Erkrankungen des oberen Sprunggelenkes:
Behandlungsmöglichkeiten
Besonders für die Arthrose des oberen Sprunggelenkes gibt es heute eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Versagen die konservativen Therapien, haben sich zwei Verfahren etabliert. Zum einen hat sich über viele Jahre die Versteifung des oberen Sprunggelenkes bewährt. Dem deutlichen Funktionsverlust stand die weitgehende Schmerzfreiheit gegenüber. In den letzten Jahren wurde mit der Möglichkeit des endoprothetischen Ersatzes eine ausgesprochen gute funktionserhaltende Alternative entwickelt.
Arthrodese des oberen Sprunggelenkes (Versteifung):
Die Versteifung des oberen Sprunggelenkes kommt vor allem bei schweren fortgeschrittenen Arthrosen, deutlichen Fehlstellungen nach Unfällen, teils mit Infektionen, schweren Nervenstörungen, komplexen Instabilitäten und bei schweren rheumatischen Veränderungen in Frage.
Der Funktionsverlust, den das Vereinigen zwischen Tibia und Talus mit sich bringt, wird teilweise von den angrenzenden Gelenken übernommen. Eine elegante und unauffällige Schuhzurichtung übernimmt den restlichen Funktionsausfall.
Nach der Operation ist in der Regel nach Abschluss der Wundheilung eine Kunststoffgipsruhigstellung für ca. 8-10 Wochen (bis zur knöchernen Ausheilung) notwendig. Danach können Sie wieder in Ihrem normalen Schuhwerk, erweitert durch eine Abrollhilfe, schmerzfrei laufen.
Sprunggelenksendoprothese:
Der endoprothetische Ersatz des oberen Sprunggelenkes hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Er wird am besten bei mittelschweren Arthrosen mit noch relativ gut erhaltener Restbeweglichkeit eingesetzt.
Nach Abschluss der Wundheilung ist auch bei der Sprunggelenksendoprothese eine Kunststoffgipsbehandlung für ca. 4 Wochen notwendig. Im Anschluss wird durch intensive physiotherapeutische Behandlungen die Beweglichkeit des Gelenkes verbessert, so dass das Laufen in normalem Schuhwerk schmerzfrei möglich ist.
Bandinstabilitäten am oberen Sprunggelenk:
Bandinstabilitäten entstehen häufig nach Unfällen, bei denen der seitliche Halteapparat des oberen Sprunggelenkes überdehnt oder gerissen ist. Aber auch angeborene Bindegewebsschwächen können diese Beschwerden hervorrufen.
Konservative Behandlungen wie stabilisierende Schienen oder Stützverbände sowie physiotherapeutische Beübungen zur Kräftigung der umgebenden Muskulatur führen häufig nicht zu einer langfristigen Stabilisierung.
In solchen Fällen favorisieren wir die anatomische Rekonstruktion des seitlichen Halteapparates des oberen Sprunggelenkes, um eine durch die Instabilität entstehende Arthrose des oberen Sprunggelenkes aufzuhalten. Dazu wird ein Teil einer äußeren Unterschenkelsehne (M. peroneus brevis) herausgelöst und anstelle des lockeren bzw. gerissenen Bandes eingesetzt.
Nach einer Gipsruhigstellung von sechs Wochen und Einheilung des neuen Bandes ist die Stabilität des oberen Sprunggelenkes wieder weitgehend hergestellt.