Bei einer Darmspiegelung kann der gesamte Dickdarm von innen betrachtet werden. Dabei untersuchen wir die Schleimhäute auf Auffälligkeiten, um Erkrankungen am Dickdarm sowie am Ende des Dünndarms abzuklären. Oft führen wir Darmspiegelungen im Rahmen der Krebs-Vorsorge durch.
Das Untersuchungsgerät – das Endoskop – ist ein dünner biegsamer Schlauch, in dessen Inneren mehrere Kanäle verlaufen. An der Spitze des Endoskops befindet sich eine Miniaturkamera, die Bilder im Inneren des Körpers aufnimmt und uns auf einem Bildschirm anzeigt. Durch den anderen Kanal können wir beispielsweise eine winzige Zange oder Schlinge schieben, um Gewebeproben zu entnehmen.
Untersuchungsvorbereitung
Bereits eine Woche vor der Untersuchung sollten Sie auf grob geschrotetes Brot, Müsli, Trauben, Kiwis und andere körnerhaltige Lebensmittel verzichten. Die kleinen Kerne verbleiben sehr lange im Darm und können die feinen Kanäle der Endoskope verstopfen. Am Vortag der Untersuchung dürfen Sie morgens noch ein leichtes Frühstück und mittags eine klare Brühe zu sich nehmen. Danach nur noch Getränke wie Mineralwasser, Tee und Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch. Am Nachmittag erhalten Sie für die Darmreinigung eventuell ein Abführmittel und eine spezielle Abführlösung. Je mehr Sie trinken, desto besser ist der Darm für die Untersuchung gereinigt. Am Untersuchungstag müssen Sie morgens (terminabhängig) einen Liter der Abführlösung trinken. Nach Bedarf können Sie zusätzlich noch Wasser zu sich nehmen.
Beginn der Darmspiegelung
Einige Patienten empfinden die Spiegelung als unangenehm. In der Regel verabreichen wir Ihnen deshalb ein leichtes Beruhigungsmittel, sodass sie schlafen. Während der Untersuchung liegen Sie linksseitig auf einer Liege oder einem Bett. Durch den After schieben wir das Endoskop in den Dickdarm bis zur Mündung des Dünndarms. Damit die Darmwände sich voneinander entfernen und wir die Schleimhaut besser betrachten können, blasen wir Luft in den Darm. In der Regel sind die Behandlungsmaßnahmen schmerzfrei.
Während der Darmspiegelung
Bei der Darmspiegelung können wir krankhafte Veränderungen im Darm erkennen, wie Entzündungen und Polypen und Gewebeproben für eine feingewebliche Untersuchung entnehmen. Auch die Behandlung und Entfernung von Polypen ist während einer Darmspiegelung möglich. Hierzu umfassen wir den Polypen mit einer Drahtschlinge, trennen ihn mittels Stromzufuhr ab und entfernen ihn durch das Endoskop.
Nach der Darmspiegelung
Wurde die Spiegelung ambulant durchgeführt, lassen Sie sich bitte von einer Begleitperson abholen und stellen Sie sicher, dass auch zu Hause eine Aufsichtsperson ein Auge auf Sie hat. Sofern Sie ein Betäubungs-, Beruhigungs- oder Schmerzmittel bekommen haben oder der Eingriff in Kurznarkose durchgeführt wurde, ist Ihr Reaktionsvermögen nach der Untersuchung eingeschränkt. Es ist normal, dass Sie sich schläfrig und müde fühlen. Auf Essen und Trinken sollten Sie für mindestens eine Stunde nach der Untersuchung verzichten. Zudem dürfen Sie für 24 Stunden nicht am Straßenverkehr teilnehmen, keinen Alkohol trinken, keine gefährlichen Tätigkeiten ausüben und keine wichtigen Entscheidungen treffen. Treten nach der Darmspiegelung starke Bauchschmerzen oder andere Beschwerden (Schwindel, Übelkeit, Fieber) auf oder tritt Blut aus dem After aus, informieren Sie bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt.