Suchen
Menü
Schließen

Den Sommer sicher genießen – Hautkrebsvorsorge nicht vergessen

Endlich ist es soweit: Die Tage sind länger, die Temperaturen steigen und damit auch die Anzahl der Sonnenstunden. Zeit, die Vitamin D-Speicher wieder aufzufüllen und Energie zu tanken. Doch neben der angenehmen Wärme, enthält Sonnenstrahlung leider auch gefährliche UV-Strahlung, welche zu bösartigen Hautveränderungen führen kann. Die gute Nachricht: rechtzeitig entdeckt sind die Heilungschancen von Hautkrebs sehr hoch. Umso wichtiger ist es, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen! Erfahren Sie von unserer Expertin Dr. med. Andrea Küchler mehr über die Prävention von Hautkrebs und welche Rolle Tattoos dabei spielen. 

11. März 2024
Sun of Midday

Frau Dr. Küchler, wie häufig haben Sie einen positiven Hautkrebs-Befund?

Wir sehen häufiger Vorstufen von hellem Hautkrebs im Rahmen des Check-ups. Dies ist insbesondere bei älteren Personen der Fall. Bösartige Hautveränderungen treten meist erst im mittleren oder höheren Lebensalter auf, durchschnittlich sind Betroffene 50 Jahre oder älter. Dies liegt am sogenannten Summationseffekt: unser Hautkonto vergisst keinen Sonnenstrahl, sodass jahrzehntelange, ungeschützte Sonneneinstrahlung Hautkrebs verursachen kann. Hautveränderungen treten insbesondere an exponierter Haut, wie dem Handrücken, Nase, Wangen oder dem Dekolleté auf.

Sehen wir eine auffällige Stelle, so entnehmen wir eine kleine Gewebeprobe und prüfen diese. Wichtig dabei ist sicherzustellen, dass alles vollständig entfernt wird. Dabei treten Basalzellenkarzinome (Basaliome) oder Stellen, die darauf verdächtig sind, immer wieder auf. Ein Basaliom entwickelt sich in den Basalzellen der Oberhaut. Spinaliome (Plattenepithelkarzinome) treten hingegen deutlich seltener auf und bilden sich als Folge von aktinischen Keratosen (Vorstufen von hellem Hautkrebs). Ein Spinaliom ist eine bösartige Veränderung in den Stachelzellen der Oberhaut. Ein malignes Melanom sehen wir glücklicherweise noch seltener. Es wird auch schwarzer Hautkrebs genannt, da es sich in den pigmentbildenden Hautzellen, den Melanozyten, bildet. 

 

Andrea Küchler

Dr. med. Andrea Küchler

Unser Hautkonto vergisst keinen Sonnenstrahl. Jede ungeschützte Exposition unser Haut mit der Sonne, die wir im Verlauf unseres Lebens sammeln, kann Schäden hervorrufen. Bis sich diese Schäden zu Hautkrebs entwickeln, kann sehr viel Zeit vergehen. 

Wie sind die Heilungschancen? 

Der Zeitpunkt der Diagnose und die Tiefenausdehnung bestimmen die Heilungschancen. Ist die Hautveränderung lediglich bis zur obersten Hautschicht vorgedrungen, so kann Hautkrebs nicht streuen. Ist dieser jedoch in die Lederhaut eingedrungen ist, so zählt die Tumordicke: je tiefer diese ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs streut. So zählt insbesondere beim Melanom die Tumordicke.

Wie schnell Hautkrebs streut, hängt dabei von der Art ab. So streuen Spinaliome sehr viel langsamer als Melanome. Während Spinaliome nur in seltenen Fällen kritisch werden, streuen Melanome weitaus häufiger. Wenn man Hautkrebs rechtzeitig entdeckt und sich dieser noch auf der obersten Hautschicht befindet und nur oberflächlich ist, kann man diesen sehr gut heilen. Innerhalb einer Operation wird er mit ausreichend Sicherheitsabstand entfernt. Entdeckt man ihn zu spät, kann er in die Tiefe wachsen und bösartig werden.

Die Heilungschancen von Hautkrebs haben sich deutlich erhöht. Solche Heilungschancen hatte man vor zehn Jahren noch nicht. Es gibt seit den letzten acht Jahren fantastische Medikamente, die die Tumortherapie revolutioniert haben. Das mindeste, was man hierdurch erreichen kann, ist eine deutlich höhere Lebenserwartung.

Wieso erschwert ein Tattoo die Hautkrebsvorsorge?

Hat eine Person viele oder großflächige Tattoos, so muss ich mich während des Hautkrebsscreeenings extrem konzentrieren, um keine auffällige Hautveränderung innerhalb eines Tattoos zu übersehen. Manche Tätowierer stechen um einen Leberfleck herum, andere wiederum nicht. Gelangen Farbpigmente in einen Leberfleck hinein, kann man diesen schwerer beurteilen. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Fremdkörpermaterial in der Haut handelt. Sind Farbpigmente größer als 50 Mikrometer, kann unser körpereigenes Aufräumsystem diese nicht mehr „wegräumen“. Je mehr sich davon in der Haut ansammelt, desto stressiger ist das für unsere Haut und unseren Körper. Je größer die tätowierte Fläche, desto problematischer ist dies. Kleine Flächen sind hingegen unbedenklich. Bei farbigen Tattoos muss man immer bedenken, dass es einen Farbumschlag geben kann. Dies passiert häufig bei Permanent Make-up: Lippen oder Augenbrauen können nach dem Microblading die Farbe verändern. Abgesehen davon ist die Entfernung eines Tattoos schwierig, zeitaufwendig und teuer. Es komplett zu entfernen ist so gut wie unmöglich. 

Dr. med. Andrea Küchler

Dr. med Andrea Küchler

Ich erlebe es immer wieder, dass Leute sich keine Gedanken machen, bevor sie sich großflächig tätowieren und das Ganze nicht bis zum Ende denken. 

Wem ist von Tattoos abzuraten und weshalb? 

Hat eine Person einen hellen Hauttyp und viele Leberflecken, so sollte sie vorab genau abwägen, ob sie sich wirklich tätowieren lässt. Entscheidet sie sich dennoch dafür, sollte sie dies an einer Stelle tun, wo nicht viele Leberflecken sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bis Anfang oder sogar Mitte 40 neue Leberflecke hinzukommen können und sich die Haut durch den natürlichen Alterungsprozess und Sonneneinstrahlung stetig verändert. 

Wie häufig treten Komplikationen im Zusammenhang mit Tattoos auf?

Insgesamt sind Komplikationen eher selten. Wenn unsauber gearbeitet wird, ist es möglich sich mit Hepatitis anzustecken. Dies sind jedoch Einzelfälle. Ebenso können selten, aber gerade bei farbigen Tattoos, Kontaktallergien vorkommen. Wenn das Farbpigment erst einmal in die Haut gelangt ist, bekommt man dieses nicht mehr hinaus, was das ganze problematisch macht. Deshalb rate ich Personen mit Allergien, wie zum Beispiel auf Nickel, Duftstoffe oder Leder, hier vorsichtig zu sein. Eine dauerhafte Allergie an der Haut ist äußerst unangenehm. 

Was kann jeder präventiv tun, um Hautkrebs zu vermeiden?

Sonnenschutz ist das Wichtigste und sollte von jedem genutzt werden und das auch im Winter. Ich empfehle grundsätzlich Sonnenschutz nicht unter 50 zu verwenden. Wenn man sich der Sonne aussetzt, egal, ob auf dem Wannsee oder in Australien, wird man auch mit einem starken Sonnenschutz trotzdem braun, aber sehr viel langsamer und damit gesünder für die Haut. Jemand mit einem sehr dunklen Hautton, bekommt trotzdem noch Farbe und jemand mit einem sehr hellen Hauttyp, verbrennt nicht mit Sonnenschutz. Sonnenschutz ist gerade in der Kindheit und Jugend so wichtig, weil es Jahrzehnte dauern kann, bis sich Hautschäden bemerkbar machen.  

 

Andrea Küchler

Dr. med. Andrea Küchler

Am Hauttyp kann man selbst kann man nichts ändern, am Sonnenschutz schon.

Sie möchten wissen, wie es um Ihren aktuellen Gesundheitszustand steht?

Die Helios Prevention Center sind deutschlandweit an Standorten in Berlin, Hamburg, Krefeld, Leipzig, München, Rottach-Egern, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.

Buchen Sie jetzt direkt Ihren persönlichen Premium Check-Up vor Ort:

HPC Standorte (helios-gesundheit.de)

Wünschen Sie eine persönliche Beratung oder haben Fragen zu unserem Premium Check-Up? Wir freuen uns über Ihre Nachricht oder Ihren Anruf unter: (030) 521 321 223 | Anmeldung@helios-preventioncenter.de