„Ich hatte eine Zeitlang unregelmäßig Blutungen. Als man mir beim Arzt sagte, ich sei schwanger, war die Freude groß und die Sorgen erstmal vergessen“, erzählt Daniela Del Grosso. Doch das Glücksgefühl wurde schnell durch stärkere Blutungen getrübt. „Ich wurde von Klinik in Wipperfürth per RTW nach Wuppertal gebracht, um das abzuklären. Dort wurde dann ein Gebärmutterhalskrebs bei mir gefunden. Ich war total geschockt. Früher war ich nie krank, warum ausgerechnet jetzt, mit dem Baby im Bauch?“
Eine Schwangerschaft ist ein ganz neuer Lebensabschnitt, Vorfreude ist das beherrschende Thema. Der Körper verändert sich, man isst für zwei, denkt für zwei in die Zukunft. Doch was geht in einer werdenden Mutter vor, die in der Schwangerschaft mit so starken Medikamenten behandelt werden muss wie eine Chemotherapie? Die Angst, dass das ungeborene Kind Schaden nimmt, ist riesig.
Eine Antwort auf ihre Frage „Warum gerade jetzt?“ gab es für Daniela Del Grosso nicht, dafür wurde bei ihr sofort mit einer umfassenden Diagnostik und Überwachung begonnen. Mehrere Lymphknoten wurden entnommen und dann unter engmaschiger Beobachtung geprüft, ob der Tumor weiter wächst. „Ja, er ist gewachsen, wie sich schnell herausstellte. Daher musste ich eine Chemo bekommen, die die für mich unumgängliche lebensrettende Tumor-Operation herauszögern sollte. Das ist zum Glück gelungen. Vor der ersten Chemo wurde mir noch ein Port gelegt. Durch die drei Zyklen Chemotherapie im Abstand von je drei Wochen haben die behandelnde Ärzte erreichen können, dass sich das Tumorwachstum so verlangsamt hat, dass mein Sohn bis zur 32.Schwangerschaftswoche im Bauch bleiben konnte. Ein Riesenerfolg. Und dabei hat er keine Schäden davongetragen, die Plazenta hat alle abgeschirmt. Ich war so froh, dass es ihm gut geht, das ist auch bis heute so. Ich selbst hatte kaum Nebenwirkungen von der Chemo.
Mein Sohn wurde per Kaiserschnitt entbunden, aber sonst ist für ihn alles gut verlaufen. Meine eigene OP folgte dann fünf Wochen später, insgesamt wurde ich viermal operiert. Heute muss ich noch alle drei Monate zur Nachsorge. Während der ganzen Behandlung habe ich mich gut aufgehoben gefühlt, sowohl bei Prof. Fleisch in der Landesfrauenklinik als auch in der Onkologie bei Dr. Schmalz, später bei Dr. Liss. Das enge Zusammenspiel der Fachabteilungen gab mir ein gutes Gefühl. Insgesamt würde ich sagen: Eine Welt ist zusammengebrochen, aber nach der Behandlung wurde es immer besser, und das wird es bis heute.“