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Mehr als 100.000 Kinder und Erwachsene sind in Deutschland von einer Muskelerkrankung betroffen. Rund 800 verschiedene Formen dieser Erkrankungen sind bekannt, der Volksmund nennt sie Muskelschwund, obwohl sie sehr unterschiedlich verlaufen und entweder einzelne Muskelgruppen oder die gesamte Muskulatur betreffen können. Um den Betroffenen eine fachgerechte Diagnose und Behandlung so wohnortnah wie möglich zukommen zu lassen, werden flächendeckend neuromuskuläre Zentren gegründet, eins davon jetzt in Wuppertal.
Zu den typischen Symptomen neuromuskulärer Erkrankungen gehören Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, erhöhte Ermüdbarkeit, Muskelschwund, Doppelbilder sowie Missempfindungen und Taubheitsgefühl an Armen und Beinen. Neuromuskuläre Erkrankungen können in den Nervenbahnen vom Rückenmark bis hin zum Muskel entstehen, in der Muskulatur selbst oder an der Stelle, an der elektrische Signale vom Nerven auf den Muskel übergeleitet werden (Neuromuskuläre Übertragungsstörung). Die Ursachen dieser Schädigung können sehr vielfältig sind, von erblich degenerativen Erkrankungen über Autoimmun- oder auch Tumorerkrankungen.
Zur Diagnostik gehören neben einer ausführlichen Anamnese und klinisch-neurologischen Untersuchung eine laborchemische Diagnostik und elektrophysiologische Zusatzuntersuchungen. Zusätzlich können Muskeln und Nerven morphologisch mittels MRT und Ultraschall abgebildet werden.
Die Therapie hängt stets von der Ursache der Erkrankung ab. Beispielsweise kommen bei den autoimmun-entzündlichen Erkrankungen Immunsuppressiva zum Einsatz. Für einzelne genetisch bedingte Erkrankungen stehen auch speziell entwickelte medikamentöse Therapien zu Verfügung. Zudem können Beschwerden wie Nervenschmerzen oder Muskelkrämpfe mit symptomatischen Medikamenten behandelt werden. Bei zahlreichen Krankheitsbildern sollte zusätzlich zu den medikamentösen Therapien regelmäßige Physiotherapie erfolgen.
In der neuen Ambulanz zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) neuromuskulärer Erkrankungen am Helios Universitätsklinikum Wuppertal werden Patient:innen mit neuromuskulären Erkrankungen von einem großen interdisziplinären Team behandelt.
Das Kernteam setzt sich aus Neurologen, Kardiologen, Pneumologen und Kinder- und Jugendmedizinern zusammen. Zum einen werden Patientinnen und Patienten mit einer bestehenden Diagnose betreut. Zum anderen können sich auch Patient:innen zur weiteren Abklärung vorstellen, bei denen der Facharzt den Verdacht auf eine Myopathie, ein myastehenes Syndrom, Polyneuritis oder hereditäre bzw. idiopathische Neuroapthie gestellt hat.
42283 Wuppertal