführen. Dabei sind nur kleine Schnitte notwendig, die schnell heilen und nach einiger Zeit kaum noch sichtbar sind.
Nebenniere
Genau wie die Schilddrüse und die Nebenschilddrüsen produzieren die Nebennieren wichtige Hormone. Sie sind z.B. für den Salzhaushalt und Stoffwechselvorgänge im Körper wichtig. Die beiden Nebennieren liegen wie kleine Kappen oben auf den Nieren, daher auch ihr Name. Sie wiegen jeweils etwa fünf bis zehn Gramm und sind ungefähr so groß wie zwei Streichholzschachteln.
Die richtige Diagnose
Um festzustellen, ob bei Ihnen eine Überfunktion des Nebennierenmarks vorliegt, werden Blut und Urin untersucht. Außerdem ziehen wir bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder eine Szintigraphie zu Rate, um die richtige Diagnose stellen zu können. Bei anderen Erkrankungen der Nebennieren finden ähnliche Untersuchungen statt.
Die individuelle Behandlung
Die Operation erfolgt durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Dabei wird über einen kleinen Einschnitt ein optisches Gerät (Laparoskop) mit einer kleinen Videokamera eingeschoben. Die benötigten Instrumente werden ebenfalls über kleine Einschnitte in den Bauch eingeführt. Auf einem Monitor sieht der Operateur in Echtzeit das Operationsgebiet. Die betroffene Nebenniere wird über den jeweiligen Zugangsweg entweder komplett (Adrenalektomie) oder teilweise entfernt.