Andrea Cohrs ist sportlich. Aktiv wie passiv. Ihr Herz schlägt für alles, was mit Bewegung zu tun hat, Fahrrad fahren, Joggen, immer an der frischen Luft, und sei es zuhause bei der Gartenarbeit. Kein Wunder also, dass sie nun – im Rahmen der Kampagne „Helios mit Uelzen“ auf Plakaten lächelnd auf dem Tennisplatz zu sehen ist, eine Sporttasche mit Schlägern lässig über die Schulter gehängt. Aber hier wird es vertrackt, denn Tennis spielen kann Andrea Cohrs gar nicht.
Immer, während einer Woche in den Sommerferien, werden Kinder und Jugendliche eingeladen, um den lieben langen Tag Tennis zu spielen und Spaß zu haben. 22 Kinder im Alter von 8 – 17 Jahren sind dabei, das Camp ist regelmäßig ausgebucht; drei Tennis-Plätze stehen zur Verfügung, drei Trainer und natürlich Andrea Cohrs. Selbstverständlich ehrenamtlich, sogar ihren Urlaub opfert die 54-jährige dafür, betreut die Nachwuchssportler den ganzen Tag, kümmert sich um die Verpflegung und vieles mehr. Dass sich ihr Arbeitgeber, das Helios Klinikum Uelzen, nun ebenfalls engagiert und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schicke Sporttaschen spendiert hat, freut sie sehr: „Wir sind auf solche Unterstützung angewiesen“, meint sie. „Nur, wenn viele sich in dieser Form oder ähnlich engagieren, können wir unserem Nachwuchs auch interessante sportliche Alternativen zum Handy und zu digitalen Angeboten machen.“ Ihr Sohn ist da ein gutes Beispiel. Er ist immer noch dabei, mittlerweile mit Trainerschein.
Sport und Gesundheit – für Andrea Cohrs sind das zwei Seiten derselben Medaille. Seit 24 Jahren arbeitet sie im Klinikum am Hagenskamp, und auch als Sekretärin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist ihr Organisationstalent gefragt. Sie wohnt in Westerweyhe, will hier nicht wieder weg, liebt den morgendlichen Arbeitsweg mit dem Fahrrad – und ihren Job. „Ich bin grundsätzlich ein sehr positiver Mensch, sehe die guten Dinge und versuche, sie mitzugestalten“, erzählt sie. „Wir sind eine super Abteilung, wir haben ein tolles Team, es macht richtig Spaß, hier zu arbeiten. Die Kolleginnen und Kollegen, die man jeden Tag am Arbeitsplatz sieht, die sind doch entscheidend, und da habe ich es wirklich gut getroffen.“
Auf „ihr“ Krankenhaus lässt sie gar nichts kommen. „Wenn mich eine Sache ärgert“, sagt Andrea Cohrs, „dann vor allem, dass immer nur Kritik geäußert wird, Lob behält man dagegen bei sich. Das hat die Klinik nicht verdient, und das spiegelt sicher nicht die Realität wider – auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt.“
Neulich, beispielsweise, so Andrea Cohrs, da hätten sich im Wartezimmer bei einem Arzt zwei Patientinnen über das Klinikum unterhalten. „Ich dachte schon, ‚oh Gott‘ was kommt jetzt schon wieder. Aber dann haben die in den höchsten Tönen von ihrem Aufenthalt bei uns geschwärmt, das hat mich richtig stolz gemacht, und ich habe nur gedacht: Erzählt das mal ruhig weiter.“
Im kommenden Jahr macht Andrea Cohrs dann das Vierteljahrhundert als Mitarbeiterin im Klinikum voll. Und sie ist zuversichtlich, dass zu den 25 Jahren dann noch zehn weitere kommen und sie hier in Rente gehen kann. Auch dem Tennis-Camp will sie solange treu bleiben. Ehrenamt ist für sie Ehrensache – und nur ganz beiläufig erwähnt sie, dass sie sich ja auch noch beim Blutspendedienst des DRK engagiert.