Amputationsrate ist um das Vierfache niedriger als in Vergleichskliniken
Die HELIOS Weißeritztal-Kliniken, hier insbesondere die interdisziplinäre Abteilung "Diabetischer Fuß" am Standort Freital, die Klinik Bavaria Kreischa und die AOK Plus haben eines der langfristigsten Projekte zum diabetischen Fuß abgeschlossen. Es handelt sich um das Modellprojekt "Integrierte Versorgung von Patienten mit diabetischem Fuß", das zwischen 2000 und 2007 Patienten mit neu festgestellten diabetischen Fuß eingeschlossen hat. Die ersten Nachuntersuchungsergebnisse sind ausgewertet, publiziert und fanden Anerkennung bis auf dem 2013er Weltkongress für den diabetischen Fuß in Los Angeles, an dem mit Herr Prof. Dr. med. habil. Weck und Herr Dr. med. Paetzold zwei maßgebliche Akteure des Projekts teilgenommen haben.
4x niedrigere Amputationsrate als im Vergleichskrankenhaus!
Das Hauptergebnis des Projekts ist, dass die Rate an Amputationen von Ober- und Unterschenkeln auf 4,7 % reduziert werden konnte. In der Vergleichsregion lag diese Rate bei 21,7 %, d. h. um 4 - 5fach höher als am Freitaler Klinikum. Durch die Weiterentwicklung der Methoden liegt die aktuelle Rate sogar nur noch bei 3,6 %. Für unsere Patienten bedeutet dies konkret, dass die Chance in unserem spezialisierten Zentrum deutlich größer ist, ohne Majorampuationen (große Amputation von Ober- und Unterschenkel) wieder nach Hause zu gelangen und so den Alltag besser bewältigen zu können. Diese niedrigen Raten an den sogenannten Majoramputationen waren nur möglich durch die enge Kooperation unseres interdisziplinären Zentrums mit den einweisenden Kollegen, Haus- und Fachärzten und über die spezialisierte Nachsorge an der Klinik Bavaria Kreischa. Die AOK Plus hat dieses Modellprojekt dabei maßgeblich unterstützt und finanziert.
Wie ist diese niedrige Amputationsrate überhaupt erreichbar?
Besonders vor dem Hintergrund, dass die Patienten mit dem diabetischen Fußsyndrom häufig auch weitere Erkrankungen wie eine Herzerkrankung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Dialysepflichtigkeit und vieles andere mehr aufweisen, sind diese Ergebnisse nur durch das oben genannte enge Zusammenwirken verschiedener Fachrichtungen erreichbar, insbesondere die enge stationäre Kooperation von Diabetologen, interventionellen Angiologen und Gefäßchirurgen im Herz-, Gefäß- und Diabeteszentrum der HELIOS Weißeritztal-Kliniken. Am Standort Freital stehen dafür mittlerweile mehr als 125 Betten zur Verfügung. Diabetologie, Angiologie und Gefäßchirurgie bilden dabei den Kern des Herz-, Gefäß-, und Diabeteszentrums. Hinzu kommen eine Vielzahl von nichtärztlichen Mitarbeitern, die helfen, diese Ergebnisse zu erzielen. Dies ist insbesondere das ausgewählte Pflegepersonal mit speziell ausgebildeten Wundschwestern, Wundmanagern, Podologen und den in Kooperation tätigen Orthopädieschuhmachern und Orthopädietechnikern.
Innovative Methoden
Wenn die Methoden der Wundversorgung, der Diabetesbehandlung, der interventionellen Angiologie und der Gefäßchirurgie ausgeschöpft sind, werden eine Reihe von innovativen Methoden angewendet, um alle Chancen auszunutzen. Um den oftmals ausgedehnten Durchblutungsstörungen im Fuß und Unterschenkel von Diabetikern beizukommen, werden körpereigene Stammzellen transplantiert, welche aus dem Knochenmark des Beckenkamms gewonnen werden, so dass durch dieses Verfahren bis zu 60 % der Patienten eine große Amputation erspart werden kann.
Weitere innovative Verfahren sind die Vakuumbehandlung von Wunden, die Ultraschallreinigung von Wunden, die Behandlung von nicht heilenden Geschwüren mit plättchenreichem Plasmagel, ebenfalls wieder aus körpereigenem Blut hergestellt. Eine weitere innovative Methode ist das Verfahren der Neurostimulation, bei dem eine Art Schrittmacher unter die Haut des Patienten implantiert wird, der seine elektrischen Impulse am Rückenmark des Patienten abgibt und so das Gefäß weitstellt und Schmerzen reduziert. In ähnlicher Richtung wird die Urokinase als Medikament eingesetzt, das die Blutfließfähigkeit deutlich verbessert.
Externe Überprüfung des Qualitätsmanagements
Das unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Weck zertifizierte Diabeteszentrum nach den Qualitätskriterien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ist die Klinik auch als Klinik für Diabetiker Typ 1 und Typ 2 Stufe 2 der Deutschen Diabetesgesellschaft, dem sogenannten Diabetologikum seit 2010 zertifiziert. Die stationäre Behandlung von Patienten mit diabetischem Fuß wird durch die ermächtigte Diabetes-Fußambulanz erweitert. Hier können sich Patienten mit diabetischem Fuß vorstellen bzw. werden die Patienten vom Hausarzt oder aus der Diabetes-Schwerpunktpraxis überwiesen.
Insgesamt lässt sich aus langjähriger Erfahrung der Betreuung von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom schlussfolgern, dass eine echte interdisziplinäre Betreuung von Patienten mit diabetischem Fuß zu einer drastischen Reduktion der Amputation an Ober- und Unterschenkeln führt. Die Raten, die wir hier erreicht haben, sind ein internationaler Spitzenwert! Aber nicht nur das - durch eine solche Betreuung kann den betroffenen Patienten unermesslich viel Leid erspart werden.
Weitere innovative Verfahren sind die Vakuumbehandlung von Wunden, die Ultraschallreinigung von Wunden, die Behandlung von nicht heilenden Geschwüren mit plättchenreichem Plasmagel, ebenfalls wieder aus körpereigenem Blut hergestellt. Eine weitere innovative Methode ist das Verfahren der Neurostimulation, bei dem eine Art Schrittmacher unter die Haut des Patienten implantiert wird, der seine elektrischen Impulse am Rückenmark des Patienten abgibt und so das Gefäß weitstellt und Schmerzen reduziert. In ähnlicher Richtung wird die Urokinase als Medikament eingesetzt, das die Blutfließfähigkeit deutlich verbessert.