Polyneuropathien (als Nachtrag zum Gesundheitsvortrag Polyneuropathie - wenn die Füße schmerzen, am 10.09.2024)
Polyneuropathien entstehen durch eine Schädigung der peripheren Nerven. Sie beginnt meist an den Beinen und breitet sich im Verlauf weiter zur Körpermitte hin aus, so dass dann auch die Arme betroffen sein können.
Ursachen sind u.a. Diabetes mellitus, Alkohol, toxisch (Medikamente, Chemotherapie), Entzündungen, Vitaminmangel, Tumore oder angeborene Erkrankungen.
Eine kausale Therapie ist nur möglich, wenn die Ursache bekannt u. behandelbar ist. Symptomatische Therapieansätze sind Physiotherapie zum Gleichgewichtstraining, angepasstes Schuhwerk (ggf. Einlagen), Fußheberschiene, Fußpflege und das Vermeiden von engen, drückenden Schuhen.
Durch die Nervenschädigung gibt es Minussymptome (vermindertes Empfinden von Berührung, Temperatur, Schmerz, eingeschränkte Tiefensensibilität, Lähmungen, autonome Störungen). Es können durch Sensibilisierung geschädigter Nervenfasern jedoch auch Plussymptome auftreten (Missempfindungen, Kribbeln, neuropathische Schmerzen, Berührungsüberempfindlichkeit, Muskelkrämpfe).
Therapieoptionen der 1. Wahl sind Gabapentin/Pregabalin, Amitriptylin, Duloxetin, der 2. Wahl (v.a. bei lokalisierten Symptomen) Lidocain- oder Capsaicinpflaster. 3. Wahl wären Opiate. Cannabinoide sind nur, wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirken, sinnvoll. Es bedarf einer vorherigen Genehmigung.