„Wenn Lungenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt wird, besteht die Möglichkeit einer Heilung und vollständigen Genesung“, erklärt Prof. Dr. med. Kurt Rasche, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am HUKW und Leiter des dortigen Lungenkrebszentrums. Wichtig sei eine umfassende Diagnostik, die den behandelnden Ärzten Sicherheit gibt, welche Teile der Lunge betroffen sind und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Hierfür wird u.a. eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt, um zu sehen, ob nach einer Operation noch genügend Lungenkapazität vorhanden sein wird, damit die Lebensqualität unserer Patient:innen nicht eingeschränkt wird.
„Zum diagnostischen Ablauf gehört ebenso die Bronchoskopie („Lungenspiegelung“), mit der eine Gewebeprobe möglich wird. Die Bronchoskopie wird ergänzt durch eine endoskopische Untersuchung mit einem Ultraschallkopf (EBUS), mit dem auch Gewebeproben von Lymphknoten im Brustkorb entnommen werden können. Hierfür war früher ein operativer Eingriff erforderlich. Bereits vor einer Bronchoskopie benötigen wir eine Computertomographie der Organe im Brustkorb. Patienten, die operiert werden, erhalten vor der OP zudem häufig ein PET-CT, das auch mögliche Metastasen darstellt. Damit wird überprüft, ob eventuell Lymphknoten oder andere Organe befallen sind“, erklärt Rasche die einzelnen Schritte. „Alle Untersuchungen und die Behandlung, ob konservativ oder operativ, kann an unserem Lungenkrebszentrum in Wuppertal-Barmen stattfinden. Ein großer Pluspunkt für unsere Patient:innen gerade aus Wuppertal und dem Bergischen Land. In vielen Kliniken sind nämlich meistens nicht alle Fachgebiete so wie bei uns unter einem Dach vereint. Das führt dann leider oft zu einer erheblichen Belastung sowohl der Patient:innen wie auch der Angehörigen in Bezug auf die zurückzulegenden Wegstrecken“.
Die Operationen führen Dr. med. Christian Biancosino und sein Team von der Klinik für Thoraxchirurgie durch. „Wir sind sehr froh, dass wir hier am Haus alle medizinischen Möglichkeiten des Klinikums der Maximalversorgung und einer Universitätsklinik nutzen können, die uns die Möglichkeit geben, die Patient:innen optimal chirurgisch zu behandeln. Einen Großteil der Operationen, insbesondere die früheren Stadien nahezu ausschließlich führen wir minimal-invasiv, also über nur einen kleinen Zugang durch. Diese Form der Operation ist besonders schonend. Die postoperative Erholung wird dadurch natürlich beschleunigt, weil die winzigen Wunden schneller verheilen. Wir wenden diese OP-Methode überall dort an, wo sie die beste Möglichkeit darstellt. Sollte die Größe oder Lage des Tumors es erfordern, können hier auch sämtliche erweiterte Operationen, wie zum Beispiel unter „künstlicher Lungenunterstützung“ (ECMO) während der Operation oder in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen erfolgen.“
Im Zuge der Zertifizierung wurde in den vergangenen Monaten die gesamte Infrastruktur, die bei der Behandlung von Lungenkrebspatienten im Helios Universitätsklinikum Wuppertal zum Tragen kommt, auf den Prüfstand gestellt. „Im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft schaut sich das Prüfungsinstitut medizinische Inhalte im Bereich der Diagnostik, der Therapie und der Nachsorge an“, erklärt Dr. Biancosino. Bestandteil des Zertifizierungsprozesses war auch der Besuch eines Expertenteams, das das Lungenkrebszentrum intensiv durchleuchtet hat.
Für den Patienten ist eine Zertifizierung durch die Krebsgesellschaft und der damit verbundene Nachweis einer bestimmten Menge von Fallzahlen, sowie einer Struktur- und Prozessqualität ein klarer Indikator für gute medizinische Qualität – dies betonen aktuell auch immer wieder die Krankenkassen.
Die im Lungenkrebszentrum gelebten Strukturen bringen am Ende deutliche Vorteile für den Patienten mit sich. Ein Beispiel: In einem zertifizierten Zentrum ist sichergestellt, dass die Situation jedes Patienten in der Tumorkonferenz besprochen wird. Hier sitzen die Lungenspezialisten regelmäßig unter anderem mit Onkologen, Strahlentherapeuten und Radiologen zusammen, um für jeden die optimale, individuell angepasste Therapie nach neuestem medizinischen Erkenntnisstand abzustimmen. „Diese interdisziplinäre Tumorkonferenz ist die Qualitätssicherungsinstanz schlechthin“, sagt Oberarzt Ahmad Nazzal, der als Koordinator des Lungenkrebszentrums alle notwendigen Fachgebiete zusammenführt. „Hinzu kommen die neuen Möglichkeiten unserer Pathologie, die mit der Gensequenzierung eine besonders umfangreiche Untersuchung von Tumorgewebe durchführt. Damit schaffen wir die Voraussetzung, die modernen Behandlungsmethoden wie etwa die personalisierte Chemotherapie einzusetzen. Für manche Patienten bedeutet dies eine erheblich optimierte Behandlung, die die Lebensqualität und die Lebenserwartung deutlich verbessern kann“, so Nazzal.
Zu jeder Krebsbehandlung zählt heute auch die psychologische Betreuung der Patient:innen auf Wunsch. Mit den insgesamt sechs Psychoonkolog:innen des Hauses kann jeder seine persönliche Lebenssituation reflektieren und lernen, besser und positiver mit der Krankheit umzugehen. Dies umfasst übrigens auch die Angehörigen, denn eine Krebserkrankung ist immer auch ein Schicksalsschlag für die gesamte Familie.
„Wir freuen uns über die erneute Zertifizierung des Lungenkrebszentrums an unserem Haus, weil damit auch unsere Bemühungen um die hohe Behandlungsqualität gewertschätzt werden. Die DKG-Zertifizierung ist die höchste erreichbare Auszeichnung“, ergänzt Prof. Patrick Haage, Ärztlicher Direktor und Direktor des Zentrums für Radiologie. Alle Informationen zum DKG-zertifizierten Lungenkrebszentrum finden Interessierte unter www.helios-gesundheit.de/lungenkrebszentrum-wuppertal
***
Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 87 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 21 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
Pressekontakt:
Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Dörthe Bremer
Marketing, Kommunikation, Technologie
Telefon: (0202) 896-2005
E-Mail: doerthe.bremer@helios-gesundheit.de