Sie sprachen von psychosomatischen Beschwerden, was genau bedeutet dies und welche dieser Fälle kommen in den Check-ups am häufigsten vor?
Hierbei handelt es sich um Beschwerden, für die es keine organische Erklärung gibt. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen bereits eine Erkrankung besteht und die darüber hinaus psychische Beschwerden entwickeln.
Sehr häufig kommen Rückenschmerzen vor, welche durch Stress bei der Arbeit entstehen können. Auch haben wir immer wieder mit Bluthochdruck zu tun. Dieser kann beispielsweise Ausdruck inneren Drucks sein. Abgesehen davon gibt es immer wieder Teilnehmer:innen, die unter Spannungskopfschmerzen leiden. Diese können durch eine große innere Anspannung entstehen und im schlimmsten Fall zum dauerhaften Begleiter werden. Auch Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot oder Herzstolpern sehen wir öfter.
Vor welchen Herausforderungen stehen Führungskräfte mit Hinblick auf ihre mentale Gesundheit?
Führungskräfte sind es gewohnt auch nach offiziellem Feierabend, beispielsweise berufliche Anrufe entgegenzunehmen, wodurch die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichen schwinden. Auch tragen Sie oftmals Verantwortung für wichtige Projekte, die sie zum Erfolg führen und vor der Geschäftsführung rechtfertigen müssen. Mit ihrer hohen Entscheidungstragweite gehen meist auch gewisse Ängste einher.
Welche Gefahren sehen Sie durch die Pandemie bedingte Maßnahmen (z. B. Homeoffice)?
Psychosomatische Beschwerden haben seit der Pandemie innerhalb unserer Check-ups sichtbar zugenommen. So wurden viele Führungskräfte vor allem von Zukunftsängsten geplagt, wie beispielsweise:
- Wird unsere Firma die Corona-Pandemie überleben?
- Muss ich meine Mitarbeitenden entlassen?
- Muss ich meinen Bereich umstrukturieren?
Eine pauschale Aussage zum Homeoffice, lässt sich nicht treffen. Es gibt einige, die das Homeoffice als sehr positiv annehmen. So schätzen es viele meine Teilnehmer:innen insofern, als dass es ihnen mehr Flexibilität und Freiheit in ihrem Alltag ermöglicht. Sie wissen das Vertrauen ihres Arbeitgebers zu schätzen.
Dann wiederum gibt es Personen, die sich beispielsweise aufgrund ihrer wohnlichen Situation z.B. aufgrund des Fehlens eines separaten Arbeitszimmers, zu Hause nicht konzentrieren können. Sie wären lieber ins Büro gegangen, auch weil ihnen so schlichtweg die strikte Trennung zwischen Arbeit und Freizeit fehlt. Wiederum andere wünschen sich eine Mischung aus Homeoffice und Büro.
Welche Maßnahmen für die mentale Gesundheit von Führungskräften halten Sie für sinnvoll und welche nicht?
Führungskräfte zeichnen sich oft durch einen hohen Ehrgeiz aus und neigen dazu diesen Ehrgeiz auch auf ihre Hobbies zu übertragen. So trainieren sie im Fitnessstudio meist exzessiv, überschreiten dabei auch mal ihre körperlichen Grenzen und tendieren dazu Warnsignale des Körpers zu überhören.
Grundsätzlich kann ich als Ausgleich jegliche Art von Ausdauersport wie beispielsweise Rad fahren oder schwimmen empfehlen. Außerdem ist es empfehlenswert regelmäßig Entspannungseinheiten in den Alltag zu integrieren.
Wieso sollten Führungskräfte ihre mentale Gesundheit ernst nehmen?
Psychosomatische Leiden können, müssen aber nicht zwangsläufig, zu körperlichen Symptomen und zu einer organischen Erkrankung führen.
Leidet jemand beispielsweise dauerhaft unter Schlafstörungen, so schwächt dies langfristig den Körper, was sich zu einem organischen Problem steigern und vermehrt organisch äußern kann. Rechtzeitige Prävention, um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist hier angebracht.
Die Helios Prevention Center sind deutschlandweit an Standorten in Berlin, Hamburg, Krefeld, Leipzig, München, Rottach-Egern, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.
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Lesen Sie jetzt im ersten Teil mehr zum Thema: Teil 1: Stressresistent, belastbar und zielstrebig – Verhängnisvolle Attribute einer Führungskraft? (helios-gesundheit.de)