Ein Sturz im Alter geht nicht selten mit schweren Verletzungen einher. Zudem wissen wir inzwischen, dass ein Sturzereignis innerhalb des letzten Jahres mit einem dreifach erhöhten Risiko einhergeht, erneut zu stürzen. Bei eingeschränkter Muskulatur oder Gangunsicherheiten ist das Risiko zu stürzen sogar noch viel höher. Knochenbrüche, Blutungen und Weichteilverletzungen sind oft die Folge. Es sind aber nicht nur z.B. Stolperstürze die Ursache, sondern in einem hohen Maße auch Folgen von internistischen Ereignissen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Aus diesem Grunde haben wir unser alterstraumatologisches Zentrum gegründet, um bereits in der Notaufnahme interdisziplinär auf die Bedürfnisse der verunfallten Patient:innen eingehen zu können und die frühestmöglich die richtigen Weichen zu stellen. Oftmals kann bei nicht operationspflichtigen Verletzungen bereits aus der Notaufnahme heraus eine Verlegung in die Geriatrie erfolgen, um eine sofortige Rehabilitation und schnellstmögliche Rückkehr in das häusliche Umfeld zu ermöglichen.
Muss die Verletzung operiert werden, gilt es die Belastungen von Körper und Geist, die durch eine Narkose entstehen, so gering wie möglich zu halten. Häufig bedarf es keiner Vollnarkose, sondern eine sogenannte Regionalanästhesie genügt, um die zu versorgende Körperregion zu betäuben. Das ist schonender und minimiert nach der Operation das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie zum Beispiel eines Delirs.
Die stationäre Behandlung vor und nach der Operation erfolgt mit einem interdisziplinären, multiprofessionellen Team. Ab der Aufnahme arbeiten Geriater:innen und Unfallchirurg:innen/Orthopäd:innen gemeinsam und sprechen sich in jedem Schritt der Behandlung ab. Sie passen den richtigen OP-Zeitpunkt, das Operationsverfahren, die Mobilisation nach der Operation aber auch die Verordnung von Medikamenten und viele weitere Punkte individuell an die Bedürfnisse unserer Patient:innen an. Vorbestehende Grunderkrankungen und akut auftretende Verschlechterungen oder Komplikationen werden ebenso fokussiert behandelt wie die eigentlichen Verletzungen.
Auch unsere Pflegekräfte haben wesentlichen Anteil an der Gesundung unserer Patient:innen. Sie sind speziell für den Umgang mit älteren und betagten Patient:innen geschult. Physio- und Ergotherapeut:innen sorgen für die Wiedererlangung der Mobilität, Logopäd:innen detektieren Schluck- und Essstörungen und Psychiater:innen diagnostizieren und behandeln zum Beispiel Demenz oder Depressionen. Eine weitere Schlüsselrolle kommt dem Sozialdienst zu. Er passt die Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt den veränderten Bedürfnissen unserer Patient:innen an.
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