Häufig handelt es sich um sehr komplexe bauchchirurgische Eingriffe an der Leber. So benötigen Patienten, bei denen die Notwendigkeit einer Operation am hepato-biliären System besteht eine umfangreiche und hochspezialisierte Betreuung, die bereits lange vor dem Eingriff beginnt und sich zunächst bis zur Entlassung aus der stationäre Therapie und selbstverständlich auch über die Rehabilitationsphase hinaus erstreckt.
Neben den modernsten offenen Operations- und Resektionstechniken im Bereich der Leber bieten wir unseren Patienten bei gegebener Indikation auch laparoskopische Operationsverfahren an. Diese führen wir u.a. bei der Therapie von symptomatischen Leberzysten sowie Leberteilresektionen durch.
Die postoperative Behandlung nach resezierenden Eingriffen an Leber und Gallengängen mit Rekonstruktion des Galleabflusses in die Magen-Darm-Passage erstreckt sich neben einer engmaschigen Ernährungsberatung und frühzeitig beginnenden physiotherapeutischen Therapie mittelfristig auf eine postoperative Anschlussheilbehandlung, die wir für unsere Patienten organisieren und anmelden.
Im Anschluss an die Operation und nach Eingang der abschließenden Untersuchungen werden alle Ergebnisse unter Einbeziehung des operativen Befundes und der mikroskopischen-pathologischen Wertung und Einteilung erneut in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert. Unser Ärzteteam aus den verschiedenen Fachrichtungen sichert unseren Patienten die beste medizinische Versorgung und erarbeitet ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept insbesondere unter Einbeziehung chemotherapeutischer Möglichkeit.
Zur Verbesserung der Planungssicherheit insbesondere bei voroperierten Patienten, die bereits einmal oder mehrfach an der Leber operiert wurden, wenden wir in unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie neben einer Volumenbestimmung der Leberlappen auch eine dreidimensionale Darstellung des Organs und seiner zu und abführenden Gefäße innerhalb des Lebergewebes an. Das stellt die modernste Technik der Operationsplanung mit dem Ziel eine möglichst gewebesparende Resektion durchzuführen dar. Somit können wir die Belastung und gleichzeitig die postoperative Komplikationsrate deutlich senken. Weiterhin können, falls erforderlich, Anschlusstherapien frühzeitiger begonnen werden.
Lebertumore werden unter Anwendung aller gängigen Operationsverfahren mit den modernsten technischen Möglichkeiten entfernt. Die Operation erfolgt meistens unter Respektierung der anatomisch vorgegebenen Segmentgrenzen und gegebenenfalls in Kombination mit der Entfernung von Gallengang oder Pankreaskopf (extrahepatischen Resektionen). In Fällen, bei denen nach einer Entfernung zu wenig funktionelles Lebergewebe verbleibt, werden modernste hochspezialisierte operative (Pfortaderligatur, Splitt-Leberverfahren) und interventionelle Verfahren (Pfortaderembolisation) angewandt. Die dabei induzierte Leber-Regeneration und Vergrößerung des tumorfreien Leberanteils ermöglicht ausgedehntere Resektionen durch den Erhalt einer ausreichenden funktionellen Reserve, so dass zunächst nicht operable Karzinome schließlich doch erfolgreich und mit einem guten Langzeitüberleben der Patienten möglich werden.
Bei Kolo-Rektalen Metastasen ist in unserer Klinik das Ziel, den Primärtumor zusammen mit den Metastasen während der gleichen Operation oder zeitnah in einer zweiten Operation zu entfernen. Die Chemotherapie wird je nach Lokalisation des Primärtumors sowohl neoadjuvant als auch adjuvant durchgeführt. Zusätzlich wenden wir lokal bei gegebener Indikation intraoperativ sogenannte thermoablative Verfahren (Hitzeverödung) an. Von unseren hausinternen Kooperationspartnern werden zusätzlich modernste alternative Verfahren der Tumortherapie wie die intraarterielle Chemotherapie, die Pfortaderembolisation, die Trans-Arterielle-Chemo-Embolisation (TACE) sowie eine Kombination der verschiedenen operativen und ablativen Verfahren zum Einsatz. Durch diese multimodalen Therapien und gewebesparenden Resektionstechniken ist es möglich Patienten mehrfach im Verlauf Ihrer Tumorerkrankung zu operieren und ein 5-Jahresüberleben von >40% zu erzielen.