Unsere Leistungen: Optimal versorgt
Labormedizin/Klinische Chemie
Mehr als 400 diagnostische Parameter werden in Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Liquor bestimmt. Tag und Nacht analysieren wir mehr als 2 Mio. Analysen pro Jahr und generieren dabei allein in der Klinischen Chemie durchschnittlich mehr als 6000 Messwerte pro Tag. Zur Unterstützung der ärztlichen Beurteilung der Ergebnisse steht eine leistungsfähige Labor-EDV zur Verfügung.
Unser Untersuchungsspektrum umfasst ein breites Spektrum an Parametern in den Bereichen:
Klinische Chemie
- allgemeine Klinische Chemie
- Proteinanalytik
- Tumormarker
- Hormone
- Stoffwechselanalytik
- Elektrolyte & Spurenelemente
Hämostaseologie
- Diagnostik von Gerinnungsstörungen (Thrombophilie oder Blutungsneigung)
Hämatologie
- Blutbild/morphologische Beurteilung
- erweiterte Diagnostik (Durchflusszytometrie; in Kooperation mit der I. Med. Klinik)
Transfusionsmedizin
Liquoranalytik
Immunologie
- Allergiediagnostik/Autoimmundiagnostik
- Infektionsserologie
Spezielle Methoden
- HPLC
Molekularbiologische Verfahren
- Molekulargenetische Verfahren zum Nachweis von Viren/Bakterien bzw. zum Nachweis von Sequenzvariationen im menschlichen Genom
Mikrobiologisch werden diverse Krankenhäuser mit mehr als 3000 Betten und Ambulanzen der Region versorgt, so dass durchschnittlich täglich mehr als 600 Patientenproben das Labor zur mikrobiologischen Diagnostik auf humanpathogene Keime eingesendet werden. Die analytischen Verfahren reichen von klassisch kulturellen Ansätzen bis hin zur multiparametrisch-molekulargenetischen Diagnostik. Die tätigen Ärzte sind ABS Experten und beteiligen sich regelmäßig an intensivmedizinischen Visiten in diversen Krankenhäusern.
Neben infektionsverdächtigen Patientenproben werden Proben zur Sterilitätsprüfung, Proben von Luft, Wasser und unbelebten Oberflächen für krankenhaushygienische Zwecke untersucht. Weiterhin ist der Mikrobiologische Bereich des IMLs aktiv an klinischen Studien und Forschungsprojekten nationaler und internationaler Art beteiligt und bietet darüber hinaus eine Impfberatung für Auslandsreisen an. Terminvereinbarung unter 0202-896 2525.
EU-Projekt - AntiMicroResist
Die zunehmende Entstehung von Resistenzen bei Infektionserregern gegenüber antimikrobiellen Substanzen ist zu einer globalen Bedrohung geworden. Weltweit treten immer häufiger Infektionen auf, gegen die gängige antimikrobielle Mittel unwirksam sind. In einem EU-Projekt (AntiMicroResist, Project Number: 15HLT07; https://www.euramet.org/research-innovation/) bearbeiten wir die Thematik „Charakterisierung und Herstellung geeigneter Referenzmaterialien für den Nachweis von Resistenzen aus Kulturisolaten bzw. direkt aus den Patientenproben mittels phäno- sowie genotypischer Nachweismethoden“. Die Zuverlässigkeit der entwickelten Verfahren kann somit in der Validierungsphase sowohl national, als auch international überprüft werden. Hierbei werden Referenzmaterialien (RM) mit unterschiedlichen Konzentrationen aus frischen Kulturen hergestellt. Im ersten Schritt sollen RM für den Nachweis von Staphylokokken – sowohl sensibel als auch resistent gegenüber Methicillin (u.a. Methicillin-sensibler, -resistenter Staphylococcus aureus) und gleichzeitig auch für die Quantifizierung der Kolonie-bindenden Einheit und - im Falle von genotypischen Analysen – der DNA-Kopien evaluiert werden. Hierbei werden die Stabilitäten, die Homogenität sowie die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse mit den hergestellten RMs analysiert.
Solche RMs sind für die Etablierung neuerer Nachweisverfahren, die Standardisierung und Vergleichbarkeit der Analysen zwischen verschiedenen Untersuchern von hoher Bedeutung. Darüber hinaus sind diese für die Qualitätssicherung der Messungen/Nachweisverfahren unabdingbar.
Das Projekt wird durch die Europäische Union gefördert.
Multiplex PCR bei Sepsis
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich seit Anfang des Jahres 2019 mit der schnelleren Diagnostik der Blutvergiftung (Sepsis) mittels einer molekularen Technologie. Hierbei wird aus der positiven Blutkultur der ursächliche Sepsis-Erreger innerhalb einer Stunde nachgewiesen. Hingegen benötigen die herkömmlichen Verfahren 24-48 Stunden bis zum Ergebnis.
Sepsis assoziierte Micro-RNAs
Micro-RNAs (miRNAs) sind kleine, nicht-kodierende einzelsträngige RNA-Moleküle mit einer Größe von etwa 20-23 Nukleotiden, die die Genexpression regulieren, indem sie die Translation und Stabilität von Messenger-RNAs (mRNAs) modulieren und die posttranskriptionelle Proteinproduktion unterdrücken. Viele miRNAs werden Gewebe- oder Zelltyp-spezifisch exprimiert und wurden bisher mit zahlreichen Erkrankungen assoziiert. Studien haben gezeigt, dass miRNAs nicht nur bei diversen malignen Erkrankungen [1], sondern auch bei inflammatorischen Prozessen nachweisbar sind [2]. Hierbei ist beachtenswert, dass sie in regulatorische Prozesse von Zellen eingreifen können und ebenfalls zellfrei im Plasma/Serum detektierbar sind [3].
Sepsis und der septische Schock gehören zu den zehn häufigsten Todesursachen in den industriellen westlichen Ländern, und ihre Inzidenz ist weiter steigend [4, 5]. Patienten mit septischen Schock zeigen eine biphasische immunologische Antwort, wobei initial eine massive Inflammation auftritt, welcher eine Immunparalyse folgt.
Obwohl unser genetisches und pathobiochemisches Verständnis der molekularen Mechanismen der Entzündung und Sepsis sich wesentlich verbessert hat, mangelt es heute nach wie vor an präzisen, pathobiochemisch charakterisierten Biomarkern, welche die komplexe Erkrankung fassbarer machen. Andererseits sind durch innovative Technologien, wie z.B. das Next-Generation Sequencing (NGS), neue diagnostische Fenster eröffnet worden, die es ermöglichen Analytklassen wie miRNAs umfangreich zu untersuchen und diese Fragestellungen zu adressieren.
Im Rahmen der molekulargenetisch-diagnostischen Forschung sollen in diesem Projekt mit Hilfe von NGS-Ansätzen mikrobiell induzierte miRNAs identifiziert werden. Um eine Charakterisierung der gewonnenen miRNA Profile zu ermöglichen, werden anschließend Real-Time-PCRs etabliert, mit deren Hilfe TLR-induzierte Marker detektiert werden können.
Das Projekt wird durch die Stiftung Pathobiochemie und Molekulare Diagnostik der DGKL e.V. gefördert.
In den Anhängen B2 und B3 der RiliBäk werden u.a. spezifische Parameter gelistet, welche seitens Ringversuchsorganisationen angeboten werden müssen. Eine der zwei ernannten Ringversuchsorganisationen in Deutschland ist das Referenzinstituts für Bioanalytik (RfB).
Durch eine kontinuierliche Kooperation mit dem RfB ist das IML am Lehrstuhl für Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin der Universität Witten-Herdecke in der Etablierung, Organisation und Durchführung von Ringversuchen involviert. Mittlerweile werden im Wuppertaler Labor mehr als 40 Ringversuchsparametern generiert, welche die Anhänge der RiliBÄK B2 und B3 adressieren. Darüber hinaus werden weitere, neue Formate für Ringversuche etabliert, was auch eine Folge der jüngeren diagnostischen Entwicklung in diesem Feld ist. Es zeigt sich gerade hier, dass in den vergangenen Jahren eine zunehmende Anzahl nachweisbarer Kenngrößen Einzug in die Routineversorgung gefunden haben und der Bedarf an externen Qualitätskontrollen für innovative Diagnostik stetig steigt.
Neben der multiparameterischen molekularen Diagnostik z.B. über multiplex PCR-Verfahren, mögen die Nachweisverfahren zur Erkennung von multiresistenten Keimen bzw. die jüngsten Ansätze zur patientennahen Labordiagnostik (POCT) als zusätzliche Beispiele genannt werden.
42283 Wuppertal