Forschung in der Landesfrauenklinik

Meine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Senologie, besonders operative Therapie des Mammakarzinoms und Lebensqualitätsforschung, gynäkologische Onkologie und Urogynäkologie, und widmen  sich den klinischen Fragestellungen.

Dank der Frühdiagnostik und guten Therapiemöglichkeiten hat sich die Prognose des Brustkrebses grundlegend verändert. Durch die gute vielfältige Therapie und verbesserte Prognose, auch im metastasiertem Setting − immer öfter wird Brustkrebs als eine chronische Erkrankung bezeichnet. Dies bedeutet aber, dass ein Großteil der Frauen jahrelang mit Folgen der durchgeführten Therapien leben muss. Die ausgezeichnete Heilungschancen bei den frühere Mammakarzinomen und die Verlängerung der Überlebensdauer von Patientinnen mit metastasierten Mammakarzinomen hat den Fokus auf die Lebensqualität (LQ) erhöht.

Die Krankheit selbst und die durchgeführte Therapie führen zu starken körperlichen Veränderungen, psychischen Belastungen und Beeinträchtigungen im Sozial- und Sexualleben. Die meisten Probleme sind im direkten Zusammenhang mit den Nebenwirkungen der Therapie, Angst von Widereintreten der Erkrankung, Schlafstörungen, Todesangst und Konzentrationsschwierigkeiten. Dies alles führt zur Beeinträchtigung der Lebensqualität.

In den letzten 20 Jahren hat die Forschung zur Lebensqualität in der Onkologie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im medizinischem Kontext bezieht sich die Lebensqualität dabei ausschließlich auf die gesundheitsbezogenen Aspekte und ist als subjektive Wahrnehmung des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens definiert. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität gilt heute als wichtiges Behandlungsziel und sollte mit objektiven validierten Instrumenten erfasst werden. Dafür sind verschiedenen Fragebogen entwickelt worden, um die subjektive Beschwerden der Patientinnen objektiv zu erheben. Derzeit forsche ich an der Entwicklung und Anwendung der Lebensqualitätsfragebogen bei Frauen, die an Brustkrebs oder Eierstockkrebs erkrankt sind, sowie an der Entwicklung des Fragebogens für die Männer, die an Brustkrebs erkrankt sind.

In Zusammenarbeit mit der EORTC-QoL-Gruppe, EORTC BCG (EORTC Breast Cancer Group) und International Male Breast Cancer Consortium leite ich das Projekt „Adaption der EORTC QLQ BR 45 for male breast cancer“. Es handelt sich um die Entwicklung des weltweit ersten Lebensqualitätsfragebogens für Männer, die an dem Brustkrebs erkrankt sind.

Parallel zu diesem Projekten ist unter meiner Leitung ein großes internationales Projekt der EORTC mit 36 Zentren weltweit gestartet, welches einen Vergleich verschiedener Follow-up-Strategien weltweit vergleicht und versucht, anhand der Datenerhebungen Informationen über Bedürfnissen der Brustkrebspatientinnen im Follow-up zu definieren.

Unabhängig von diesem Schwerpunkt widmete sich meine klinische Forschung in den letzten Jahren den neuen Operationstechniken in der onkoplastischen und rekonstruktiven Brustchirurgie. Eine der ersten Studien im Bereich des Lipofilling wurde mit dem Preis für das beste Poster bei der Jahrestagung der AWOGYN 2019 ausgezeichnet.

Komplikationsmanagement, prä- und postperatives Management im Bereich der rekonstruktiven Mammachirurgie wie Nipple-Sparing-/ Skin-Sparing-Mastektomie sind weitere Interessensfelder meiner Forschung. Studien über Ergebnisse und Komplikationen in diesem Bereich sind die Forschungsfragen, die ich in den letzten Jahren bearbeitete.

1. Wissenschaftl. Preis der AWoGYN 2019 − 1. Preis Poster: Short-term Outcomes and QoL following autologous fat transfer in oncoplastic and reconstructive breast surgery
    
2. Forschungspreis der Österreichischen Krebshilfe Steiermark 2010 für das Projekt „Pilot Translational Research Project and Quality of Life Study to the ABCSG study“
    
3. Förderpreis der Österreichischen Krebshilfe Steiermark 2009 für das Projekt „Erhebung psychosozialer Belastungen von Brustkrebspatientinnen im Rahmen der Tumornachsorge“
    
4. OEGGG-Award 2013: Descencuschirurgie mit vaginalen Meshes: Resultate des AUB-Registers, V. Bjelic Radisic et al.
    
5.  1. Preis für die beste Präsentation „Das österreichische Mesh-Register und -Datenbank“ Deutscher Urogynäkologie Kongress 04/09 Mainz, Deutschland
    
6. Dissertationspreis 2. Rang der Medizinischen Universität Graz 2008 für die Dissertation „Erfassung subjektiver und objektiver Outcomeparameter bei Frauen nach einer Inkontinenzoperation“
    
7. Preis für die zweitbeste Präsentation 2. Congress of the European Urogynecological Association, Mainz , Deutschland, 18.04.2007: V. Bjelic Radisic, et al.für die Österreichische AG Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (AUB): Posteriores IVS (Intravaginal Slingplasty): Ergebnisse des Österreichischen Registers
    
8. Lilly Forschungspreis 2006 für die Arbeit: Greimel ER, Bjelic-Radisic V, Pfisterer J, Hilpert F, Daghofer F, du Bois A.: Randomized study of the Arbeitsgemeinschaft Gynaekologische Onkologie Ovarian Cancer study Group comparing quality of life in patients with ovarian cancer treated with cisplatin/paclitaxel versus carboplatin/paclitaxel. J Clin Oncol 2006, Februar 1; 24: 579-86
    
9. Wissenschaftl. Preis der Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie Österreich, Innsbruck, Österreich, November 2003: Bjelic-Radisic V, Dorfer M, Haas J, Tamussino K, Greimel E: Entwicklung und Validierung eines Messinstrumentes zur Erhebung der Lebensqualität (LQ) bei Patientinnen nach Inkontinenz-Operationen