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HELIOS Klinikum Wuppertal

Medizinische Klinik 3 - Herzzentrum

Hybrid-OP, 10.10.2012

Hybrid-OP

Hybrid-Operationssaal für eine verbesserte Patientenversorgung

Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten des Helios Herzzentrums in Elberfeld arbeiten bei vielen Eingriffen jetzt Seite an Seite im Hybrid-OP, einer Kombination aus einem Operationssaal der Herzchirurgie und einem komplett ausgestatteten kardiologischen Herzkatheterlabor. Damit verfügt das Herzzentrum nun über vier Linksherzkatheter-Messplätze, vier Operationssäle sowie einen Hybrid-Operationssaal.

Was ist ein Hybrid-OP?

Auf rund 150 Quadratmetern befindet sich die modernste Behandlungseinheit, die in einem großen Herzzentrum derzeit angeboten werden kann. Im Helios Universitätsklinikum Wuppertal wurden hierfür über 1,8 Mio. Euro investiert. In diesem Betrag sind die Umbau- und Anschaffungskosten sowie der aus räumlichen Gründen erforderliche Umzug der Cafeteria am Standort Elberfeld enthalten.
 

Für den Patienten ergeben sich erhebliche Vorteile. Beispielsweise werden komplexe interventionelle und operative Therapien durch ein gleichzeitiges Agieren von Kardiologen und Herzchirurgen zeitlich verkürzt. Dadurch können Eingriffe wesentlich sicherer und für den Patienten weniger belastend durchgeführt werden. Es profitieren zum Beispiel Hochrisikopatienten, bei denen bisher aufgrund einer instabilen Gesamtverfassung ein konventioneller Eingriff nicht möglich war.
 

Von der Therapie verengter Aortenklappen bis hin zur Versorgung akuter Erkrankungen der Herzkranzgefäße – das Behandlungsspektrum, das ein Hybrid-Operationssaal möglich macht, ist sehr breit gefächert. Hinzu kommt das große Plus für Patienten, die in einer Notfallsituation schnell operiert werden können. „Das ist ein Zeitgewinn, der Leben retten kann“, so Prof. Dr. med. Melchior Seyfarth, Direktor der Kardiologie am Herzzentrum Wuppertal.
 

Zu den Eingriffen, die im Hybrid-Operationssaal vorgenommen werden können, gehört zum Beispiel die kathetergestützte Implantation von Aortenklappen (TAVI) am schlagenden Herzen ohne einen Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.  Auch Simultaneingriffe von Herzchirurgen und Kardiologen an den Koronararterien sind möglich. Dabei kann eine Arterie über einen Katheter mit einem Stent (Gefäßstütze) versorgt werden, während gleichzeitig minimalinvasiv ein Bypass gelegt wird. Hier eine Übersicht der im Hybrid-Operationssaal durchführbaren Eingriffe:

 

HERZKLAPPEN-CHIRURGIE

Einsetzen von kathetergestützten künstlichen Herzklappen (TAVI = Trans-Arterielle Valvuläre Implantation) am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine über
 

  • die Leistengefäße (transfemoral),
  • die Herzspitze (transapikal) oder
  • die aufsteigende Aorta (transaortal).

 

BYPASS-CHIRURGIE

Kombination von minimal-invasiven chirurgischen Revaskularisations-Techniken (MIDCAB = Minimally Invasive Direct Coronary Artery Bypass Grafting/OPCAB = Off-Pump Coronary Artery Bypass Grafting) und interventioneller Stent-Versorgung der Koronararterien.

 

RHYTHMUS-CHIRURGIE

Implantation von elektronischen kardialen Geräten wie
 

  • Schrittmacher
  • Defibrillatoren
  • Geräte zur Resynchronisationstherapie
  • epikardiale biventrikuläre Elektroden
  • transthorakale Pulmonalvenen-Isolation

 

VERSORGUNG VON NOTFÄLLEN

  • Ruptur/Dissektion der Aorta
  • effektives Management kritischer Infarktpatienten