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Die Leber leidet still

Fettleber durch ungesunden Lebensstil – Regeneration der Leber ist nach Änderung der Lebensgewohnheiten möglich
20. November 2021

Die Fettleber gehört zu den häufigsten Veränderungen der Leber. Etwa jeder dritte Deutsche hat unnötige Fettansammlungen in der Leber – durch fettes und süßes Essen, regelmäßigen Alkoholkonsum, Diabetes-Erkrankungen und Medikamentenmissbrauch. „Ein ungesunder Lebensstil bringt das Organ an die Grenzen der Belastbarkeit. Die Leber leidet still. Da sie keine Schmerzrezeptoren hat, sendet sie kaum Warnsignale, so dass eine Fettleber lange unbemerkt bleibt. Wer aber rechtzeitig die Notbremse zieht und seine Lebensgewohnheiten ändert, hat sehr gute Chancen, dass sich auch die Leber regeneriert“, weiß Dr. Ludger Wesche, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie des Helios Klinikums Warburg.

Die Folgen der ungesunden Fetteinlagerungen in der Leber sind Umbauprozesse in der Organstruktur durch die Bildung von Bindegewebe, das nach und nach die Funktionsfähigkeit des Organs beeinträchtigt. Schlimmstenfalls droht eine sogenannte Fibrose, durch die das Organ zunehmend härter wird und schrumpft. Diese Vernarbung bezeichnen Ärzte als Zirrhose. Am Ende sterben die Leberzellen ab, der Körper reagiert mit Störungen zumal andere Organe wie Herz und Niere vom Leberdefekt in Mitleidenschaft gezogen werden. Letztendlich droht Lebensgefahr. Aber zum Glück kann jeder diese fatale Abwärtsspirale aufhalten. Denn anders als andere wichtige Organe wie etwa das Herz kann sich die Leber in begrenztem Maße wieder regenerieren. Sie bildet beschädigtes Gewebe neu. „Diese Eigenschaft spielt auch bei Lebertransplantationen eine wichtige Rolle. So kann man auch Teile der Leber übertragen, der Rest wächst dann nach“, weiß Dr. Wesche. Die Regenerationskapazität liegt bei mehr als 70 Prozent. Patienten, bei denen eine Fettleber diagnostiziert wurde, haben also noch die Chance zur Umkehr - indem sie Sport treiben, gesünder essen und ihr Gewicht reduzieren.

Die Leber leidet still

Alles, was der Darm verdaut, durchläuft auch die Leber. Sie trennt das, was gebraucht wird von den nutzlosen oder gefährlichen Bestandteilen, die wir aufnehmen. „Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Fett oder Eiweiße aus unserem Dünn- und Dickdarm gelangen in die Blutbahn und werden durch die große Pfortader in die Leber geleitet. Auch Medikamente oder Giftstoffe wie Alkohol, die wir über den Mund einnehmen, kommen auf dem Weg über den Magen und Darm zur Leber. Das Pfortaderblut enthält auch Abbauprodukte der Milz und Hormone aus der Bauchspeicheldrüse. Täglich fließen etwa 2.000 Liter Blut durch die Leber“, erklärt Dr. Wesche.

Die Leber ist nicht nur für die Entsorgung von Schadstoffen in unserem Körper zuständig sondern sie speichert Glukose in Form von Glykogen, die jede Zelle für ihren Energiestoffwechsel benötigt. Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse kommt, wandelt Glukose, die aus dem Darm in die Leber gelangt, in das speicherfähige Glykogen um. „Das ist eine weitere großartige Funktion der Leber“, so Dr. Wesche begeistert, „wenn unsere Muskeln Energie benötigen, stellt die Leber dem Körper wieder Glukose zur Verfügung, indem sie Glykogen durch Adrenalin in Glukose umwandelt. Damit spielt die Leber eine bedeutende Rolle bei der Blutzuckerregulation.

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Das Helios Klinikum Warburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps-Universität Marburg verfügt in sieben Fachachteilungen und einer Belegabteilung über 139 Betten. Rund 320 Mitarbeiter versorgen jährlich über 7.100 stationäre Patienten.


Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 52 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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