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Sa 09:00 bis 12:00
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Wissenswertes zur Kardiologie - Rhythmologie
Die Rhythmologie ist ein Teilbereich der Kardiologie und beschäftigt sich mit den Ursachen, den möglichen Folgen und der Therapie sämtlicher Herz-Rhythmusstörungen.
Neben der häufigsten Rhythmusstörung, dem Vorhofflimmern, unterscheiden wir eine Vielzahl weiterer Arrhythmien. Ziel unserer klinischen Tätigkeit ist es für jeden Patienten individuell die geeignete Therapieform zu finden und diese mit ihm zu besprechen.
Neben der medikamentösen Therapie hat sich die Katheter-Ablation von Rhythmusstörungen als besonders effektiv erwiesen. Uns stehen hierfür zwei hochmoderne Katheter-Labore mit neuester Technik zur Verfügung. Bei der Ablationstherapie wird durch Hitze- oder Kälte-Anwendung am Gewebe eine elektrische Isolation oder eine Umleitung von elektrischen Erregungen erreicht. Die meisten Arrhythmien können so gut behandelt, teilweise sogar geheilt werden.
Das EKG ist in der Regel ausreichend um die Diagnose der Rhythmusstörung zu stellen. Patienten und niedergelassene Ärzte können sich jederzeit telefonisch per Fax oder mail zur Besprechung an uns wenden.
Gesetzlich versicherte Patienten, die von Hausarzt oder Kardiologen für eine stationäre Behandlung in unsere Klinik eingewiesen werden, werden von uns vorstationär ausführlich über den geplanten Eingriff informiert, ggf. notwendige Zusatzuntersuchungen werden terminiert.
Unsere Privat-Sprechstunde steht privat versicherten Patienten für persönliche Beratungsgespräche und ambulante Untersuchungen zur Verfügung.
Das Herzzentrum Wuppertal ist Mitglied im „Kompetenznetz Vorhofflimmern“, einem bundesweiten Forschungsnetz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Das Team der Rhythmologie am Herzzentrum Wuppertal hilft Ihnen gerne weiter, bitte sprechen Sie uns an!
Vorhofflimmern stellt die häufigste im klinischen Alltag vorkommende Herzrhythmusstörung dar. In Deutschland sind mehr als eine Million Einwohner von Vorhofflimmern betroffen. Die Klinik reicht von fehlender Symptomatik, über Herzstolpern bis hin zu ausgeprägter Leistungsschwäche, Engegefühl in der Brust und Luftnot. Komplikationen können thrombembolische Ereignisse (Schlaganfall, andere Organinfarkte) sowie eine konsekutive Herzschwäche durch anhaltend zu schnellen Pulsschlag sein. Entstehungsort ist häufig der linke Vorhof und hier insbesondere die Mündungen der Lungenvenen (Pulmonalvenen).
Vorhofflimmern selbst ist keine gefährliche Rhythmusstörung, an der man plötzlich versterben kann. Viele Patienten sind bezüglich des Vorhofflimmerns asymptomatisch. Entscheidend ist hier eine Risikoabschätzung für das Auftreten eines Schlaganfalls. Dies geschieht heute anhand eines Punktesystems, dem CHADS-VASc Score.
Bei Vorhandensein von einem Punkt sollte eine entsprechende Blutverdünnung durchgeführt werden, bei zwei Punkten ist dies dringlich zu empfehlen.
Alter > 65 Jahre | 1 Punkt |
Alter > 75 Jahre | 2 Punkte |
Schlaganfall in der Vergangenheit | 2 Punkte |
Diabetes | 1 Punkt |
Bluthochdruck | 1 Punkt |
Herzschwäche | 1 Punkt |
Relevante Gefäßverkalkung | 1 Punkt |
Weibliches Geschlecht | 1 Punkt (gilt nicht als alleiniger Risikofaktor) |
Bei fehlenden Beschwerden ist eine weitere Behandlung mit Wiederherstellung des normalen Sinusrhythmus in allgemeinen nicht notwendig. Mittels EKG sollte die Herzfrequenz kontrolliert und bei Bedarf durch Medikamente wie Beta Blocker oder Kalzium-Antagonisten auf eine Frequenz < 110/min eingestellt werden.
Die Behandlung eines symptomatischen Vorhofflimmerns, das die Lebensqualität einschränkt, sollte immer mit einem Rhythmologen besprochen werden.
Bei anhaltendem, sogenanntem persistierendem Vorhofflimmern, kann eine elektrische Kardioversion die Rückkehr in einen normalen Sinusrhythmus erreichen. Hierzu wird in einem Kurzschlaf ein elektrischer Schock am Herzen abgegeben. Der Patient bleibt danach zur Überwachung bis zum nächsten Morgen in der Klinik.
Spezielle Rhythmus Medikamente wie Flecainid, Propafenon, Dronedaron und Amiodaron können verhindern, dass das Herz wieder ins Vorhofflimmern zurückspringt. Flecainid oder Propafenon sind eine gute Wahl bei Herz-gesunden Patienten mit Vorhofflimmern, da sie ein geringes Nebenwirkungsprofil aufweisen. Amiodaron ist zwar das wirksamste uns zur Verfügung stehende Medikament, es kann jedoch häufiger wegen relevanter Nebenwirkungen nicht dauerhaft eingenommen werden und sollte daher eher bei älteren Patienten eingesetzt werden.
Bei der Katheter-Ablation erfolgt eine elektische Isolation der Lungenvenen vom linken Vorhof. Diese Verödung kann durch Hitze oder Kälte durchgeführt werden. Hierzu werden von der Leistenregion die Katheter zum Herzen vorgebracht. Der Eingriff findet in einem künstlichen Dämmerschlaf (Analgosedierung) statt und dauert ca. 2–3 Stunden. Eine bestehende Blutverdünnung sollte in der Regel vor dem Eingriff nicht pausiert werden.
Ein bis zwei Tage nach dem Eingriff können die Patienten entlassen werden. Wir empfehlen eine körperliche Schonung für fünf Tage. Die Ablation von Vorhofflimmern sollte nur in hierzu spezialisierten Zentren mit langjähriger Erfahrung für den komplexen Eingriff durchgeführt werden. Bei Patienten mit anfallsweisem Vorhofflimmern besteht eine durchschnittliche Erfolgsrate von ca. 70%, die durch einen Zeiteingriff auf ca. 80% erhöht werden kann. Schwere Komplikationen können in 1–2% auftreten und sind abhängig von der verwendeten Technik sowie der Erfahrung des Zentrums und des Untersuchers.
Sabrina Hoppe
(0202) 896-5740
Irena Grin
(0202) 896-5790
Heike Krause
(0202) 896-5870
Silke Paß
(0202) 896-5817
42117 Wuppertal