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Operationsmethoden
Der Magenballon ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung stark adipöser Patienten.
Im Gegensatz zu anderen Verfahren aus dem Bereich der Adipositaschirurgie zeichnet sich der Magenballon dadurch aus, dass keine operativen Risiken und Narben entstehen, da er direkt durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird.In einem ambulanten Eingriff (Gastroskopie) wird der Magenballon endoskopisch in den Magen eingeführt. Anschließend wird dieser Ballon mit einer Kochsalzlösung (500-700ml) befüllt. Dadurch wird der Magen zu einem Großteil gefüllt und hat somit ein niedrigeres Fassungsvolumen, sodass der Patient schnell ein Sättigungsgefühl entwickelt. Der Ballon bleibt in der Regel nur für sechs Monate im Körper und wird danach entfernt. Der Patient ist während des ganzen Eingriffes sediert.
Viele Patienten verspüren nach dem Eingriff Übelkeit und zum Teil massive Bauchschmerzen, die auch über mehrere Tage hinweg andauern können. Das Risiko für die Entstehung von Magengeschwüren ist erhöht. Es kann außerdem zu einem enormen Flüssigkeitsdefizit (Dehydratation) und zu Elektrolytverschiebungen kommen.
Außerdem kann der Magenballon platzten. Passiert dies verfärbt sich der Urin, da die Kochsalzlösung mit einem Farbstoff (Methylenblau) versehen ist. In diesem Fall muss der behandelnde Arzt aufgesucht werden und der Magenballon sollte entfernt werden.
Die Behandlung mit dem Magenballon führen wir nur bei extrem übergewichtigen Patienten als Vorbereitung auf eine gewichtsreduzierende Operation durch.
Das Prinzip der Bildung eines Schlauchmagens ist die Verkleinerung des Magenvolumens.
Bei der minimalinvasiven Operation werden 90% des großen gewölbten Magenteils Fundus und Korpus, entfernt, so dass ein schlauchförmiger Restmagen übrig bleibt. Es ist ein restriktives Verfahren, die Verdauungsleistung bleibt erhalten.
Zum einen wird durch die Verkleinerung des Magens das Essvolumen, welches der Patient pro Mahlzeit aufnehmen kann, deutlich reduziert (85 - 100 ml). Zum anderen werden durch die Entfernung von 2/3 des Magens auch hormonaktive Zellen entfernt, die für das Hungergefühl verantwortlich sind.
Vorteile des Schlauchmagens
Durch den Schlauchmagen kommt es zu geringerer Nahrungsaufnahme und dadurch zu einem raschen Gewichtsverlust. Das Hungergefühl ist vermindert. Der Magen bleibt in seiner Funktion erhalten. Mittels einer Magenspiegelung kann man den Magen weiterhin einsehen.
Nebenerkrankungen des metabolischen Syndroms, wie Diabetes Mellitus Typ 2, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, verbessern sich meist rasch. Es liegen aus verschiedenen Studien gute Daten zum Gewichtsverlust vor. Realistisch gesehen, ist eine Reduktion von 60-70% des Übergewichts innerhalb der ersten 2 Jahre möglich.
Nachteile des Schlauchmagens
Diese Operation ist unumkehrbar, da ein Teil des Magens dauerhaft entfernt wird. Mangelernährungszustände sind möglich. Diese können durch die regelmäßige Teilnahme an den Nachsorgeterminen in der Ernährungsambulanz und der gezielten Ernährungsberatung erkannt und behoben werden.
Durch dauerhaftes Überessen kann es zu einer erneuten Weitung (Dilatation) des Magenschlauches kommen, auch kann sich eine bereits vor der Operation bestehende Refluxerkrankung verschlechtern.
Bei der Magenbypass-Operation (Schüsselloch Operation) wird das Volumen des Magens durch eine sehr ungleiche Teilung des Magens reduziert.
Der Magen wird kurz unterhalb der Speiseröhre abgetrennt, so dass nur noch ein kleiner Restmagen im Anschluss an die Speiseröhre verbleibt (ca. 30 - 50 ml).
Dann wird der Dünndarm durchtrennt und das eine Ende an den kleinen Restmagen genäht. Das andere Ende (der Teil, der in Verbindung zum Magenausgang und dem Großteil des Magens steht) wird weiter unten wieder mit dem Dünndarm verbunden. Durch den Magenbypass werden ein Großteil des Magens und ein Teil des Dünndarms umgangen. Die Nahrung gelangt nur in den oberen Teil, den Vormagen (Fassungsvermögen 30 - 50 ml), der rasch Sättigung signalisiert, und wird dann durch eine Dünndarmschlinge am restlichen Magen vorbei geleitet.
Die zur Fettverdauung notwendigen Verdauungssäfte aus Bauchspeicheldrüse und Galle treffen erst weiter unten im Darm auf den Speisebrei. Für die Fettverdauung steht somit ein wesentlich kürzerer Darmabschnitt zur Verfügung, was dazu führt, dass ca. 40% des Fettes aus der Nahrung nicht verdaut und ausgeschieden werden. Da der Restmagen nicht entfernt wird, lässt sich der ursprüngliche Zustand wiederherstellen.
Vorteile
Die Wirkung des Magenbypass besteht nicht nur in einer verminderten Nahrungsaufnahme, sondern bewirkt eine grundlegende Veränderung am Verdauungsapparat und führt zu einer zuverlässigen Gewichtsreduktion.
Nachteile
Der Konsum von Süßigkeiten und gesüßten Getränken löst das sogenannte Dymping-Syndrom aus, welches sich durch Schweißausbruch, Schwächegefühl, Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und evtl. auch Durchfall äußern kann. Daher müssen Patienten mit einem Magenbypass weitestgehend auf Süßigkeiten verzichten um die o. g. Beschwerden zu vermeiden. Lebenslage Substitution (Vitamine, Mineralien, Proteine) notwendig.
Neben den etablierten Methoden wie Schlauchmagen und Y-Roux-Bypass, verspricht der so genannte Omega Loop (Mini-Bypass) genauso gute Erfolge und ist deutlich einfacher und schneller durchführbar.
Dabei wird der Magen verkleinert und mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Der Krankenhausaufenthalt verkürzt sich und bei der Gewichtsabnahme konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Daher ist der so genannte Mini-Bypass vor allem bei hochgradig adipösen Patienten eine geeignete Operationsmethode.
Ariane Schmidt
Ute Reinwart
0351 646-6518