Die Gruppentherapie ermöglicht acht bis zehn Patienten Neues über sich und andere zu erfahren. Die Interaktion untereinander spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die therapeutisch geleitete psychodynamisch-interaktionelle Gruppentherapie (PDI) ermöglicht dem Patienten sich und andere in der Gruppe bewusster zu erleben und dadurch Neues über sich und andere zu erfahren. Wie man mit anderen in Kontakt tritt und sich dabei verstanden fühlt. Die Größe der Gruppe beträgt in der Regel acht bis zehn Personen. Der Austausch untereinander spielt dabei eine wichtige Rolle.
Frühere Erfahrungen, die das jetzige Erleben und Verhalten prägten, werden dabei ebenfalls beachtet und besprochen. Die psychodynamisch-interaktionelle Herangehensweise beschäftigt sich damit, mit welchen Erfahrungen man durch das Leben geht und was man anderen Menschen durch Gefühle, Stimmungen und das eigene Handeln mitteilt. Gefühle, Gedanken, Erwartungen und Stimmungen können dabei bewusst ("das kenne ich schon") oder unbewusst (automatisch, "ist mir bisher noch nicht aufgefallen") auftreten. Ein Beispiel für derartige Einflüsse sind typische Rollen, wie z.B. "der Sündenbock", "die Brave", "die Rebellische", "der Außenseiter".
Spezifische Arbeitsweise
- Realitätsprüfung
- Einsicht und Selbsterfahrung
- Interpersonelles Lernen
- Gefühle mit(teilen)
- Information
Ziele
- Emotionale Neuerfahrung
- Gewinnen von Einsichten im Austausch mit anderen
- Vertiefte Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Verbesserung der Konfliktfähigkeit
Stressbedingte Erkrankungen betreffen immer auch die Menschen, die dem Betroffenen nahe stehen. Nach Absprache mit den Betroffenen bieten wir Paar- und Familiengespräche an. Diese sind hilfreich, klärend und entlastend und tragen zu einem besseren Miteinander bei.
Stressbedingte Erkrankungen betreffen nicht nur den Patienten alleine, immer sind auch nahestehende Menschen, Partner, Ehepartner und Familienangehörige miteinbezogen und mehr oder weniger ebenfalls betroffen. Nicht selten erwachsen Belastungen auch durch das Zusammenleben in der Familie oder aus der Belastung, der die Familie oder das soziale Umfeld insgesamt ausgesetzt sind. Auch die Art der Kommunikation in der eigenen Familie kann Stress entstehen lassen, Stress verstärken oder aufrecht halten. Mitunter sind die Patienten, also diejenigen, die in die Klinik kommen und Hilfe aufsuchen, nicht immer die am stärksten Belasteten.
Paar- und Familiengesprächen werden immer in Absprache mit dem Patienten und dessen Einverständnis oder aufgrund seines Wunsches geführt. Gleiches gilt für die Partner oder Familienangehörigen. Je nach Thema kann das Gespräch bereits zu Beginn, auch schon vor der stationären Behandlung, im Verlauf oder am Ende der Behandlung geführt werden. Mitunter erfolgen gemeinsame Gespräche auch nach der Entlassung, um die weitere Entwicklung gemeinsam zu besprechen und die Umsetzung von gemeinsam Vereinbarten in den Alltag zu unterstützen.
Konflikte und Streit innerhalb der Partnerschaft oder der Familie sind in der Folge von Erkrankungen und Belastungen alles andere als selten. Bei weitem werden aber nicht bei jedem stationär oder tagesklinisch behandelten Patienten Paar- und Familiengespräche deshalb durchgeführt. In diesen Fällen sind sie aber gerade besonders hilfreich, klärend und entlastend und tragen dann wieder zu einem besseren Miteinander bei. Eher selten geht es sogar ausschließlich oder hauptsächlich um "Konflikte", Auseinandersetzungen oder heftige Streitigkeiten in der Partnerschaft oder in der Familie. In vielen Fällen geht es um ein besseres Verständnis, was jeden Einzelnen in der Beziehung oder Familie belastet, wie er Belastungen, Herausforderungen oder Aufgaben angeht, diese bewertet und erlebt. Mitunter haben sich feste Kommunikationsmuster etabliert, die über die Zeit nicht selten selbst zum Problem werden.
Das Sammeln und Erhalten von Informationen zur Entwicklung der Erkrankung, der Krankheitssymptome und die damit verbundenen Veränderungen des Patienten sind häufige und wichtige Gründe Paar- und Familiengespräche durchzuführen.
Für alle Beteiligten, auch für die Behandler in der Klinik bedeutet dies ein mitunter nicht unerheblicher Aufwand an Zeit und Vorbereitung. Im Sinne unserer Patienten und ihrer Angehören und Partnern, stehen wir, wo es möglich, gewünscht und indiziert ist, für Paar- und Familiengespräche bereit und planen diese aktiv. So haben auch Angehörige und Partner die Möglichkeit Fragen zu stellen und Informationen zum Krankheitsbild, zum Krankheitsverständnis, zum Umgang mit der Erkrankung und dem Partner/Angehörigen sowie zu den eigenen Unterstützungsmöglichkeiten, zu erhalten.
Farben haben die Kraft bestimmte Stimmungen und Gefühle auszulösen. Die Gestaltungstherapie bietet die Möglichkeit dem inneren Erleben Nachzuspüren und Ausdruck zu verleihen.
"Sonnengelb, Türkisblau, Rosa oder lieber Grasgrün"? Farben haben die Kraft, in uns bestimmte Stimmungen und Gefühle auszulösen. Sie können uns auch an Stimmungen und Gefühle erinnern, die wir schon einmal erlebt haben. In der Gestaltungstherapie (GT) geht es nicht um Kunstunterricht, exaktes Abmalen oder Zeichnen, sondern um eine Möglichkeit, einen anderen Zugang zu Gefühlen und innerem Erleben zu bekommen, wie es mit Worten so nicht möglich wäre. Zur Gestaltungstherapie gehören neben Malen und Zeichnen auch andere Formen des gestalterischen Ausdrucks, z.B. Formen von Ton oder die Arbeit mit Speckstein. Dabei steht weniger das Ergebnis im Vordergrund, sondern vielmehr der Weg und die persönlichen Erfahrungen, die der Patient macht. Für einige bietet die Gestaltungstherapie einen Weg Mut zu fassen Gewohntes zu verlassen und Freude am eigenen Tun zu entwickeln.
Die Gestaltungstherapie findet sowohl im Rahmen der Einzel- als auch der Gruppentherapie statt. Während die Einzeltherapie sehr patientenindividuell ausgewählte Themen behandelt, ermöglicht die Gruppentherapie den Austausch und Anregungen, sowie das Finden von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.
Die Konzentrative Bewegungstherapie bietet den Patienten die Möglichkeit körperliches Erleben und körperliche Wahrnehmung in Gesprächen zu reflektieren. Dies führt zu einer verbesserten körperlichen Wahrnehmung.
Konzentrative Bewegungstherapie
Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine körperorientierte psychotherapeutische Methode. Die therapeutische Arbeit besteht aus Handlungsteilen und Gesprächsteilen. Die Handlungsteile schaffen die Möglichkeit das körperliche Erleben und die körperliche Wahrnehmung zu reflektieren. Bei der Körperarbeit geht es darum, sich seiner selbst und seinen eigenen Körper bewusster wahrzunehmen und so eine verbesserte Wahrnehmung zu erlangen. Ein Element der Behandlung kann auch aus einer Partnerarbeit innerhalb der Gruppen bestehen. Bei der Körperarbeit können auch Erinnerungen und Gefühle belebt, neu erlebt, erfahren werden.
Konzentrative Bewegungstherapie wird in Gruppen- sowie in Einzeltherapie durchgeführt. In der Gruppe besteht die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen zu entdecken und herauszuarbeiten und das Erlebte im Rahmen der Gruppe auszutauschen. In der Einzeltherapie können für den Einzelnen besonders bedeutsame Themen vertieft werden.
KBT-spezifische Arbeitsweise
- Freiwilligkeit
- Bereitschaft, Neues zu erfahren
- Das Erlebte steht im Vordergrund - weniger "richtig" und "falsch"
- Strukturierte Körperarbeit
- Das Arbeiten mit Gegenständen
- Das gemeinsame Gespräch
Ziele
- Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit der Sinne
- Erreichen körperlicher Entspannung über die differenzierte Beschäftigung mit dem eigenen Körper
- Aktivierung von körperlichen und emotionalen Ressourcen
- Vertiefte Selbst- und Fremdwahrnehmung, Ich-Stärkung und Aktivierung von Selbstheilungsprozessen
- Verbesserung der Konfliktfähigkeit
- Stärkung der Entscheidungsfähigkeit
Ergänzend und unterstützend zur Psychotherapie im engeren Sinne gehört in unserer Klinik eine Vielzahl physiotherapeutischer Maßnahmen, wie Wirbelsäulengymnastik, Outdoor-Training, Einzelkrankengymnastik oder Ergometertraining zur Behandlung.
Wirbelsäulengymnastik (Gruppe)
Durch gezielte Bewegungs-, Haltungs- und Stabilisationsübungen wird die gesamte Rumpfmuskulatur trainiert. Die Gymnastik findet in der Gruppe statt. Zur Unterstützung werden bekannte Übungsgeräte, wie Therabänder oder Pezzibälle eingesetzt. Gleichzeitig wird die Eigenaktivität des Patienten angeregt.
Bewegen und Dehnen (Gruppe)
Im "Bewegen und Dehnen" werden durch leichte Bewegungs- und gezielte Dehnübungen fließende und harmonische Bewegungsabläufe erarbeitet. Die Übungen können auch bei bestehender schmerzbedingter Beeinträchtigung gut ausgeführt werden. Die Dehnungen richten sich gegen die verkürzte Muskulatur und helfen den Bewegungsspielraum zu verbessern. Entspannende Übungssequenzen runden das Training ab.
Outdoor (Gruppe)
Das Training im Freien bietet Abwechslung und eine ständige Frischluftzufuhr beim Training. Ergänzt wird das Walking durch Atem- und Dehnübungen. Die Anforderungen des Outdoortrainings richtet sich nach der Belastbarkeit der einzelnen Teilnehmer.
Einzel-Krankengymnastik
Die Einzel-Krankengymnastik kombiniert verschiedene Behandlungstechniken. Ziele sind zum einen die Kräftigung von Körper und Muskulatur, eine Verbesserung der Beweglichkeit sowie eine Reduktion von Schmerzen oder Verspannungen .Als besonders wirksam und nachhaltig hat sich dafür aktives Üben erwiesen. Deshalb werden auch Eigenübungsprogramme gemeinsam entwickelt und erprobt, die individuell auf die Erfordernisse und Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind.
Cross- und Ergometertraining
Beim Training an diesen Geräten lässt sich die Leistungsfähigkeit ständig kontrollieren und vergleichen. Das Training fördert die Ausdauer und allgemeine Fitness. Bei Bedarf ist eine individuelle Einweisung möglich.
Soziale Beziehungen haben einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit und die Lebensqualität. Das Gruppentraining zielt darauf ab den Patienten zu stärken, indem seine sozialen Ressourcen trainiert werden. Ziel des Gruppentrainings ist es, dass Beziehungen nicht mehr als Stress und Belastungen auf den Patienten wirken, sondern vielmehr als Kraftquellen genutzt werden können.
Psychische Gesundheit und Lebensqualität sind in vieler Hinsicht davon abhängig, inwieweit der Einzelne dazu fähig ist, mit Anderen in Kontakt zu treten und seine sozialen Beziehungen zu gestalten. Gerade vor dem Hintergrund eines bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells wird davon ausgegangen, dass auch der Erhalt, die Wiederherstellung und die Verbesserung persönlicher oder sozialer Ressourcen ("Kraftquellen", Fähigkeiten, Kompetenzen) für die psychische und körperliche Gesundheit von hoher Bedeutung sind. Von Beziehungen können Stress und Belastungen ausgehen, sie können aber auch wichtige "Kraftquellen" sein, wenn sie befriedigend gestaltet werden. Diese Fähigkeiten wiederzuentdecken, zu erweitern oder neu zu lernen ist ein wesentliches Ziel des Gruppentrainings.
Was ist soziale Kompetenz?
Unter "sozialer Kompetenz" versteht man die Fähigkeiten eines Menschen, Beziehungen zu anderen konstruktiv zu gestalten. Dies beinhaltet beispielsweise die Fähigkeit, Kompromisse zwischen eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen anderer zu finden.
Bei welchen Themen bietet das Training sozialer Kompetenzen eine Unterstützung?
Beispielsweise bei der Fähigkeit:
- berechtigte Forderungen und Interessen durchzusetzen
- seine Bedürfnisse angemessen zu vertreten
- die Sympathie anderer Menschen zu gewinnen
Von welchen Grundannahmen geht das Training aus?
Es wird davon ausgegangen, dass selbstsicheres Verhalten gelernt werden kann. Aus diesem Grund steht das Üben selbstsicheren Verhaltens im Mittelpunkt des sozialen Kompetenztrainings.
Wichtige Elemente dabei sind:
- Das Erlernen (oder Vertiefen) von Entspannung zur Förderung eines günstigen Umgangs mit Gefühlen
- Unterscheidung von selbstsicherem und aggressivem Verhalten
- Die Veränderung des Umgangs mit sich selbst, zum Beispiel der Art, wie man mit sich selbst spricht (Selbstverbalisation)
Was sind Beispiele für soziales Verhalten?
- Erwünschte Kontakte herstellen können
- Gespräche beginnen, aufrechterhalten und auch beenden können
- Widerspruch äußern können
- Gefühle offen zeigen können
Das EMDR-Verfahren gehört zu den Trauma fokussierten Behandlungsverfahren. EMDR ist ein konfrontatives und modulierendes Verfahren, das im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes in der Behandlung von Traumafolgestörungen eingesetzt wird. Welches Verfahren oder welcher Behandlungsbaustein wann zum Einsatz kommt richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten und Erfordernissen bei dem jeweiligen Traumapatienten.
In der Trauma-Behandlung, bzw. der Behandlung der Trauma-Folgestörungen kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Jeder Traumabehandlung liegt ein Gesamtbehandlungskonzept zugrunde. In diesem Sinne wird das EMDR-Verfahren als traumakonfrontatives Verfahren in der Trauma-Behandlung unserer Patienten nach der jeweiligen Indikation angewandt.
Das EMDR gehört zu den Trauma-Konfrontativen und aktiv modulierenden Behandlungsverfahren. Die Wirksamkeit des EMDR-Verfahrens belegen zahlreiche wissenschaftlichen Untersuchungen und Metaanalysen.
Durch die bilaterale (zweiseitige) Stimulation mittels definierter Augenbewegungen (oder auch akustischer oder taktiler Reize) erfolgt eine "Synchronisierung" der Gehirnhälften, Modulation oder "innere Reorganisation".
Ziel des Achtsamkeitstraining ist eine Fokussierung der Aufmerksamkeit auf Gedanken, Gefühle und Handlungen. Die Aufmerksamkeit liegt auf dem gegenwärtigen Moment. Dies dient körperlichen und seelischen Stress abzubauen oder vorzubeugen.
Im Achtsamkeitstraining wird geschult, Gegebenheiten so wahrzunehmen, wie sie sind. Hierzu ist es erforderlich, Gedanken, Gefühle, Handlungen, unseren Körper und die Situation, in der wir uns befinden, bewusst zu erleben. Wirkliches Leben erfahren wir nur im Hier und Jetzt. Die Vergangenheit ist schon vorüber, die Zukunft noch nicht da.
Geübt werden achtsamer Umgang mit sich selbst, Achtsamkeit im Alltag, also auch achtsamer Umgang mit Anderen. Ein wichtiges Ziel ist dabei immer, das Wahrgenommene möglichst konzentriert und ohne zu bewerten zu erleben. In der Achtsamkeit geht es darum, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Sie werden dabei angeleitet und unterstützt, Ziel ist es die Übungen selbstständig in den Alltag integrieren zu können.
Wer sich im Alltag immer wieder um Achtsamkeit bemüht, wird dadurch körperlichen und seelischen Stress abbauen und somit auch dem Auftreten von psychischen und körperlichen Erkrankungen vorbeugen. Ebenso kann der Heilungsprozess bei psychischen und körperlichen Erkrankungen durch Achtsamkeit gefördert werden.
Was passiert bei der Achtsamkeit?
Durch das Üben der Achtsamkeit werden eine Reihe von körperlichen und seelischen Veränderungen ausgelöst:
- Verbesserung der Entspannungsfähigkeit
- anhaltende Verminderung von körperlichen und psychischen Stress-Symptomen
- effektivere Bewältigung von Stresssituationen
- wachsendes Selbstvertrauen und -Akzeptanz
- Erleben von Selbstwirksamkeit und Kontrolle
- mehr Lebensfreude und Vitalität
- verbesserter Zugang zu emotionalem Erleben
- verbesserte Abgrenzungsfähigkeit
- verbesserter Zugang zu körperlichem Erleben
Das Autogene Training (AT) ist eine auf Autosuggestion und Imagination basierende Entspannungstechnik. Innerhalb des Autogenen Trainings lässt sich mit den Komponenten der Schwere- und Wärmewahrnehmung das vegetative Nervensystem positiv, regulierend beeinflussen. Zusätzliche Organübungen vertiefen die Körperwahrnehmung. In angeleiteten Übungsstunden und in regelmäßigen eigenen Übungen können diese Vorgänge eingeübt, vertieft und zunehmend automatisiert werden. Der Name "Autogenes Training" leitet sich ab aus "autos" = selbst und "gen" = entstanden und beruht auf der Erkenntnis, dass der Mensch sich selbst in einen Gefühlszustand versetzen kann, der immer auch durch entsprechende Körperreaktionen begleitet wird bzw. diese auslöst. Das Autogene Training kann sowohl von gesunden (Prophylaxe und Erhaltung der Gesundheit) als auch von kranken Menschen angewendet werden.
Allgemeine Anwendungsbereiche:
- Verbesserung der Erholungsfähigkeit
- Verbesserung der Schlaffähigkeit
- Verbesserung der Durchblutung
- Verbesserung der Muskelleistung
- Verbesserung der Lernfähigkeit
- Verbesserung der Gedächtnisleistung
Klinische Anwendungsbereiche:
- Entspannung des vegetativen Nervensystems bei Stress, starken Belastungen, Schlafstörungen u.a.
- Zur Vorbeugung stressassoziierter Erkrankungen (z.B. Burnout-Syndrom u.a.m.)
- Als Behandlungsbaustein bei psychosomatischen Erkrankungen
- Als Begleittherapie bei primär körperlichen Erkrankungen
Die Progressive Relaxation nach Jacobsen wird eingesetzt um körperliche und psychische Störungen zu behandeln. Wirksam ist die Entspannungstechnik vor allem bei Angststörungen, Schmerzsyndromen, Schlafstörungen und Hypertonie. Das Grundprinzip der Methode ist sehr einfach.
Die Progressive Relaxation (PR) wird erfolgreich in der Behandlung und Vorbeugung von körperlichen und psychischen Störungen eingesetzt. Die Wirksamkeit hat sich insbesondere bei Angststörungen, Schmerzsyndromen, Schlafstörungen und Hypertonie gezeigt.
Bei Patienten mit Migräne hat sich die Progressive Relaxation zur Anfallsprophylaxe als mindestens genau so erfolgreich herausgestellt wie die medikamentöse Anfallsprophylaxe. Darüber hinaus führt das regelmäßige Training zur Verminderung von Stressbelastungen im Alltag und zur Stärkung des Immunsystems.
Die Progressive Relaxation ist eine Methode, mit der Sie lernen können, sich systematisch zu entspannen. Das Grundprinzip der Methode ist sehr einfach und besteht aus dem Wechsel zwischen Anspannung und anschließender Entspannung einzelner Muskelgruppen. Dadurch kann die natürliche Entspannungsfähigkeit des Körpers genutzt werden.
Die Progressive Relaxation wurde erstmalig 1929 von dem amerikanischen Physiologen Edmund Jacobson beschrieben. Als Arzt und Wissenschaftler setzte er sich intensiv mit der Funktionsweise der Muskulatur auseinander. Er hat festgestellt, dass psychische Erregung zu einer Zunahme an körperlicher Spannung führt. Ein Mensch, der innerlich angespannt, ängstlich oder ärgerlich ist, ist auch muskulär verspannt. Jacobson konnte zeigen, dass die Entspannung der Muskeln umgekehrt zur Verminderung der psychischen Anspannung führt: Je mehr ich meine Muskeln entspanne, desto ruhiger werde ich, desto mehr entspannen sich meine Muskeln usw.
Was passiert beim Entspannungstraining?
Durch die systematische Entspannung werden eine Reihe von körperlichen und seelischen Veränderungen ausgelöst, die man auch als Entspannungsreaktion bezeichnet.
Körperliche Veränderungen:
- Entspannung der Skelettmuskulatur
- Bessere Durchblutung der Extremitäten
- Atmung wird langsamer und gleichmäßiger
- Absinken der Herzfrequenz
- Regulierung des Blutdrucks
- Umstellung des Körpers auf Regeneration und Erholung
Seelische Veränderungen:
- Vertiefter Ruhezustand
- Zunehmende Gelassenheit im Umgang mit alltäglichen Belastungen
- Verbesserung des Körperbewusstseins
- Anregung von Fantasie und Vorstellungsvermögen
Bei körperlichen und psychischen Einschränkungen kann Qigong helfen den Patienten durch Übungen für Körper und Geist die Beschwerden zu vermindern.
Qigong setzt sich zusammen aus "Qi", das als "Lebenskraft" übersetzt wird und "gong", das "beharrliches Üben" heißt. Qigong ist ein Sammelbegriff für vielfältige Übungsmethoden, die in China entwickelt wurden und sich in unterschiedlicher Weise mit Lebenskraft beschäftigen. Im Rahmen der traditionellen chinesischen Heilkunde stellt Qigong den aktiven Weg des Übens des eigenen Bemühens um Gesunderhaltung und Heilung dar.
Die Übungen umfassen Körperhaltungen und Bewegungen, Atemübungen und Übungen der Konzentration und Imagination.
Welche körperlichen Veränderungen werden durch Qigong erlebbar?
- Umschaltung des Vegetatives Nervensystem auf Ruhe, Entspannung und Erholung
- Verbesserung der Körperwahrnehmung
- Verbesserung der Atmung ("feiner, gleichmäßiger, sanfter und tiefer")
- Regulierung des Blutdrucks und der Herzfrequenz
- Verbesserung der Durchblutung
- Kräftigung und Lockerung der Muskulatur
- Verbesserung der Beweglichkeit der großen und kleinen Gelenke
- Aufrichtung des Körpers - Verbesserung der Körperhaltung
- Vorbeugung und Heilung von Rückenbeschwerden
- Verbesserung von Standfestigkeit und Gleichgewicht
Welche seelisch-geistigen Veränderungen werden durch Qigong erlebbar?
- Förderung der Kommunikation mit sich selbst ("Dialog mit der eigenen Lebenskraft")
- Verbesserung des Körperbewusstsein und des Selbstbewusstseins
- Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung
- Erleben von Entspannung, Gelassenheit und Selbstvertrauen
- Verbesserung der Konzentration
- Anregung von Fantasie und Vorstellungskraft
Psychoedukation informiert den Patienten über unterschiedliche Aspekte von Krankheit und Gesundheit. ihre Krankheit besser zu verstehen um besser mit ihr umgehen zu können.
Psychoedukation im klassischen Sinne, hat das Ziel, die eigene Krankheit besser zu verstehen um bessermit ihr umgehen zu können. Darüber hinaus werden dem Patienten Ressourcen und Möglichkeiten vorgestellt, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst auch langfristig zur eigenen Gesundheit beizutragen. Der Patient erhält umfassende Informationen zu verschiedenen Themen, die im engeren oder weiteren Sinne mit "Psychosomatik" verbunden sind. Dazu gehört zum Einen das Vermitteln von Zusammenhängen zwischen bisherigen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen (Psycho-) mit körperlichen Reaktionen (-somatik).
Desweiteren zählt auch die Aufklärung über Umweltbedingungen und Verhaltensweisen, die sich günstig oder ungünstig auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Symptomen, zur Psychoedukation auswirken. Darüber hinaus werden den Patienten praktische Ansatzpunkte und Möglichkeiten für eine bedürfnisorientierte und gesundheitsförderliche Lebensweise aufgezeigt.
Einige ausgewählte Inhalte
- Stress verstehen und erkennen
- Schmerz und Stress
- Was ist Psychosomatik? Was ist Psychotherapie?
- Motivation: Was mein Handeln steuert
- Ausgleich, Bewältigung, Entspannung
Biofeedback wird bei ausgewählten Krankheitsbildern zusätzlich im Rahmen eines übergeordneten Behandlungsplanes angewendet. Insbesondere bei bestimmten, beispielsweise funktionellen Schmerzstörungen, kann ein Biofeedback-Training als zusätzlicher Behandlungsbaustein sehr effektiv sein.
Biofeedbacks kommen in der Regel bei weniger komplexen Krankheitsbildern innerhalb der ambulanten Behandlung zum Einsatz.
Bei stationär oder tagesklinisch behandelten Patienten sind die Einflüsse, Belastungen und damit verbundenen Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen dagegen oft recht komplex, so dass ein Verfahren alleine nicht mehr ausreichend greift.
Unter Biofeedback versteht man das Erlernen der Fähigkeit, unbewusst ablaufende körperliche Prozesse, bewusster wahrzunehmen und willentlich zu beeinflussen. Die Methode kann helfen die Atmung, Herzfrequenz oder den Blutdruck zu regulieren oder muskuläre Verspannungen zu reduzieren. Die Rückmeldung ("Feedback") erfolgt dabei über verschiedene Signale: akustisch über Töne oder visuell über einen Monitor.
Dem Patienten hilft die Anwendung des Biofeedbacks zur Verbesserung der Wahrnehmung körperlicher Funktionen, anspannungsbedingter Schmerzen, innerer Anspannung und damit verbundener körperlicher Veränderungen.
Das Konzept der Bezugspflege stellt den Patienten, nach Absprache mit dem Therapeuten eine ausgebildete Pflegekraft zur Seite. In regelmäßigen Gesprächen haben die Patienten, die Möglichkeit aktuelle und organisatorische Themen zu besprechen und offene Fragen zu klären.
In unserer Klinik wenden wir das Bezugspflegesystem an. Das bedeutet, dass der Patient, nach Absprache mit dem zuständigen Therapeuten während Ihrer Therapie zusätzlich von einer qualifizierten Pflegekraft betreut wird.
Einmal pro Woche findet dann ein Bezugsgespräch statt, in dem Sie die Möglichkeit haben, aktuelle Themen anzusprechen und Fragen organisatorischer Art zu klären. Zu den Aufgaben des Bezugsgespräches gehört beispielsweise auch, das Führen von Tagebüchern für bestimmte Befindlichkeiten und Beschwerden (z.B. bei Ängsten, Schwindel, Essstörungen) oder Schmerzen. Das Besprechen der Tages- und Wochenpläne kann ebenfalls Gegenstand der Bezugsgespräche werden. In der Regel ist die Bezugsperson auch dafür zuständig, spezielle Trainingsdurchzusprechen oder durchzuführen.