„Der Baby-NAW und unser Level 1-Perinatalzentrum gehören einfach zusammen. Ohne dieses hochspezialisierte Fahrzeug könnten unsere kleinsten und verletzlichsten Patientinnen und Patienten nicht in unsere Klinik kommen oder verlegt werden. Die ‚fahrende Intensivstation‘ sichert ihnen in vielen Fällen das Leben. Mit dem neuen, top ausgestatteten Fahrzeug können wir noch mehr Sicherheit anbieten“, freut sich Sven Axt, Geschäftsführer der Helios HSK.
Tobias Kümper, Geschäftsführer des ASB Westhessen, ergänzt: „Manche Babys benötigen schon während oder nach der Geburt dringend hochspezialisierte ärztliche Hilfe. Die besondere Herausforderung bei der präklinischen Versorgung von Neugeborenen besteht darin, dass sie sich erst an ihr neues Leben außerhalb der akustisch und visuell abgeschirmten Welt des Mutterleibs gewöhnen müssen. So bedeuten starke Reize wie grelles Licht oder Lärm eine extreme Stressbelastung. Ebenso müssen für das Baby-Gehirn schädliche Schwingungen zwingend auf ein Minimum begrenzt werden.“
Der ASB Baby-Notarztwagen bringt beispielsweise das Neugeborene nach einer Risikogeburt von der Geburtsklinik in die Intensivstation der Kinderklinik der Helios HSK Wiesbaden, weil es dort intensivmedizinisch versorgt werden muss.
Dr. Christian Fremerey, Sektionsleiter Neonatologie an den Helios HSK, erklärt: „Für den Transport bedarf es einer ganz speziellen medizinisch-technischen Ausstattung, die nur ein Baby-NAW mit dem hochspezialisierten Team aus Rettungs- und Notfallsanitätern des ASB, besonders ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten und ergänzend einer Fachpflegekraft der Neugeborenen-Intensivstation gewährleisten kann. So können wir sicherstellen, dass die Neugeborenen bereits auf dem Transport in die Kinderklinik eine optimale Versorgung und dadurch die größtmöglichen Chancen für eine erfolgreiche Behandlung erhalten.“
Das Fahrzeug verfügt im Vergleich zum Vorgängermodell über ein spezielles Luftfahrwerk, um die Erschütterungen noch geringer zu gestalten. Gleiches gilt für den Verbau eines PowerLoad Systems, sodass der Inkubator, in dem das Baby liegt, möglichst erschütterungsarm elektrohydraulisch ein- und ausgeladen werden kann. Das mildert Erschütterungen deutlich ab. Der Inkubator selbst wird nochmals schwebend auf einem luftgefederten Tragetisch im Fahrzeug fixiert.
„Als absolutes Novum ist ein Erstversorgungsplatz im Baby-NAW integriert. Wir haben diesen analog zu klinischen Behandlungsplätzen konzeptioniert. Der Platz verfügt neben einer Wärmelampe über eine pädiatrische Absaugeinheit, sowie eine auf die Neonatologie und Pädiatrie ausgerichtete Beladung von medizinischen Materialien“, berichtet Jeff Mertens, Bereichsleiter Rettungsdienst im ASB Westhessen.
Ab dem 1. Juni 2024 wird das Fahrzeug für die Einsatzgebiete Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis, Landkreis Limburg-Weilburg, Frankfurt, Gießen, Mainz, Diez und Nastätten zur Verfügung stehen. Finanziert wird das wichtige Versorgungsangebot nur zu Teilen durch die Krankenkassen, Helios HSK und ASB steuern einen beträchtlichen Teil dazu bei.
Daten und Fakten
· Einsätze: ca. 300 Einsätze pro Jahr mit einer Fahrleistung von ca. 8.000 km
· Standort: Helios HSK Wiesbaden
· Besatzung: ASB Team bestehend aus Notfallsanitäter und Rettungssanitäter, Facharzt für Pädiatrie und optional Fachpflegekraft der Neugeborenen-Intensivstation
· regional einziges Fahrzeug seiner Art
· im Einsatz seit 1980