Suchen
Menü
Schließen

Fokus auf Speiseröhren- und Magenchirurgie

Neues Zentrum am Helios Universitätsklinikum bündelt die Behandlungsoptionen.

23. Oktober 2024
Zentrum West für Speiseröhren- und Magenchirurgie

Einfach waren die letzten zwei Jahre für Frau F. wirklich nicht gewesen. Als Flüchtling war sie über verschiedene Stationen letztendlich in Wuppertal sesshaft geworden und hatte hier versucht, mit ihren Kindern eine neue Existenz aufzubauen. Trotz der Flucht aus der Heimat mit allen Schicksalsschlägen schien sich alles gut zu fügen – bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich bei der 47-Jährigen zunehmend Schluckbeschwerden beim Verzehr fester Speisen bemerkbar machten. Die frühzeitig von ihrer Hausärztin veranlasste Spiegelung der Speiseröhre ergab dann die Diagnose einer Krebserkrankung der Speiseröhre. Am neuen „Zentrum West für Speiseröhren- und Magenchirurgie“ am Helios Universitätsklinikum Wuppertal wurde die chirurgische Behandlung zeitnah aufgenommen.

 

 

Helios Universitätsklinikum Wuppertal - Campus Barmen

Direktor des Chirurgischen Zentrums, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie

„Nicht immer wird die Diagnostik bei Schluckbeschwerden so schnell und konsequent eingeleitet wie bei Frau F.“, erklärt Prof. Dr. Gebauer, Direktor der Chirurgischen Klinik am Helios Universitätsklinik Wuppertal. „Oft sehen wir die Patientinnen und Patienten erst in einem weit fortgeschrittenen Tumorstadium, so dass eine Bestrahlung oder auch Chemotherapie der Operation vorgeschaltet werden muss.“

Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder, der seit Anfang Oktober als ausgewiesener Spezialist für Speiseröhren- und Magenchirurgie das Team in leitender Funktion verstärkt, übernahm Prof. Gebauer die Behandlung der Patientin.

Beide Chirurgen hatten zuvor bereits an der Universitätsklinik Köln in einem der größten deutschen Zentren für Speiseröhrenchirurgie erfolgreich zusammengearbeitet und wollen ihre langjährige Erfahrung hier in Wuppertal zum Aufbau eines großen überregionalen Zentrums nutzen. Wichtig ist ihnen insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in den Praxen. „Der Fall von Frau F. macht deutlich: Kurze Wege in der Behandlungskette dieser komplexen Erkrankung sind entscheidend für den Behandlungserfolg, und diese Kette beginnt schon mit der möglichst frühen Vorbereitung auf die Operation“, erklärt Prof. Dr. Schröder.

Zu dem Konzept des neuen Zentrums gehört daher auch die neu eingerichtete telefonische Hotline, die alle Patienten und Kollegen auf der Webseite finden und die sie rund um die Uhr zu allen Fragen zu Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens nutzen können.

Helios Universitätsklinikum Wuppertal - Campus Barmen

Leiter "Zentrum West für Speiseröhren- und Magenchirurgie"

 „Wir werden damit auch das Behandlungsspektrum, insbesondere auch für alle Notfälle auf diesem Gebiet, ausweiten und gleichzeitig neue technologischen Entwicklungen wie die Roboter-gestützte Chirurgie mit in die Behandlung integrieren“, betont Prof. Wolfgang Schröder.

Mit den modernen Operationstechniken soll insbesondere die Häufigkeit postoperativer Komplikationen reduziert werden, die dann wiederum zu einer schnelleren Wundheilung und damit zu einer früheren Entlassung der Patienten aus dem Krankenhaus führen.

Die Bildung spezialisierter Zentren mit hohen Fallzahlen wird gesundheitspolitisch aktuell gefördert. Ziel ist es, die Behandlungsqualität für den einzelnen Patienten spürbar zu verbessern. Erst kürzlich wurde deshalb der Krankenhausplan in Nordrhein-Westfalen mit Zuweisung von Leistungsgruppen für komplexe Operationen umgesetzt sowie auf Bundesebene die Krankenhausstrukturreform im Bundestag mit gleichem Ziel verabschiedet. Daher freuen sich die beiden Spezialisten, hier am Klinikum Wuppertal mit Unterstützung der Geschäftsführung eine solche Aufgabe gemeinsam anzugehen.

Frau F. hat den Eingriff gut überstanden und konnte bereits nach zehn Tagen das Krankenhaus wieder verlassen. Auch wenn der Speiseröhrentumor vollständig entfernt wurde, sind jetzt regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen notwendig. „Wichtig ist für uns, auch nach der Operation den weiteren Verlauf von Frau F. zu verfolgen und mit der Patientin in Kontakt zu bleiben.“ Auch flankierende Angebote wie die psychoonkologische Begleitung nach der Behandlung, um auch die psychische Gesundheit zu stärken, werden von der Klinik organisiert. Prof. Gebauer und Prof. Schröder sind sich einig, dass die Betreuung von Krebspatienten eben weit mehr ist als nur die Operation selbst.

Pressekontakt:

Helios Universitätsklinikum Wuppertal
Dörthe Bremer
Marketing, Kommunikation und Technologie
doerthe.bremer@helios-gesundheit.de
Tel. (0202) 896-2005