Regelmäßige Untersuchungen sind essenziell, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, Frauen nicht nur medizinisch zu versorgen, sondern sie auch in ihrer Eigenverantwortung für die Gesundheit zu stärken“, erklärt Dr. Cornelia Leißner, Chefärztin der Fachabteilung.
Viele Jahre wurde kein Unterschied zwischen der Frauen- und Männergesundheit gemacht. Fast immer wurden Männern und Frauen die gleichen Medikamente verschrieben. Doch inzwischen weiß man: Je nach Geschlecht braucht es andere Behandlungen und andere Dosierungen von Medikamenten. Denn auch die Symptomatik unterscheidet sich oftmals: So kann es sein, dass Frauen bei einem Herzinfarkt Übelkeit, Erbrechen sowie Nackenschmerzen als Symptome nennen, bei Männern ist es oftmals das bekannte Stechen in der Brust, dass in den linken Arm ausstrahlt. Aus diesem Grund kommen Frauen im Durchschnitt etwa zwei Stunden später in die Notaufnahme. Auch Therapien und Medikamente können bei Frauen und Männern unterschiedlich wirken. „Deswegen ist es wichtiger denn je, die Frauengesundheit in den Fokus zu stellen“, beschreibt die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe der Helios Klinik Wipperfürth. Gemeinsam mit ihrem Team behandelt die erfahrene Ärztin sämtliche Erkrankungen des weiblichen Genitaltraktes und der Brust in der Wipperfürther Klinik. Damit es vielleicht gar nicht erst zu schwerwiegenden Erkrankungen kommt, rät das Team, die Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen: „So können Erkrankungen frühzeitig entdeckt und behandelt werden“, erklärt Dr. Cornelia Leißner. Auch mögliche Schutzimpfungen sollten durchgeführt und ggf. aufgefrischt oder nachgeholt werden: „So sind sie optimal vor Erkrankungen geschützt“, weiß die Expertin.
Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen, die Frauen in Deutschland wahrnehmen können:
Vorsorgeuntersuchungen
- Genitaluntersuchung (jährlich) auf Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ab dem Alter von 20 Jahren
- Brustuntersuchung (jährlich) bei Frauen ab dem Alter von 30 Jahren
- Mammographie-Screening (alle zwei Jahre) bei Frauen ab 50 Jahren bis zum Ende des 75. Lebensjahres
- Dickdarm- und Rektumuntersuchung (jährlich)
- Test auf verborgenes Blut (jährlich bis zum Alter von 54 Jahren) bei Frauen ab dem Alter von 50 Jahren
- Frauen ab 55 Jahren: Zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren, Test auf verborgenes Blut alle zwei Jahre
- Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre ab dem Alter von 35 Jahren
Gesundheits-Check-up
- Check-up alle drei Jahre bei Frauen ab dem Alter von 35 Jahren: Ganzkörperuntersuchung mit Blutdruckmessung, Blutproben zur Ermittlung der Blutzucker- und Cholesterinwerte, Urinuntersuchung, ausführliches Gespräch mit dem Arzt
Zahnvorsorge-Untersuchungen
- Zahnvorsorge-Untersuchungen (einmal je Halbjahr) ab dem Alter von 18 Jahren
Schutzimpfungen
- Auffrischimpfungen die bei Erwachsenen aufgefrischt oder bei fehlender Grundimpfung nachgeholt werden sollen: Diphtherie (alle 10 Jahre empfohlen), Tetanus
- Indikationsimpfungen) bei erhöhter Gefährdung von Personen und bei Angehörigen bestimmter Alters- oder Risikogruppen: Influenza (Standardimpfung für Personen ab 60 Jahre), Pneumokokken-Infektion (Standardimpfung für Personen ab 60 Jahre), Frühsommermeningo-Enzephalitis (FSME), Haemophilus influenza Typ B (Hib.)-Infektion, Infektion-Hepatitis A und B, Tollwut, Meningokokken-Infektion, Poliomyelitis (Kinderlähmung), Varizellen, Röteln, Pertussis (Keuchhusten)
- HPV (Humane Papillomaviren)-Schutzimpfung ab dem 9. Lebensjahr
Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchung
- Erkennung und Überwachung von Risikoschwangerschaften
- Ultraschalldiagnostik
- Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes
- Untersuchung auf HIV
- weitere Blutuntersuchungen auf Infektionen
- Untersuchung und Beratung der Wöchnerin
Chlamydien-Screening
Frauen bis zum 25. Lebensjahr: Jährlich eine Untersuchung auf Chlamydien zur Vorsorge gegen die genitale Chlamydia Trachomatis-Infektion. Die weltweit häufigste sexuell übertragbare bakterielle Erkrankung kann zu ungewollter Sterilität, Schwangerschaftskomplikationen und Infektionen der Neugeborenen führen.
„Alle diese Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind sinnvoll, um Erkrankungen vorzubeugen. Haben Sie keine Scham, von Beschwerden zu berichten: Nur so kann Ihnen geholfen werden“, macht die Chefärztin Mut.