Ein Engegefühl oder Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche oder ein Herzinfarkt – sie zählen zu den typischen Symptomen, die auf eine koronare Herzkrankheit (KHK) hinweisen. Bei der Erkrankung verengen sich die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Das Risiko eines Herzinfarkts steigt.
Diagnostik
Für eine umfassende Diagnose befragen wir Sie zunächst ausführlich. Fragen nach bekannten Herzkreislauferkrankungen in der Familie können hilfreich sein, um Risikofaktoren oder die erbliche Belastung zu klären. Eine körperliche Untersuchung sowie Blutuntersuchungen ergänzen die Diagnostik.
Auffälligkeiten lassen sich eher selten durch das Messen des Blutdrucks feststellen, häufig aber bei Ultraschalluntersuchungen des Herzens (Echokardiographie) oder bei einem Ruhe- oder Belastungs-Elektrokardiogramms (EKG). Dennoch setzen wir immer bei einem bestehenden Verdacht auf KHK die weitere Diagnostik ein, wie beispielsweise
- eine Computertomographie des Herzens (Kardio-CT)
- eine Herz-Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT)
- eine nuklearmedizinische Untersuchung
- oder nicht zuletzt eine Herzkatheteruntersuchung
Therapie
Im Helios Klinikum Uelzen bieten wir Ihnen drei Möglichkeiten, Erkrankungen der Herzkranzgefäße beziehungsweise die koronare Herzkrankheit zu behandeln:
- eine dauerhafte medikamentöse Therapie
- ein Eingriff mit Herzkathetertechnik in einem unserer Labore, bei dem wir Ihnen sehr kleine, röhrenförmige Gefäßstützen, sogenannte Stents, einsetzen
- eine Herzbypass-Operation
Ziel aller drei Behandlungsoptionen ist, die Durchblutung des Herzmuskels zu verbessern und gegebenenfalls die verengten Herzkranzgefäße zu erweitern oder mit einem Bypass zu umgehen.
Betroffenen empfehlen wir, dass Sie zudem Ihren Lebensstil umstellen und sich beispielweise gesünder ernähren, sich das Rauchen abgewöhnen und wenig Alkohol trinken.
Wenn das Herz aus dem Takt gerät
Ihr Herz schlägt täglich über 100.000 Mal. Bei so vielen Schlägen kommt es vor, dass es zwischendurch aus dem Takt gerät. Kommen diese Rhythmusstörungen häufiger bei Ihnen vor oder Ihre Herzschläge weichen sehr deutlich von der Norm ab, können Sie ein Herzstolpern oder ein Herzrasen, ein Unwohlsein und Schwindelgefühl spüren. Das Behandeln von Herzrhythmusstörungen zählt zu den Schwerpunkten unserer Kardiologie.
Diagnostik
Nach einer genauen Untersuchung können Sie in Absprache mit dem Arzt Ihre Behandlung festlegen. Je nach Schwere der Herzrhythmusstörung kommen dafür verschiedene Therapien infrage.
Therapien
Eine Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung. Sie ist leider nicht bei allen Arten von Herzrhythmusstörungen ausreichend wirksam. Teilweise ist eine elektrophysiologische Untersuchung nötig, mit der Verödung gezielter elektrischer Leitungsbahnen im Herzen. Möglicherweise wird Ihr Arzt Ihnen auch einen Herzschrittmacher oder einen sogenannten implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) empfehlen.
Herzschrittmacher
Der Herzschrittmacher sendet regelmäßig elektrische Impulse aus und gibt Ihrem Herzen dadurch den Rhythmus vor. Er wird eingesetzt, wenn das Herz nicht schnell genug schlägt, um Ihre Organe ausreichend mit Blut zu versorgen.
Kardioverter-Defibrillator (ICD)
Der Defibrillator lässt sich vom Aussehen her mit einem Herzschrittmacher vergleichen. Er kann bedrohliche Rhythmusstörungen erkennen und diese durch elektrische Impulse beenden.
Trotz des Herzschrittmachers oder des ICD müssen Sie meist auch weiterhin Medikamente einnehmen, um den Rhythmus Ihres Herzens zu stabilisieren.
Wenn die „Pumpe“ schwächelt
Das Herz ist die Pumpe des Körpers. Wenn es der geschwächte Herzmuskel nicht mehr schafft, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen, sprechen Mediziner von einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Ursache für diese Herzerkrankung kann jahrelanger Bluthochdruck sein. Auch durch Ablagerungen verengte Herzkranzgefäße können eine Herzschwäche auslösen.
Bei der Therapie einer Herzschwäche zielen wir in erster Linie darauf ab, die Lebensqualität unseres Patienten zu verbessern beziehungsweise seine Lebenserwartung zu steigern. Wir lindern die Symptome der Herzschwäche, versuche die Belastbarkeit des Patienten zu steigern und ihm Krankenhausaufenthalte möglichst zu ersparen.
Je nach Patient und Schwere der Erkrankung kann die Therapie mit verschiedenen Medikamenten erfolgen. Sind Gefäßverengungen Ursache der Herzschwäche, bieten wir Ihnen auch eine Untersuchung im Herzkatheterlabor an. Dabei versuchen wir die Gefäße zu erweitern oder mit einem Stent (Drahtstütze) zu versorgen. Auch ein Schrittmacher kann helfen, die Beschwerden des Patienten zu lindern.
Gefäße wirksam und schonend behandeln
Schmerzen in den Waden, geschwollene Beine oder Arme, Krämpfe, Schwindel und Sehstörungen, schlecht heilende Wunden, ein hoher Blutdruck sowie Atemnot – sie sind Warnzeichen, die auf eine arterielle Erkrankung, auf Thrombosen oder Embolien deuten lassen.
Wir sind darauf spezialisiert, Erkrankungen wie die Schaufensterkrankheit oder das Raucherbein, Engstellen der Halsschlagadern, Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) sowie Thrombosen und Embolien zu behandeln. Dabei arbeiten wir in unserem Klinikum unter anderem sehr eng mit der Sektion Gefäßchirurgie zusammen.
Um die genaue Diagnose Ihrer Erkrankung erstellen zu können, verfügen wir im Helios Klinikum Uelzen hochmoderne Geräte. Die Untersuchungen sind schmerzfrei und meist ohne Röntgenstrahlen. Die Befunde besprechen wir ausführlich mit Ihnen und legen mit Ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen fest.
Schaufensterkrankheit
Als Atherosklerose wird die krankhafte Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße bezeichnet. Sie tritt unter anderem in den großen Beinarterien auf und verursacht Verengungen, die zu Durchblutungsstörungen führen. Die Folge können Schmerzen sein, die die Betroffenen zum Stehenbleiben zwingen – wie bei einem Schaufensterbummel. Ziel einer Behandlung ist es, die Durchblutung der Gefäße wieder zu ermöglich. Dazu kommen verschiedene Eingriffe in Frage.
Ist die Artherosklerose bereits fortgeschritten, können die Gefäße in einer Operation ausgeschält oder die Engen mit einem Bypass überbrückt werden. Abhängig von Ausdehnung und Sitz der Gefäßverengung bieten wir Ihnen auch ein Katheterverfahren an, die Perkutane Transluminale Angioplastie (PTA). Bei dieser Methode wird die Engstelle mit einem Ballon aufgedehnt und gegebenenfalls durch einen Stent zusätzlich gestützt. Zur Aufdehnung der Engstelle verwenden wir Ballonkatheter, die mit Medikamenten beschichtet sind, die die Narbenbildung verhindern.
Engstellen der Halsschlagadern
Die Atheroskleose kann auch die Halsgefäße betreffen und im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führen. Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Ablagerungen und Verengungen der Halsschlagader rechtzeitig und schonend erkennen.
Bei leicht- und mittelgradigen Verengungen sind eine medikamentöse Behandlung und regelmäßige Verlaufskontrollen ausreichend. Sehr hochgradige Engstellen beseitigen wir im Helios Klinikum Uelzen in Absprache mit Ihnen mit einem Bypass oder mithilfe der Kathetermethode. Hierbei dehnen wir mit einem Gefäßkatheter die Halsschlagader und erweitern sie mit einer Gefäßstütze (Stent).
Gefäßerweiterungen (Aneurysmen)
Aneurysmen sind Aussackungen von Gefäßen, überwiegend der großen Baucharterie (Bauchaorta). Sie bereiten kaum Beschwerden und werden oft nur zufällig bei routinemäßigen Ultraschall-Untersuchungen entdeckt. Bei kleineren Aneurysmen kontrollieren wir die Größe der Bauchschlagader engmaschig und beobachten das Wachstum. Die erforderlichen therapeutischen Maßnahmen besprechen wir ausführlich mit Ihnen.
Größere Aussackungen überbrücken wir mit einem sogenannten Stent – einer Stütze, die verhindert, dass die Ader reißt. Der Stent wird über die Leistenschlagader mithilfe eines Katheters zum Aneurysma vorgeschoben und eingesetzt. Da es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handelt, ist eine Vollnarkose oder ein Intensivaufenthalt in der Regel nicht erforderlich.
Alternativ kann ein Aneurysma klassisch operiert werden. Hierbei entfernen wir den gedehnten Gefäßabschnitt über einen offenen Bauchschnitt und setzen eine Prothese oder körpereigene Vene als Ersatz ein.
Thrombosen und Embolien
Bildet sich im Bereich der Venen ein Gerinnsel, kann dieses zu einer Verstopfung führen, zu einer sogenannten Thrombose. Bei Betroffenen ist das vor allem mit einer deutlich schmerzhaften Schwellung verbunden. Meistens sind die Beine betroffen. Je nach Ausdehnung des Gerinnsels besteht die Gefahr einer Lungenarterienembolie. Das bedeutet, dass das Gerinnsel vom Bein über das Herz in die Lungengefäße geschwemmt wird. Dies kann eine lebensbedrohliche Situation darstellen.
Die Lungenarterienembolie sowie die tiefe Beinvenenthrombose werden fast ausschließlich mit Medikamenten behandelt. Hier stehen uns die modernsten Arzneimittel zur Verfügung.
Atmen ist Leben
Atmen – nichts tun wir unbewusster. Es sei denn, unsere Lunge ist nicht gesund. Unsere Ärzte haben sich auf die Diagnose und Therapie in diesem Bereich spezialisiert – für Ihre Gesundheit.
In der Lungenheilkunde behandeln wir Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) sowie Lungenentzündungen (Pneumonien).
COPD
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind die Bronchien entzündet und die Atemwege verengt. Unsere erfahrenen Spezialisten bieten Ihnen verschiedene Therapiemöglichkeiten, um Ihre Symptome wie Luftnot zu lindern und Ihre Lebensqualität dauerhaft zu verbessern.
Diagnose
Nach einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen führen wir einen Lungenfunktionstest durch, um den Schweregrad der Erkrankung zu erkennen. Bei Bedarf kommen weitere Untersuchungen wie Labortests, Röntgenuntersuchungen oder eine Spiegelung der Lungen (Bronchoskopie) hinzu.
Therapie
Wichtigster Bestandteil einer medikamentösen Therapie ist das Inhalieren mit bronchienerweiternden Medikamenten. Es hilft, die Luftnot zu verringern. Im fortgeschrittenen Stadium verabreichen wir in manchen Fällen auch entzündungshemmendes Kortison.
Bei Bedarf leiten wir in Absprache mit Ihnen eine Sauerstofftherapie mit eventueller Einstellung auf eine Maskenbeatmung (NIV) ein.
Lungenentzündung
Lungenentzündungen (Pneumonien) gehören in Deutschland zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Bei unseren Ärzten sind Sie auch bei schweren Krankheitsverläufen oder Komplikationen in sicheren Händen.
Diagnose
Ihr Hausarzt diagnostiziert die Erkrankung in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Bei unklaren Befunden können wir durch spezielle Labor-Untersuchungen auf Bakterien oder Viren, Röntgenuntersuchungen, eine Computertomografie (CT), Untersuchungen mit dem Ultraschall oder durch eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) eine sichere Diagnose stellen.
Therapie
Um Ihre Beschwerden zu lindern, besprechen wir mit Ihnen eine gezielte Antibiotikatherapie. Bei schweren Krankheitsverläufen beobachten wir Sie auf unserer Überwachungsstation. Wenn sich Ihre Atmung oder das Herz-Kreislaufsystem verschlechtern, können wir Sie notfalls auch auf der Intensivstation behandeln.
Grit Schlender