Jeder kennt das Gefühl von tauben oder kribbelnden Händen, das oft nach längerem Sitzen oder ungünstigen Positionen auftritt. Doch wenn dieses Phänomen häufiger vorkommt und nicht von selbst verschwindet, kann dies auf ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hinweisen: Nervenkompressionssyndrome an den Armen. Dazu zählen unter anderem das Karpaltunnelsyndrom und das Kubitaltunnelsyndrom.
Was sind Nervenkompressionssyndrome?
Nervenkompressionssyndrome entstehen, wenn Nerven in engen anatomischen Bereichen, wie dem Handgelenk oder dem Ellenbogen, durch umliegendes Gewebe gedrückt oder eingeklemmt werden. Dies kann zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen, Schmerzen oder sogar Lähmungen führen. Besonders häufig betroffen sind der Medianusnerv (Karpaltunnelsyndrom) und der Ulnarisnerv (Kubitaltunnelsyndrom).
Betroffene berichten häufig von wiederholtem Kribbeln oder Taubheit in den Fingern, vor allem in den ersten drei Fingern (bei Karpaltunnelsyndrom) oder im Ring- und kleinen Finger (bei Kubitaltunnelsyndrom). In fortgeschrittenen Stadien können auch Muskelschwund und Einschränkungen der Feinmotorik auftreten, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.
In den meisten Fällen können konservative Maßnahmen wie spezielle Schienen, Physiotherapie oder entzündungshemmende Medikamente Linderung bringen. „In fortgeschrittenen Fällen kann jedoch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um den Druck auf die Nerven zu mindern“, weiß der Experte.
Referent – Dirk Nestler
Dirk Nestler ist Oberarzt im Department Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie. Er ist Facharzt für Neurochirurgie und hat Zusatzqualifikationen in der Chirotherapie und manuellen Therapie. Seit 2017 ist er als Oberarzt in der Zerbster Klinik tätig ist.
Die Patientenakademie am 24. September bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, mehr über die verschiedenen Aspekte von Nervenkompressionssyndromen an den Armen zu erfahren. Der Vortrag schließt mit einer offenen Fragerunde ab, in der Gäste die Gelegenheit haben, ihre Fragen zu stellen.