Etwa jedem Fünften in Deutschland fällt das Ablassen von Stuhlgang schwer. In den meisten Fällen handelt es sich um kurzzeitige Probleme, –eine Obstipation, wie sie im Fachjargon genannt wird – kann aber auch Symptom einer anderen Erkrankung sein oder chronisch werden und die Betroffenen in ihrer Lebensqualität einschränken.
Eine Obstipation äußert sich zunächst in Form eines harten Stuhlgangs, der seltener als gewohnt abgesetzt wird. Das Stuhlvolumen ist reduziert und verklumpt.
Der Betroffene muss stark pressen, damit der Darm sich entleert. Oftmals kann dies nicht vollständig geschehen und es bleibt das Gefühl von unvollständiger Entleerung.
Betroffene können zusätzlich unter einem aufgeblähten Bauch leiden, da die Verstopfung die Verdauungsgase auf dem Weg nach außen blockiert.
Obwohl eine erschwerte Darmentleerung von Zeit zu Zeit normal sein kann, gibt Dr. Gerd-Uwe Neukamp einen wichtigen Hinweis. Er sagt: „Jede auffällige Änderung der Stuhlgewohnheiten, insbesondere, wenn damit auch Blutungen, Schmerzen, Appetitlosigkeit oder ähnliches verbunden sind, sollte abgeklärt werden“. Die Ursachen für eine Störung des Stuhlgangs sind in den meisten Fällen harmlos – allerdings können sich in seltenen Fällen auch bösartige Krankheiten dahinter verbergen. Ein Alarmsignal sei laut dem Experten in jeden Fall Blut im Stuhl. Hier müssten die Ursachen gründlich geklärt werden. Die pauschale Diagnose „Hämorrhoiden“ sollten Betroffene mit blutigem Stuhlgang nicht einfach hinnehmen.
Der Auslöser für eine erschwerte Stuhlentleerung liegt meist im Dickdarm. Dieser hat die Aufgabe den bereits mikrobiell umgewandelten Nahrungsbrei zu speichern und langsam Richtung Ausgang zu transportieren, ihm Wasser und Salze zu entziehen und sowie ihn mit Schleimstoffen zu mischen. Die Ursachen für eine Obstipation sind vielfältig:
- Ernährung: Essen Sie ballaststoffreich und trinken Sie mindestens 1,5 Liter am Tag. Als besonders ballaststoffreich gelten Leinsamen sowie frisches Gemüse.
- Hausmittel: Kümmel-Tee wirkt krampflösend und kann die Verdauung ankurbeln. Auch bei Blähungen beruhigt Kümmel den Magen-Darm-Trakt.
- Ruhe: Nehmen Sie sich Zeit für das Essen und kauen Sie ausführlich vor dem Schlucken.
- Kreislauf: Bewegen Sie sich ausreichend, vor allem nach einer deftigen Mahlzeit.
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen kann Verkrampfungen entgegenwirken und beim Abführen helfen.
- Toilettengang: Geben Sie nicht jeder Stuhlregung nach und vermeiden Sie lange Toilettensessions mit starkem Pressen: Hämorrhoiden Gefahr!
- Toilettengang: Leichter kann die Stuhlentleerung mit angezogenen Beinen geschehen. Hilfreich kann hier ein Hocker sein, auf dem die Beine beim Sitzen platziert werden.
In jedem Fall sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Stuhlgewohnheiten innerhalb eines kurzen Zeitraums maßgeblich verändern. Dies kann sich sowohl durch Probleme bei der Stuhlentleerung als auch in Form von Durchfall äußern. Treten diese Symptome im Wechsel auf, sollten sie unbedingt abgeklärt werden.
Grundsätzlich ist ein erschwerter Stuhlgang von Zeit zu Zeit normal und sollte kein Grund zur Sorge geben. Bei weniger als drei Stuhlgängen in sieben Tagen über einen Zeitraum von einigen Wochen, sollte die hausärztliche Praxis informiert werden.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, stehen zunächst die Ernährungsgewohnheiten sowie der Lebensstil im Fokus. Auch eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über eine mögliche Stoffwechselerkrankung geben. Im weiteren Verlauf können eine Dickdarmspiegelung, eine Röntgenuntersuchung sowie ein spezielle, funktionelle MRT-Untersuchung der Ursache näherkommen.
„Erfolgt eine radiologische Untersuchung, kann die sogenannte Kolontransitzeit in Form des Hinton-Tests ermittelt werden“, erklärt Dr. Wesche. Die Kolontransitzeit gibt Information darüber, wie lange der Stuhlgang braucht, um den Dickdarm zu passieren. Hierfür werden der Patientin oder dem Patienten Gelatinetabletten verabreicht, die verschiedenen Stäbchen und Kügelchen, sogenannte Marker, enthalten. Die Tablettenhüllen lösen sich durch die Magensäure auf, die Marker gelangen in den Darm und werden nach einiger Zeit wieder ausgeschieden.
"Wird eine Grunderkrankung als Ursache der Obstipation entdeckt, muss diese behandelt werden. Zudem gibt es Medikamente, wie Abführmittel, die nach ärztlicher Rücksprache die Verdauung unterstützen und Verstopfungen entgegenwirken können", sagt Chefarzt Dr. Neukamp.
Eine Obstipation kann viele Ursachen haben, in den meisten Fällen erschweren falsche Ernährung und Bewegungsmangel den Toilettengang. Es können aber auch organische Ursachen zugrunde liegen, die bei entsprechender Symptomatik unbedingt abgeklärt werden sollten.
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.